Neheim. Wenn die Rinderwurst serviert wird, ist das Neheimer Jägerfest nicht fern. Das ist das Geheimnis der sauerländischen Spezialität.

Das Jägerfest in Neheim geht durch den Magen - und das noch vor dem Start des großen Volksfestes am kommenden Freitag. Das traditionelle „Rinderwurstessen“ im Rodelhaus ist das traditionelle Vorspiel zu den großen Feierlichkeiten. Doch was steckt dahinter und was eigentlich ist eine Rinderwurst?

Oberst Heinrich Veh vor dem Jägerfest 2023>>>

Mittwochs vor dem Jägerfest findet immer die letzte Vorstandssitzung vor dem Fest statt. „Niemand weiß genau, wie lange schon mit einem Rinderwurstessen“, sagt Jäger-Oberst Heinrich Veh. Klar ist: Es sind schon etliche Jahrzehnte im Rodelhaus, dessen ehemaliger Besitzer Ernst Kossmann einst König und später Adjutant des Jägerkönigspaar gewesen war.

Die Vorbereitungen zum Jägerfest laufen>>>

Aus der Vorstandssitzung ist inzwischen ein großer Auflauf geworden. Gut 150 Teilnehmer werden erwartet: der komplette Vorstand, Hauptleute der Jäger und deren Stellvertreter, Kommissionsleiter und deren Stellvertreter, der Ehrenvorstand, Könige und Königinnen, der Hofstaat, die Bläser sowie Gäste wie zum Beispiel eine Abordnung der Neheimer Schützenbruderschaft St. Johannes Baptist.

Das neue Jugendkönigspaar der Neheimer Jäger>>>

Mit der quasi nur im näheren Sauerland bekannten Rinderwurst-Spezialität sitzen die Neheimer Jäger heute quasi an der Quelle. Oberst Heinrich Veh ist Metzger- und Fleischermeister und produziert die Rinderwurst für die Traditionsveranstaltung logischerweise im eigenen Betrieb.

Das sind die Bilder von der Jägertaufe>>>

Im Sauerland wird die Rinderwurst auch „Rinderpümmel“ genannt – plattdeutsch steht das für dick und rund. Traditionell wird sie in einen Rinderkranzdarm gefüllt und im Ring rund gebunden. „Es ist ähnlich wie die Grütz- oder Wellwurst und doch ganz anders“, erklärt Heinrich Veh.

Verarbeitet wird nur Rindfleisch, doch gibt es viele Varianten. Die Fleischerei Veh verzichtet auf Cerealien wir Graupe und Grütze.

Das Rezept: Man nehme Zuschnitte von der Rinderkeule oder Brust und Lappen vom Sauerländer Weidevieh. Mitgeköchelt werden Zwiebeln, Nelke, Lorbeer und Suppengrün. Anschießend wird das Fleisch durch den Wolf gedreht und mit in guter Butter ausgeschwitzten Zwiebeln, Gewürzen und Kochbrühe versetzt.

Traditionell gegessen wird die Rinderwurst mit Salzkartoffeln, geschmorten Zwiebeln, süßsauer eingelegtem Salat oder mit „Himmel und Äd“ (Kartoffeln und Apfelmus). „Ob im Ring erhitzt oder aus der Haut in der Pfanne gebraten – daran scheiden sich die Geister“, so Heinrich Veh.