Arnsberg. Selbst gepflückte Erdbeeren auf dem Feld an der Arnsberger Straße schmecken besonders süß. Was sie kosten und was man alles mit ihnen machen kann.
Die heimische Erdbeer-Selbstpflücksaison hat begonnen: Seit Ende letzter Woche ist das Bruchhausener Feld des Obstbauern Antonius Alteköster freigegeben. „Wer zum Pflücken keine Lust oder Zeit hat, kann die Erdbeeren auch bei uns am Büdchen kaufen“, erklärt er.
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In der Holzbude vor dem Feld sitzt Petra Lübke-Klemm (65), die seit sechs Jahren im Sommer die süßen Früchtchen über die Theke wandern lässt. „Das macht mir Spaß“, sagt sie. Ein nettes Team, der Duft der reifen Erdbeeren und ein sonniges Plätzchen in der Nähe des Obi-Baumarktes an der Arnsberger Straße. Die Preise seien schon leicht gefallen. „Die ersten Erdbeeren haben wir für 5 Euro verkauft, dann kosteten sie 4,80 Euro das Pfund und jetzt 4,50 Euro.“ Im Laufe des Sommers purzeln die Preise.
Ein bisschen Naschen darf gern sein
Beim Selbstpflücken kann man allerdings ein paar Euro sparen, dann zahlt man wesentlich weniger. „Der Kilopreis beträgt zur Zeit 4,60 Euro“, so die Verkäuferin. Sie drückt zudem eine Auge zu, wenn beim Pflücken in der prallen Sonne die eine oder andere Erdbeere in den Mund verschwindet. „Dann macht das Selbstpflücken doppelt soviel Spaß“, lacht sie. Auch beim anschließenden Abwiegen nimmt sie es nicht so genau. „Die Arbeit muss belohnt werden:“
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Das sieht auch ihr Chef Antonius Alteköster so, der sein Selbstpflückfeld den vielen (Stamm)kunden gerne zur Verfügung stellt. Stammkunden sind zum Beispiel Olga und Johann Beser, die seit Jahren kommen und sich im April schon auf die Erdbeer-Saison freuen. Diesmal haben sie sogar fleißige Unterstützung mitgebracht: Enkelin Martha (2) hilft gerne mit und nickt begeistert, wenn Opa ihr eine besonders rote und saftige Beere in den Mund schiebt. „Da wird der Nachwuchs schon fürs Pflücken begeistert“, sagt er. Es ist fast wie Ostereier-Suchen. „Da“, ruft die Kleine und zeigt auf eine große Frucht, die leicht versteckt unter großen, grünen Blättern wächst.
Stammkunden tragen kiloweise Erdbeeren vom Feld
Auf die Suche nach reifen und großen Früchten begibt sich auch Lilli Jung (65). „Mein Mann und ich sind in der Sommer-Saison mindestens zweimal die Woche hier“, verrät sie. Das Ehepaar pflückt für die ganze Familie: Kinder und Enkel profitieren davon, wenn sie mit drei oder vier Kilo Erdbeeren nach Hause kommen. Die süßen Früchte finden vielfältige Verwendung: Sonntags gibt es beispielsweise Erdbeerkuchen oder Beeren zum Dessert. „Wir bieten auch Konfitüre, Saft oder Erdbeerlikör an“, wirbt Petra Lübke-Klemm vom Büdchen aus.
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Die Pflücksaison wird voraussichtlich sechs Wochen dauern. „Erfahrungsgemäß wird von jetzt an bis Mitte Juli gepflückt. Hier bestimmt das Wetter das Timing“, verrät Antonius Alteköster. In den letzten Wochen sei es sehr regnerisch gewesen. „Wir mussten aufpassen, dass die Böden nicht zu nass werden“, sagt er. Was es an Regen die letzten zwei, drei Jahren zu wenig gegeben hätte, wäre in diesem Frühjahr zu viel herunter gekommen. Die frühe Erdbeersorte hat in Bruchhausen den klangvollen Namen Allegra. Dann folgt Asia, Faith und zum Ende der Saison kommt Malwina. Antonius Alteköster kennt sie alle ganz genau.
Vierzig verschiedene Erdbeersorten
In NRW gibt es übrigens 40 verschiedene Erdbeersorten. Rund 350 Betriebe bauen die süßen Früchte auf rund 2.300 Hektar Anbaufläche an. Damit belegt die Region im bundesweiten Vergleich hinter Niedersachsen den zweiten Platz.