Arnsberg/Sundern. Die drei Kommunen entwickeln gemeinsame Strategie. Mehr zur Idee dahinter, lesen Sie hier

Gemeinsame Sache machen, statt einzeln eigene Wege gehen. So könnte man den Plan der drei Städte Arnsberg, Sundern und Meschede in einfachen Worten zusammenfassen. Denn alle drei Kommunen haben vereinbart, nach Lösungen und Ideen zu suchen, um auf kultureller Ebene künftig besser zusammenarbeiten zu können. Profitieren sollen davon in erster Linie die Bürgerinnen und Bürger der drei Städte, aber auch auswärtige Gäste.

Machbarkeitsstudie erstellt

Bereits 2019 hatte der Rat der Stadt Arnsberg das Büro „startklar a + GmbH“ damit beauftragt, eine Machbarkeitsstudie – gefördert durch Landesmittel - zu erstellen. Themen wie Digitalisierung, veränderte Interessen bestimmter Zielgruppen, Migration und Marketingmöglichkeiten sollten den Hintergrund dieser Studie, die den Namen „Kultur Mal Drei“ trägt, bilden. Dabei ging es auch um den Faktor Konkurrenz zu anderen Regionen. Ziel war es letztlich ein Konzept zu entwickeln, wie man eine interkommunale Kulturentwicklung für Arnsberg, Sundern und Meschede vorantreiben könnte.

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In die Planungen eingebunden waren auch die jeweiligen Kulturbeauftragten der drei Städte, die auf dem eigenen Erfahrungsschatz zurückgreifen sollten. So erklärt beispielsweise Kirsten Minkel aus dem Kulturbüro der Stadt Arnsberg: „Natürlich fahren die Menschen auch weiter weg, um große Künstlerinnen und Künstler zu sehen oder tolle Events zu erleben. Letztlich gibt es aber auch immer das Bedürfnis, Kultur vor der eigenen Haustür erleben zu können.“ Sicherlich bringe jede der drei Kommuneneigene Themenfelder und Schwerpunkte in die Diskussion mit ein. Doch im Grunde handele es sich bei der interkommunalen Kulturentwicklung um einen ständigen Prozess, der nach Ansicht Minkels fortgeschrieben werden soll. Man müsse dranbleiben und etwaige Anpassungen vornehmen.

Veranstaltungen wie Kultur Rockt im Pferdestall in Dörnholthausen zeigen, dass auch hier in der Region namhafte Künstler für Auftritte gewonnen werden können.
Veranstaltungen wie Kultur Rockt im Pferdestall in Dörnholthausen zeigen, dass auch hier in der Region namhafte Künstler für Auftritte gewonnen werden können. © WP | Katharina Kalejs

„Im Gegensatz zu den Metropolregionen mit ihren bedeutenden Kultur-Leuchttürmen wie Museen, Theatern und Festivals zeichnet sich unsere Region durch vielfältige Initiativen und Kulturangebote aus, die nicht selten zivilgesellschaftlich getragen und mit viel Engagement und Herzblut ihren ganz eigenen Charme entfalten“, heißt es im Vorwort der Studie von den drei Bürgermeistern Ralf Paul Bittner (Arnsberg), Klaus-Rainer Willeke (Sundern) und Christoph Weber (Meschede).

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Kultur im ländlichen Raum nehme als Standortfaktor weiter zu, wenngleich in der Vergangenheit die Vernetzung der einzelnen Akteure nicht wie gewünscht vorhanden gewesen sei. Man wolle deshalb nun die Chance ergreifen, die Kulturlandschaft zukunftssicher zu gestalten. „Wir erkennen die Funktion als Innovationsmotor, die Synergien sowie die positiven wirtschaftlichen Effekte. Umso wichtiger und dringender ist daher die Aufgabe, Kultur und ihre Akteure selbst zu stärken, damit sie nachhaltig ihre Wirkung für eine lebenswerte Region entfalten kann“, betonen die drei Bürgermeister.

Leitlinien entwickelt

In regelmäßigen Gesprächen und Treffen wurden von den Vertreterinnen der drei beteiligten Kommunen Leitlinien entwickelt, die als Orientierung für den interkommunalen Kulturentwicklungsprozess dienen sollen. So denkt man beispielsweise über Kooperationen innerhalb der Verwaltungen nach: Sei des im Stadtmarketing, bei Bildungsprojekten oder auch in der Stadtentwicklung.

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Gleichzeitig denke man auch über neue städteübergreifende Kulturformate nach. Durch den Aufbau von Kommunikations- und Kooperationsstrukturen erhofft man sich, neue Künstlerinnen und Künstler für Veranstaltungen und Projekte in der Region gewinnen zu können.

Auch in puncto Mobilität macht man sich Gedanken. Wie kann man den öffentlichen Personennahverkehr ausbauen, so dass jüngere und ältere Menschen am kulturellen Angebot besser und einfacher teilhaben können.

Auftaktkonferenz Im November:

Derzeit laufen die Planungen für eine interkommunale Kulturkonferenz mit Akteuren aus Politik, dem Kultursektor und der übrigen Gesellschaft. Diese Konferenz könnte im November in Neheim stattfinden. Erste Gespräche hierzu werden aktuell geführt.

Diese Konferenz soll den Auftakt zu einem großen Beteiligungsprozess mit unterschiedlichen Kulturakteuren bilden. Die Stadt Arnsberg fungiert zwar als Projektträger, allerdings sind alle drei beteiligten Kommunen in der gesamten Entwicklungsplanung gleichberechtigt.