Arnsberg. Mit nichtsaussagenden Graffitis beschmierte Wände und vermüllte Wege leiten zu den Gleisen des Bahnhofs in Arnsberg. Und was passiert nun?

„Von vorne hui, von hinten pfui“ wird der DB Bahnhof in Arnsberg betitelt – in dem sich des Weiteren auch das Bürgerzentrum als Startpunkt für bürgerschaftliches Engagement, für Selbst- und Mithilfe befindet. Der Bahnhof gilt im Allgemeinen als „attraktiver Ankunfts- und Ausgangspunkt für Nutzer von Bahn, Bus, Auto und Rad sowie Fußgängern mit guten Umsteigemöglichkeiten“. So steht es jedenfalls auf der Webseite der Stadt Arnsberg.

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Der Bahnhof wird insbesondere im Gleisbereich jedoch oft als „verdreckt“ wahrgenommen. Die Stadt Arnsberg, die das Bürgerzentrum innerhalb des Bahnhofsgebäudes unterhält, teilt auf Nachfrage mit, dass der Bereich des Bahnsteigs sowie die Unterführung durch die Deutsche Bahn gereinigt werden müsse.

Die Graffitis sollten bei der Grundreinigungsmaßnahme der DB entfernt werden. Offensichtlich sind sie es nicht - denn Vorher-Nachher-Bilder zeigen: Sie sind noch da. 
Die Graffitis sollten bei der Grundreinigungsmaßnahme der DB entfernt werden. Offensichtlich sind sie es nicht - denn Vorher-Nachher-Bilder zeigen: Sie sind noch da.  © Wolfgang Becker

„Die Halle und somit der öffentlich zugängliche Bereich des Gebäudes wird fünf Mal wöchentlich gereinigt“, so Pressesprecherin Ramona Eifert, „die öffentliche Toilette vor dem Bahnhofsgebäude ist selbstreinigend und wird zusätzlich zweimal wöchentlich auf Sauberkeit und Vorrat von Hygienepapier und Seife kontrolliert.“ Insbesondere die öffentliche WC-Anlage soll mit ihrer Selbstreinigungsfunktion einen Mehrwert an Sauberkeit bieten, vor allem im Vergleich zu herkömmlichen WC-Anlagen. Die Selbstreinigungsfunktion funktioniere sehr gut – wenn die Örtlichkeit „normal“, sprich sachgerecht, benutzt werde.

Graffitis nach wie vor am Arnsberger Bahnhof

Ganz aktuell läge der Stadt Arnsberg jedoch tatsächlich eine Meldung zu massiven Verunreinigungen des Bahnhofsgebäudes bzw. der außerhalb des Gebäudes errichteten öffentlichen Toilette vor. Man habe diesbezüglich Kontakt zur DB Servicestelle aufgenommen und entsende auch eigene Kolleginnen und Kollegen zwecks Kontrolle zum Bahnhof in Arnsberg. „Eine rechtliche Handhabe in dem Sinne haben wir nicht, was aber nicht bedeutet, dass wir die Situation tolerieren. Unser Hausmeister wird, wenn er vor Ort ist (ist er allerdings nicht täglich, weil er für mehrere Objekte zuständig ist), nun gezielte Sichtkontrollen machen und jedes Mal die DB direkt anrufen, wenn die Verunreinigung groß ist.“

Auch die Deutsche Bahn äußert sich zu der Sauberkeit am Arnsberger Bahnhof. „Das sieht nicht schön aus, das ist völlig unstrittig“, so der Pressesprecher der Bahn, „In Arnsberg und auch in Meschede haben wir leider vermehrt mit Verschmutzungen auf den Bahnsteigen und innerhalb der Personenunterführungen inkl. Aufzügen zu tun.“ Man gehe aber regelmäßig an die Thematik heran und entferne Verschmutzungen. „Gerade heute (Anm. d. Redaktion: 31. Mai) findet eine Grundreinigung statt. Dabei sollen die Verschmutzungen, aber auch die Graffitis entfernt werden“, so der Pressesprecher weiter.

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Insbesondere Graffitis seien für die Deutsche Bahn ärgerlich, da die Entfernung dieser auch immer mit einer Menge Arbeit und Kosten verbunden sei. Er appelliert daher an die „Menschen vor Ort“, dieses doch eher gesellschaftlich gelagerte Problem ein wenig im Fokus zu behalten. „Vorwiegend wird das ja nicht von Reisenden so hinterlassen“, sagt er. Die Bahnhöfe seien aber nach wie vor ein wichtiges „Aushängeschild“ für die Deutsche Bahn, so dass man die Dinge an den Standorten mit verstärktem Reinigungszyklus in den Griff zu bekommen versuche.