Hüsten. Stadt Arnsberg kontert Anwohner-Kritik: Tiefbau-Arbeiten am Wicheler Weg fast vollendet,

Noch eine Woche, dann wird das neue Notfall- und Intensivzentrum des Klinikums Hochsauerland offiziell eröffnet. Der Aspekt optimale Verkehrsanbindung / gute Erreichbarkeit sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein – doch noch immer kritisieren Anwohner das Baustellen-Management.

Jüngstes Beispiel: In einem Brief an Arnsbergs Bürgermeister Ralf Bittner beschwert sich Paul Gordes über Mängel beim Ausbau der Straßen Stolte Ley / Wicheler Weg:

„Unprofessionell und schlampig“

Als Anlieger und gezwungenermaßen täglicher Nutzer des Wicheler Wegs sei er überrascht, wie „unprofessionell und schlampig die Zufahrt zum demnächst größten Krankenhaus im HSK ausgebaut wird“, schreibt der Hüstener. Baustellensicherung, Verkehrsführung, Beschilderung oder gar Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener Verkehrsregelplänen finde nicht statt.

Die Stadtverwaltung hat sich der Beschwerde angenommen, die Stadtwerke Arnsberg als Auftrag­geber haben kurzfristig nachgebessert – allerdings nicht zur Zufriedenheit des Beschwerdeführers:

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Nach einem Telefonat am Mittwoch seien „schnell Schranken­zäune aufgestellt worden“, räumt Paul Gordes in einer Mail an die Verwaltung (liegt der Redaktion vor) ein – allerdings „vor alten, leeren Palettenstapeln, einer miserabel abgestellten Baggerschaufel und einer insgesamt ungeordneten Baustelle“. Kritik, die sich indirekt auch gegen den Auftragnehmer richtet:

Für die Stadt „geackert“ hat die Arnsberger Hoch- und Tiefbau Gesellschaft mbH – wobei man das Wort „ackern“ wörtlich nehmen darf, wie deren Chef Peter Blume betont: Aufgrund der Kürze der Zeit (in nur drei Monaten musste alles fertig sein) habe es womöglich die ein oder andere Behinderung mehr gegeben – aber entscheidend sei: Pünktlich vor der Einweihung des neuen Zentrums ist alles fertig. „Meine Mitarbeiter haben teils 55 Wochenstunden gearbeitet, um das zu schaffen“, berichtet Peter Blume auf Nachfrage dieser Zeitung.

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Dabei habe seine Firma stets versucht, den Belangen der Anwohner gerecht zu werden, so der Unternehmer, der den Arnsbergern auch als Ratsmitglied (CDU) und erster stellvertretender Bürgermeister ein Begriff ist. Korrekturen wie Abtransport der leeren Pflasterstein-Paletten werde seine Firma bis Ende dieser Woche vornehmen, versichert Blume.

Beim Vorwurf „mangelnde Beschilderung“ – Gordes hatte moniert, es gebe weder einen Verkehrsregelplan oder „überhaupt einen Beschilderungsplan“ – verweist der Bauunternehmer an die Stadt, dafür seien deren Mitarbeitende zuständig. Mit der pünktlichen Fertigstellung des Bauvorhabens dürfte sich das Problem allerdings erledigen. Davon will sich Paul Gordes aber selbst überzeugen: „Ich werde mir am Freitag (7. Juli) die Verkehrsführung anschauen. Erkenne ich keine ordentliche Beschilderung nach ‘RAST’ und keinen geordneten Verkehrsregelplan, werde ich Strafanzeige wegen dauerhaft vorsätzlich gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr erstatten“, kündigt der Hüstener in seinem Brief an. Nimmt man Peter Blume beim Wort, sollte sich die Lage dann aber entspannt haben; und auch im Rathaus ist Deeskalation angesagt:

Baustellen-Beschilderung erneut überprüft

„Wir stehen mit der bauausführenden Firma in engem Kontakt. Die Maßnahme läuft nach Plan und wird pünktlich fertiggestellt“, erklärt Ramona Eifert auf Anfrage. Die Pflasterarbeiten seien beendet. „Am Freitag wird die Bushaltestelle (Wartehäuschen) errichtet. „Im Anschluss erfolgen bis zur finalen Fertigstellung nächste Woche Donnerstag noch Restarbeiten“, so die Stadt-Sprecherin weiter. Nach Zusage des Unternehmens werden die im Einmündungsbereich Wicheler Weg / Stolte Ley gelagerten Baumaterialien umgehend abgeräumt. Im Laufe der nächsten Tage erfolgen die weiteren Aufräumarbeiten.

Die Baustellen-Beschilderung entspreche der erforderlichen verkehrsrechtlichen Anordnung. Darüber hinaus wurde eine Zusatzbeschilderung für den Parkplatz des Klinikums im Einvernehmen mit dem Klinikum und den beteiligten Behörden angebracht. Ob die Beschilderung weiterhin den Vorgaben entspricht oder möglicherweise durch die Sturmböen am Mittwoch Schilder umgekippt sind, wurde inzwischen erneut kontrolliert.