Westenfeld/Dortmund. Es ist ein Sieg, der für eine freudige Überraschung sorgt: Westenfelder holt den ersten Platz beim Landschaftsgärtner-Cup NRW.

Die Auszubildenden Michael Erdmann und Florian Wiese im Garten- und Landschaftsbaubetrieb von Markus Kückenhoff in Sundern-Westenfeld haben den ersten Platz beim Landschaftsgärtner-Cup NRW geholt. Damit haben sie sich gegen 111 weitere Zweier-Teams durchgesetzt und konnten die Jury mit ihrer Arbeit überzeugen.

Ausgerichtet wird der Wettbewerb jährlich vom Landesverband für Garten- und Landschaftsbau. „Das ist immer eine tolle Möglichkeit für die Azubis, sich untereinander kennenzulernen und gegenseitig herauszufordern“, erklärt Simone Kückenhoff. Sie hat gemeinsam mit ihrem Mann Markus Kückenhoff und dem gesamten Betrieb von Sundern aus mitgefiebert.

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An zwei Tagen, dem 4. und 5. Mai, mussten die Azubi-Teams, die aus verschiedenen Gartenbaubetrieben Nordrhein-Westfalens stammen, nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch theoretisches Wissen beweisen. Im Westfalenpark in Dortmund wurde kräftig gebaut und gepflanzt - alles nach Vorgabe des Landesverbandes, die die Pläne stellen, die es nachzubauen gilt. „Dabei sein ist alles, mit dem Gedanken sind wir dorthin gefahren“, sagt Florian Wiese. Die beiden waren motiviert und hatten Lust auf den Wettkampf, allerdings sollte der Spaß im Vordergrund stehen. Dass sie am Ende des ersten Tages unter den Top 20 landen, das war schon der erste große Erfolg. Michael Erdmann erklärt, dass es an diesem Tag vor allem auf die Theorie angekommen sei: Pflanzenbestimmung und -schutz oder auch Vermessung. „Es gibt auch Aufgaben, bei denen es auf Geschicklichkeit ankommt. Wir mussten mit einem Mini-Bagger drei Steine aufeinander stapeln und hatten dafür zwei Minuten Zeit“, berichtet der 18-jährige Florian Wiese. Was erschwerend hinzukommt: Der Baggerfahrer sieht die Steine nicht und isst auf die Anweisungen seines Teamkollegen angewiesen. Wie bei allen Stationen ist auch hier ein besonderer Teamgeist gefragt.

So sah das Ergebnis dann aus beim Landschaftsgärtner-Cup NRW in Dortmund 
So sah das Ergebnis dann aus beim Landschaftsgärtner-Cup NRW in Dortmund  © Privat | Privat

Die kniffligste Herausforderung folgte dann an Tag zwei. Dort wurden sie vor eine größere Bauaufgabe gestellt und mussten eine Mauer errichten, Pflaster verlegen und Pflanzarbeiten vornehmen. Fünf Stunden hatten die beiden Zeit und konnten ihr Werk zehn Minuten vor Schluss vollenden. Nervös oder aufgeregt seien sie kaum gewesen, erinnern sich die beiden. „Es war schon cool, überhaupt unter die besten 20 zu kommen“, freut sich der 19-jährige Michael Erdmann. „Ich glaube dass die Jungs vor allem mit der Natursteinmauer überzeugen konnten, darauf hat die Jury wert gelegt“, vermutet Simone Kückenhoff. Die 43-köpfige Jury besteht mitunter aus Unternehmern, Sponsoren, Berufsschullehrern oder der Gartenbau-Berufsgenossenschaft und bewertet jedes Jahr die Arbeiten der Nachwuchskräfte, die hier ihr Erlerntes präsentieren können.

Sundern: Rettung von Rehkitz

Auf den Landschaftsgärtner-Cup haben sich die beiden nicht speziell vorbereitet. Geübt wird in ihrem Ausbildungsbetrieb aber trotzdem. Im Winter werden auf dem Firmengelände kleine Mini-Baustellen errichtet, an denen sich die Auszubildenden, aktuell sind bei Markus Kückenhoff vier beschäftigt, austesten können. „Das, was beim Cup gefordert wird, können sie bei uns üben. Sie sind aber vor allem dazu da, um sich auf die Zwischen- und Abschlussprüfungen vorzubereiten“, erklärt Simone Kückenhoff.

Vom Sieg des Teams hat sie übrigens zunächst durch Instagram erfahren. Dort wurden sie auf dem obersten Treppchen abgelichtet. Für eine halbe Stunde schauten sie dann am selben Abend aber noch einmal im Betrieb vorbei. Dort stehen nun die Urkunden und der Wanderpokal. Shirts und Medaillen gab es ebenfalls dazu. Außerdem überreichte der Landesverband ihnen einen Preisgeld von 400 Euro.

Auf zur Deutschen Meisterschaft

Im September geht es dann einen großen Schritt weiter. Florian und Michael haben sich mit ihrem Sieg für die Deutsche Meisterschaft in Mannheim qualifiziert und dürfen nun für Nordrhein-Westfalen antreten. Beim Bundesentscheid treten dann die besten Auszubildenden der insgesamt 12 landesweiten Verbände an. Welche Aufgaben ihnen dann bevorstehen werden, das wissen die beiden noch nicht.

Doch eins steht fest: Die Arbeiten werden anspruchsvoller und zeitintensiver. „Der Schwerpunkt wird dabei hier aber wieder auf Naturstein und Pflanzarbeiten liegen“, erklärt Markus Kückenhoff, Geschäftsführer des Gartenbaubetriebs in Sundern. Er freut sich, dass seine Auszubildenden in Vorbereitung auf den Deutschland-Cup zwei Lehrgänge erhalten, extra für die beiden.

Die Aufregung hält sich hier noch in Grenzen, denn bis dahin sind es noch ein paar Monate. „Was der Sieg eigentlich bedeutet und das, was er so nach sich zieht, das wird einem erst später bewusst“, stellt Florian Wiese fest. Bevor die Vorbereitungen starten, wird dieser besondere Sieg aber erst einmal gemeinsam im Betrieb gefeiert.