Arnsberg. CO²-freie Autos, der Ausbau der ÖPNV, Fahrradfahren und zu Fuß gehen - das sind die Pläne der Stadt Arnsberg zur Mobilitätswende #arnsberg2023.
Die Mobilitätswende, die die Stadt Arnsberg für das Projekt Klimaneutralität #arnsberg2030 vorsieht, beinhaltet einerseits viele Maßnahmen, die das kommunale Mobilitätsmanagement betreffen – im Gegenzug aber auch Empfehlungen und Wünsche, was die Umstellung der Bürgerinnen und Bürger selbst betrifft.
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Denn auch in diesem Bereich möchten die Stadtverwaltung und die Stadt als „Konzern“ wieder eine Vorbildfunktion einnehmen. In erster Linie durch die Durchsetzung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements, und damit auch die Umstellung des kommunalen Fuhrparks auf Elektromobilität. Dies setzt natürlich auch voraus, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommune sowie kommunaler Unternehmen motiviert werden.
Förderung auf Arbeitswegen in und nach Arnsberg
Das Betriebliche Mobilitätsmanagement beschreibe eine systematische und strategische Herangehensweise zur Förderung einer klima- und umweltfreundlichen, kosteneffizienten sowie gesundheitsfördernden Mitarbeiterinnen-Mobilität auf Arbeitswegen, Dienst- oder Geschäftsreisen.
Einzelmaßnahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements würden auch bereits umgesetzt (zum Beispiel die Einführung eines Fuhrparkmanagements, Diensträder und Dienst-Lastenräder, Jobradleasing, Jobticket, Hausinterne Fortbildungen, Stadtradeln und zu Fuß bzw. mit dem Rad zur Arbeit), die auf die Bedürfnisse der Verwaltung nach Rückzug in das neue Rathaus entsprechend angepasst und weitergeführt werden sollen.
Wege, die aktuell mit Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor zurückgelegt würden, sollten zukünftig vermieden und verstärkt mit den Verkehrsmitteln des Umweltverbunds oder mit Fahrzeugen mit CO2-armem / -freiem Antrieb zurückgelegt werden.
Dazu spielt auch eine gewisse Verhaltensänderung und Imagebildung für die Stadt Arnsberg eine große Rolle, das sie mit eine gelebten Mobilitätskultur und entsprechender Öffentlichkeitsarbeit erreichen möchte. Das Projektziel sei, Erkenntnisse über die Motivation der Mitarbeitenden bezogen auf ihre Verkehrsmittelwahl zu erhalten. In einem Reallabor sollen dann durch die freie Verfügbarkeit unterschiedlicher Verkehrsmittel neue Wege getestet und Verhaltensänderungen initiiert werden. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse werden Konzepte für die Betriebliche Mobilität der einzelnen Unternehmen erarbeitet und umgesetzt.
Federführend soll hier die Stadt Arnsberg fungieren – und die Mitarbeitenden in lokalen Unternehmen in Vorbildfunktion überzeugen, ebenso zu handeln.
ÖPNV und Rad-Infrastruktur in Arnsberg
Die größte Haltestelle im Stadtgebiet – der Zentrale Omnibusbahnhof (kurz: ZOB) in Neheim – soll ebenfalls barrierefrei ausgebaut werden. Neben einer Optimierung der An- und Abfahrtsystematik für die Busse würden viele Aspekte verbessert: Auf der vergrößerten Mittelinsel werde eine große, helle Überdachung errichtet. So sind die wartenden Fahrgäste vor der Witterung geschützt. Für das Fahrpersonal werde ein Aufenthaltsraum mit WC geschaffen.
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Eine neue öffentliche und barrierefreie WC-Anlage werde ebenso errichtet. Es werde zudem ein System vom Radabstellanlagen sowie ein Aufzug als Anbindung zum Neheimer Markt geschaffen. Was das Rad als Alltagsverkehrsmittel betreffe, so solle das entsprechende Verkehrsnetz weiterentwickelt und sichere wie komfortable Radabstellanlagen geschaffen werden.
Pläne für den Engelbertplatz in Arnsberg-Neheim
Ein zentrales Projekt der Förderung der Nahmobilität im Arnsberger Stadtgebiet ist der Bau einer Mobilstation am Engelbertplatz, die bis 2024 fertiggestellt sein soll. Grundlage für diese Errichtung ist die nahmobilitätsfreundliche Umgestaltung der Engelbertstraße zwischen Schulstraße und Schwester-Aicharda-Straße.
Die Halteposition „Engelbertplatz“ an der Schwester-Aicharda-Straße wird an die Engelbertstraße verlegt, so dass sich die beiden Haltepositionen gegenüberliegen und eine Rendezvous-Haltestelle entsteht. Hierbei werden die Haltepositionen barrierefrei ausgebaut und mit neuen Fahrgastunterständen sowie dynamischen Fahrgastinformationen ausgestattet. So der Plan.
Im Zuge des barrierefreien Ausbaus werde die Fahrbahnbreite der Engelbertstraße reduziert und die Gehwege verbreitert. Ferner werde die Straße für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Dies schaffe neben einer höheren Aufenthaltsqualität auch bessere Querungsmöglichkeiten für den Fußverkehr. Ein weiterer Baustein der Mobilstation sei die Installation einer Bike-and-Ride-Anlage mit insgesamt 32 Fahrradstellplätzen.
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Durch die Schaffung der Mobilstation sei eine bessere Erreichbarkeit des Neheimer Zentrums mit dem Umweltverbund sichergestellt. Die ersten Handlungsschritte seien die Bereitstellung von Haushaltsmitteln, die Beteiligung der Akteurinnen und Akteure, die Beauftragung der Planung an ein externes Büro sowie die Beantragung von entsprechenden Fördermaßnahmen. Erst dann folgt die Ausschreibung der Bauleistungen und deren Vergabe – und letztendlich auch der Bau.
Die Sachkosten für die Umsetzung werden auf 700.000 Euro geschätzt, wovon 90 Prozent durch Förderungen des ÖPNVG Nordrhein-Westfalen gedeckt werden sollen. Bis 2030 solle der Fuß- und Radverkehr 40 Prozent aller zurückgelegten Wege im Stadtgebiet abdecken. Der anvisierte Radverkehrsanteil betrage im Jahr 2030 15 Prozent, welches eine Verdreifachung gegenüber 2015 bedeute. Bei dem Fußverkehrsanteil ist eine Steigerung von 18 Prozent 2015 auf 25 Prozent im Jahr 2030 verankert.
(Quelle: Fahrplan klimaneutrales #arnsberg2030 - Strategiekonzept auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt | Band 2 | Start-Aktivitäten | Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft beauftragt durch die Stadt Arnsberg)