Neheim. Oberst Heinrich Veh freut sich auf das erste Neheimer Jäger-Fest seit fünf Jahren.

Vor fünf Jahren fand das letzte Neheimer Jägerfest statt. In einer Woche kehrt das große Volksfest unter der Regie der Jäger zurück auf die Bühne (18. bis 21. August). Vor dem Neustart des regulär alle zwei Jahre stattfindenden Festes nach der Corona-Pause sprach diese Zeitung mit dem Oberst Heinrich Veh über Herausforderungen, Perspektiven und Veränderungen.

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Wie weit sind die Vorbereitungen? Steht alles für das Fest?

Es läuft alles wider Erwarten sehr gut. Die nötige Men Power ist da, womit man nach fünf Jahren Pause nicht unbedingt rechnen konnte. Natürlich sind die einen oder anderen Automatismen weg, aber jetzt steht alles. Auch Dank der Marktbeschicker und der Gewerbeordnung, die einem Verlegen des Wochenmarktes zustimmten. So können wir schon am Montag mit dem Zeltaufbau beginnen. Das ist eine Riesenentlastung für den Festwirt und uns.

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Wie schwer war es, das Fest nach der Pause wieder anzukurbeln?

Nur am Anfang war es etwas holprig. Man wusste ja nicht, auf wen man sich noch verlassen kann. Es haben aber auch wieder viele im Verein mit angepackt, die eigentlich schon kürzer treten wollten. Wir haben es aber auch mit vielen neuen Gesichtern zu tun - auch extern. Da muss man manchmal vieles früher Vertrautes neu erklären. Wir haben auch neue Mitglieder, die in der Planung dabei waren. Da sind viele, die sich in Verantwortung einbringen wollen. Das sind junge Leute nachgekommen, darunter auch Frauen.

Gab es im Vorfeld des Festes irgendwelche Probleme oder besonderen Herausforderungen?

Eine der größten Herausforderungen war sicherlich die Marktverlegung. Das war die dickste Nuss, die wir zu knacken hatten. Am Anfang war es schwierig, einen Hofstaat aufzustellen. Am Ende haben wir aber doch neue und reaktivierte Hofstaatmitglieder gefunden. Zuletzt ist uns nun unser DJ krank geworden, hier haben wir aber zum Glück direkt Ersatz vermittelt bekommen.

Zur Person

Heinrich Veh ist 63 Jahre alt und gebürtiger Neheimer mit - wie er betont - bayerischen Wurzeln (elterlicherseits).

Der selbstständiger Fleischer- und Metzgermeister mit einem erfolgreichen Betrieb in Neheim ist verheiratet und hat mit seiner Frau Heike drei inzwischen erwachsene Kinder.

Seit 2019 ist er Oberst der Neheimer Jäger, bei denen er schon seit 1977 Mitglied ist. Das Neheimer Jägerfest 2023 ist das erste unter seiner Amtszeit als Oberst.

Im Jahr 1988 regierte Heinrich Veh gemeinsam mit seiner Frau Heike als Königspaar die Neheimer Jäger.

Seit einige Jahren lebt Heinrich Veh in Bachum.

Hat sich das Organisationsteam verändert und damit auch die Arbeitsweisen?

Ja, auch bei uns wird es digitaler. Als Festverantwortlicher habe ich vieles noch mit Bleistift auf Blatt geschrieben und gemalt. Heute haben wir eine digitale Präsentation, die zeigt, wie der Festaufbau aussehen soll. Da arbeitet jeder für sich in seinem Bereich sicher noch professioneller. Das macht aber auch vieles einfacher, wenn man so vorbereitet auf Behörden zugeht.

Wie viele Veränderungen wird es beim Fest 2023 geben und wie viel Neues verträgt Tradition?

Samstags machen wir was Neues. Hier wird es kein Programm speziell für junge Leute geben. Wir haben die „Amigos“ als große Live-Stimmungsband verpflichtet. Bei uns wird ja vieles hartnäckig diskutiert, aber das ging mal glatt durch. Gegenüber den letzten Jahren ist das radikal neu, aber eigentlich ist es ein Zurück an die Wurzeln. Ein Abend nur für die Jugend macht bei einem Volksfest keinen Sinn, weil wir wollen, dass Alt und Jung zusammen feiern. Wenn man verändern will, muss man seine Stärken stärken und nicht zwingend was Neues bringen. Wenn man aber sieht, dass Veränderungen nötig sind, muss man reagieren. An den Festmontag wollen wir nicht ran, denn der läuft noch richtig gut. Das liegt aber auch an den Vereinsmitgliedern, die sich für diesen Tag stark machen und ihre Freunde einladen. Das ist der Neheimer Tag des Volksfestes zum Freunde treffen und zum Netzwerke pflegen.

Worauf dürfen sich die Gäste des Jägerfestes 2023 besonders freuen?

Der Bayerische Abend wird sicher wieder ein toller Auftakt. Es ist ja auch schön, dass die älteren Besucher langsam wiederkommen. Zum Fassanstich kommen der Bürgermeister und CDU-Bundesvorsitzender Friedrich Merz. Geboten wird ein schöner Festzug mit über 20 Kapellen - und sogar Kutschen haben wir noch dabei. Freuen dürfen sich alle auch über unser Orchester der Jäger. Das ist über Corona noch besser geworden. Und die „Amigos“ am Samstag können das Festzelt beben lassen. Davon haben wir uns persönlich überzeugt, als wir uns die Big Band angeguckt haben. Die kommen mit voller Kapelle.

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Ist das Jägerfest 2023 Ihr erstes und letztes als Oberst der Neheimer Jäger oder geht es für Sie auch danach in dieser Rolle weiter?

Ich bin ja noch nicht lange Oberst. Als ich 2019 angetreten war, hatte ich eigentlich nicht vor, auch noch 2025 ein Jägerfest verantwortlich zu organisieren. Aber durch Corona kam ja alles anders, so dass ich in dieser Rolle erstmalig ein Jägerfest feiere. Da ich aber in diesem Verein schon so ziemlich alles gemacht und auch das Fest lange organisiert hatte, ist das für mich nichts Neues. Aber natürlich gibt es jetzt Tage, da kriege ich 100 WhatsApp-Nachrichten wegen des Jägerfestes. Wie es mit mir weitergeht, damit beschäftige ich mich erst nach dem Jägerfest.