Sundern. Sundern: Diesen tollen Hecht hatte Marc Parakenings an der Angel. Aber auch ein anderer großer Fisch ging im „Netz“ viral und zwar auf Facebook.

Ein Fisch geht viral: Für mächtig Aufregung im „Netz“ beziehungsweise auf Facebook sorgte dieser dicke Brocken aus dem Sorpesee. „Wahrscheinlich ein Gras- oder Schuppenkarpfen“, meint Marc Parakenings (52), der einen Angelbootverleih am Sorpesee betreibt.

Auch er hatte das Foto auf der Social-Media-Plattform gesehen, das in der Facebook-Gruppe „We love Sauerland“ sage und schreibe 540 mal „geliked“ wurde. Ania Fricke aus Sundern stellte das Bild online und fragte in der Community nach, ob jemand wüsste, was das für ein Fisch sei. Über 200 Kommentare erzielte sie damit. Die User spekulierten: „Das könnte Nessie sein“, meinte einer. Ein anderer tippte auf einen tollen Hecht oder Döbel. Ungefähr 90 Zentimeter lang soll der Fisch gewesen sein.

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Ein großer, unbekannter Fisch im Sorpesee sorgte für Aufregung im „Netz“.
Ein großer, unbekannter Fisch im Sorpesee sorgte für Aufregung im „Netz“. © Ania Fricke

Marc Parakenings hält es für möglich, dass es ein fast ein Meter großer Gras- oder Schuppenkarpfen gewesen sei. Er selbst habe bereits ein Prachtexemplar (einen Hecht) von 1,23 Meter Länge am Haken gehabt. „Der diesjährige See-Rekord liegt sogar bei 1,38 Meter“, sagt er und dabei habe die Saison gerade erst vor einem Monat begonnen. In der Bucht neben dem Strandbad sollen sich sogar drei solche „Brummer“ getummelt haben. „Da braucht man als Badegast aber keine Angst zu haben“, sagt der Angler. „Die Tiere suchen keinen Kontakt zum Menschen.“

Überhaupt sei der Sorpesee reich an Fischen, Edelkrebsen und Muscheln. „Dafür sorgt der Ruhrverband“, weiß der 52-Jährige. Aale, Flussbarsche, Brachsen, Blaufelchen, Hechte, Karpfen, Seeforellen, Seesaiblinge, Zander, Rotaugen, Welse, Kamberkrebse und kleine Maränen fühlen sich im Sorpesee wohl. Marc Parakenings und seine Kolleginnen und Kollegen seien übrigens angehalten, Fanglisten zu führen, damit das Flussgebietsmanagement des Ruhrverbandes jedes Jahr eine entsprechende Anzahl neuer Fische in den Stausee setzen lassen kann. Natürlich muss das Ganze auch bezahlt werden. Eine Tageskarte zum Angeln im Sorpesee kostet 10 Euro, eine Wochenkarte 28 Euro, die Jahreskarte ist mit 68 Euro bezahlt und wer am Wochenende (Samstag und Sonntag) die Rute auswerfen will, zahlt 18 Euro.

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Mick (14) wurde von der Angelleidenschaft seines Vaters angesteckt.
Mick (14) wurde von der Angelleidenschaft seines Vaters angesteckt. © WP | Anja Jungvogel

„Angeln entspannt, dient der Erholung und außerdem kann man dabei die schöne Natur genießen“, schwärmt Marc Parakenings, der auch seinen Sohn Mick (14) für dieses Hobby begeistern konnte. Was ihn allerdings stört, sind die Vorurteile, die manche Leute gegen das Angeln hegen. „Wir sind keine Tierquäler“, sagt er. Es ginge beim Angeln nicht vorrangig ums Töten. Er hätte beispielsweise dieses Jahr noch gar keinen Fisch aus dem Wasser gezogen. Marc und sein Sohn genießen es trotzdem, Stunde um Stunde mit der Angelrute im Boot zu sitzen und die Gedanken schweifen zu lassen.

Auch dass derzeit vom Ruhrverband der Wasserspiegel abgesenkt wird, schade dem Fischbestand nicht, meint er. „Es ist immer noch genügend Sauerstoff für die Fische vorhanden.“ Im Amecker Vorbecken der Sorpetalsperre sei die Maßnahme bereits gestartet worden. Markus Kühlmann, Flussgebietsmanager des Ruhrverbandes, dazu: „Das dient zur Vorbereitung auf die Abtragung des Bodensatzes im Vorbecken.“ Die Sedimentsräumung soll dann voraussichtlich zwischen dem 1. und dem 15. Juli laufen.

Im Vorbecken hätten sich mehr als 100.000 Kubikmeter feine Steine und Lehm abgelagert. Die Wasserspiegelabsenkung hätte zur Folge, dass Jungfische, die sich sonst in Ufernähe aufhielten, zur leichten Beute werden. „Das kann den Fischbestand schon beeinträchtigen“, so der Experte. Dass die Absenkung gerade in dieser Jahreszeit stattfindet, sei für die Fische also nicht so optimal. Ende Oktober sollen die Maßnahmen dann abgeschlossen sein.