Sundern. Marina Franke-Japes bietet handgemachte Accessoires und Dekoartikel mit ihrem eigenen Label. Das ist ihre Geschichte.

Ein schmaler Weg durch einen gepflegten Garten – zwei Zwergwidderkaninchen, weiß und beige, hoppeln über den Rasen oder liegen unter den Büschen. Auf und neben der Terrasse ein paar Spielgeräte für Kinder, ein Sandkasten. Um die Ecke ist der Eingang zum Geschäft: Darin wartet eine Schatzkiste voller schöner Dinge. Im Laden von Manari Handmade finden Familien nicht nur schöne, hochwertige Second-Hand-Mode für die Kleinen, sondern auch Dekorationen sowie das Herz des Geschäfts: Die Werkstatt, in der Marina Franke-Japes (34) Kleidung und Accessoires selbst näht.

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„Ich möchte, dass man hier rundherum schön einkaufen kann.“ Das ist ihr Motto: Seit acht Jahren stellt die gelernte Gestalterin für visuelles Marketing Kleidung für Kleinkinder, Kinder und auch Erwachsene her. Angefangen hatte alles mit Schals und Tüchern für ihre erste Tochter, dann für Freunde und Familie, mittlerweile entstehen die verschiedensten Accessoires in der Werkstatt von Marina Franke-Japes, die sie über ihren Etsy-Shop nach ganz Deutschland verkauft. Jedes Stück ist ein Unikat. Ihr Markenzeichen: Musselin. „Früher haben die Leute da an Spucktücher gedacht“, sagt Marina Franke-Japes, „Heute wird es immer mehr zum Trend.“

Sie ist stolz auf ihr eigenes Label in Sundern.
Sie ist stolz auf ihr eigenes Label in Sundern. © Katharina Kalejs

Mittlerweile bietet sie auch personalisierte Dekorationen an, wie Geburtstagsbrettchen aus Holz oder verschiedene Kerzenhalter mit persönlichen Botschaften an. Farblich ist alles immer stimmig, die Qualität hochwertig – sie achtet besonders auf das OekoTex-Zertifikat, wenn sie neue Stoffe kauft. „Manari Handmade steht für lokale, nachhaltige und individuelle Produkte“, erklärt sie. Darauf achtet sie auch bei den wenigen Dingen, die sie von anderen Firmen für ihren Laden einkauft: Alle Dinge sind in dem Land produziert, in dem auch die Firma sitzt (Deutschland und Niederlande), ungiftig und möglichst nachhaltig. Das liegt ihr am Herzen. Und das zahlt sich aus: Mittlerweile hat sie sich eine ansehnliche Stammkundschaft aufgebaut, online und in ihrem Atelier-Laden. Viele Kundinnen und Kunden kommen öfter, begleiten sie schon seit Jahren. „Da werden Kundinnen zu Freundinnen.“

Stolz auf das eigene Label in Sundern

„Früher hat es sich komisch angefühlt, ein Etikett mit meinem Markennamen irgendwo dran zu nähen. Heute sind wir unterwegs und ich kann mich jedes Mal freuen, wenn ich ein Kind mit meinen Klamotten rumlaufen sehe – und auch die Kinder freuen sich und sind stolz darauf, Manari zu tragen.“ Das macht auch Marina stolz. Sie hat sich ihre Marke aufgebaut, während sie zwei Mal Mutter geworden ist – heute ist Manari Handmade ihr Traumjob, auch wegen der Vereinbarkeit vom Muttersein und Arbeit.

Das Nähen, das Handarbeiten, das Kreativ sein, ist ihre Leidenschaft – und diese Begeisterung steckt in jedem Teil ihres Ladens. Deswegen ist die Werkstattecke immer noch im Hauptraum des Geschäfts, auch wenn sie mittlerweile einen zweiten Raum dazu genommen hat. „Ich finde, das gehört mit zum Charme des Geschäfts“, freut sich Marina. „Außerdem können die Kundinnen und Kunden dann hier auch die Stoffe mal selbst anschauen und auch mal anfassen, wenn sie sie aussuchen.“

Eine bunte Auswahl an
Eine bunte Auswahl an "Second Händchen"-Kleidung. © Katharina Kalejs

Den Großteil der Verkaufsfläche machen Second-Hand-Artikel aus. „Ich nenne das gern preloved, also vorgeliebt“, sagt Marina. „Ich suche die Artikel selbst aus – sie müssen eine gute Qualität haben, keine Flecken, keine Löcher.“ Auf Kommission nimmt sie die Dinge nicht an – sie kauft die Kleidungsstücke in den Größen 50-116, ab und an auch 128, selbst an und verkauft sie dann weiter. Ein Risiko, natürlich – umso sorgfältiger sind die „Second Händchen“-Artikel ausgewählt. Oberteile, Hosen, Bodys, Jacken, Röcke, Kleider … hier gibt es alles, was das Herz begehrt. „Schuhe nehme ich quasi nie an“, gibt Marina zu. „Da müssen die Schuhe schon quasi ungetragen sein.“ Denn Schuhe passen sich an die Füße an, und das wird dann schwierig, weil jeder Fuß anders ist.

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Die Idee von Manaris Second Händchen ist ihr lang im Hinterkopf herumgespukt – beim Nähen, da hatte sie Zeit, um den Gedanken freien Lauf zu lassen. „Man kann ja auch nicht nur Handgemachtes tragen.“

Idee zur Wirklichkeit gemacht

Irgendwann hat sie aus der Idee dann Wirklichkeit gemacht. „Second Hand soll schick und nachhaltig sein, und gerade die Anziehsachen für die Kleinen sind ja auch kaum getragen und in gutem Zustand.“ Außerdem werden sie hier liebevoll präsentiert, nach Größe und Farbe sortiert, teilweise nach Geschlecht, aber nicht immer. Zwischen den Regalen finden sich eine Spielecke für die Kinder – und ganz neu auch eine verträumte Umkleidekabine und eine Leseecke. „Dann können Familien hier stressfrei und mit gutem Gefühl einkaufen.“

Marina öffnet ihren Laden in der unteren Kampstraße 23 in Sundern, dienstags von 9 bis 11 Uhr, donnerstags von 17 bis 19 Uhr, Samstags von 9 bis 12 Uhr und nach Terminvereinbarung.