Arnsberg. Die ZUE ist weiter in aller Munde. Nun wurde als Standort einer solchen Asylunterkunft in Arnsberg auch die ehemalige Salus-Klinik bekannt.

Für den Standort einer Zentralen Unterbringungseinrichtung für Asylsuchende (ZUE) auf Arnsberger Stadtgebiet ist ein weiterer Standort konkret ins Gespräch gekommen. Der Eigentümer Christoph Kraas bestätigt Gespräche mit der für die vom Land getragenen Unterkunft zuständigen Bezirksregierung Arnsberg über die Anmietung der ehemaligen Salus-Klinik in Oeventrop. „Es ist aber noch nichts unterschrieben“, sagt Christoph Kraas auf Nachfrage dieser Zeitung.

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Die Bezirksregierung hielt sich am Freitag erneut bedeckt und verweist auf die bisherigen Auskünfte.

Bislang galt auch das Dorint-Hotel in Neheim als favorisierter Standort für die Einrichtung einer ZUE möglichst noch in diesem Herbst. Auch hier bestätigten Bezirksregierung und Dorint-Eigentümer zwar die Gespräche, meldeten aber nie einen Vollzug. Der Standort im Stadtwald stieß aber in großen Teilen der Neheimer Bevölkerung auf wenig Gegenliebe, da um die Qualität und das Image des Freizeit- und Tourismusraumes und auch um touristische Umsätze von Gastronomie und Handel in der Einkaufsstadt Neheim gefürchtet wird.

Erster Ärger in sozialen Netzwerken in Oeventrop

Während sich die Arnsberger Politik - abgesehen von der AfD - mit klaren Stellungnahmen zu einem ZUE-Standort zurückhielt, wurden -und das ist ein offenes Geheimnis in der Stadt- im Hintergrund von einflussreichen Neheimern große politische Zahnräder bewegt, um die Ablehnung des Dorint-Standortes zum Ausdruck zu bringen.

Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner hat stets auf die Zuständigkeit der Bezirksregierung verwiesen. Zugleich aber ging er davon aus, dass es eine ZUE in Arnsberg geben würde, da das Land NRW gefordert ist weitere Kapazitäten für geflüchtete Menschen zur Verfügung zu stellen und über die Bezirksregierungen in zahlreichen Kommunen mögliche neue Standorte sucht und benötigt. In Arnsberg wird seit vielen Jahren ein integrativer Ansatz gelebt. Dies mit großer Unterstützung Ehrenamtlicher. Eine ZUE sieht in der Regel keine längere Verweildauer vor. Entsprechend besteht hier auch kein nachhaltiger Integrationsansatz. Kinder aus diesen Einrichtungen besuchen zum Beispiel keine Kita oder Schule.

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In sozialen Netzwerken regte sich nun auch erster Ärger in Oeventrop - vor allem aber auch wegen fehlender Transparenz. Christoph Kraas macht klar, dass er „nur gemeinsam mit dem Dorf den ZUE-Standort in seiner Immobilie zulassen will“. Sowohl vom weiteren Ausbau mit lokalen Handwerkern als auch über eine Stiftungslösung solle der ganze Ort profitieren. Dazu solle bald auch eine Bürgerversammlung in Oeventrop einberufen werden.