Arnsberg/Sundern. Erdbeeren gibt es bereits auf dem Neheimer Markt. Als Selbstpflücker muss man in Sundern und Arnsberg allerdings noch warten. Das sind die Gründe.

Erdbeeren schmecken am besten, wenn sie frisch, reif und saftig sind. In Bruchhausen an der Arnsberger Straße (gegenüber des Autohauses Rosier) und in Sundern an der Drubergstraße, direkt an der Straße zwischen Endorf und Stockum, gibt es Felder, auf denen man selbst pflücken kann. „Wer dazu keine Zeit und Lust hat, kann die süßen Früchte auch am Erdbeerstand direkt am Feld kaufen“, sagt Obstbauer Antonius Alteköster (55).

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Beim Selbstpflücken kann man allerdings ein paar Euro sparen, dann zahlt man nur die Hälfte vom fertig gepackten Schälchen. „Ein Pfund wird in der Anfangsphase 5 Euro kosten“, so der Landwirt. Das läge daran, dass die Lohnkosten sich erhöht hätten und der Dünger teurer geworden sei.

Pflück-Saison beginnt Anfang Juni

Die Pflück-Saison wird voraussichtlich circa sechs Wochen dauern. „Erfahrungsgemäß wird von Anfang Juni bis Mitte Juli gepflückt. Hier bestimmt das Wetter das Timing“, verrät Antonius Alteköster. Bislang sei es allerdings sehr regnerisch gewesen. „Wir müssen aufpassen, dass die Böden nicht zu nass werden“, sagt er. Was es an Regen die letzten zwei, drei Jahren zu wenig gegeben hätte, wäre in diesem Frühjahr zu viel herunter gekommen. Die frühe Erdbeersorte hat in Bruchhausen den klangvollen Namen Allegra. Dann folgt Asia, Faith und zum Ende der Saison kommt Malwina. Antonius Alteköster kennt sie alle ganz genau.

In Nordrhein-Westfalen gibt es übrigens 40 verschiedene Erdbeer-Sorten. Rund 350 Betriebe bauen die süßen Früchte auf rund 2.300 Hektar Anbaufläche an. Damit belegt NRW im bundesweiten Vergleich hinter Niedersachsen den zweiten Platz.

Hildegard Keggenhoff verkauft ihre Erdbeeren auf dem Neheimer Markt.
Hildegard Keggenhoff verkauft ihre Erdbeeren auf dem Neheimer Markt. © WP | Anja Jungvogel

Die verschiedenen Sorten

Besonders geschmackvoll seien die sogenannten „einmaltragenden Sorten“, die zu verschiedenen Zeitpunkten reif sind. Flair und Clery werden im Mai geerntet. Ab Mitte Mai bis Juni folgen Sorten wie Asia, Malling Centenary, Sonata und Sonsation. Späte Sorten wie Faith und Malwina werden Ende Juni und im Juli reif. Daneben gibt es auch immertragende Sorten, wie Favori, Furore oder Hademar, die den ganzen Sommer über hinweg Blüten und Früchte hervorbringen. Landwirtin Hildegard Keggenhoff (63) aus Werl verkauft ihre Erdbeeren auf dem Neheimer Markt zur Zeit für 4,80 Euro die Ein-Pfundschale und hat die verschiedenen Sorten nicht so genau im Kopf. „Alle vierzehn Tage wird gewechselt“, sagt sie. In der Soester Börde reifen sie schneller als in Arnsberg oder Sundern. „Hier ist es immer zwei oder drei Grad kühler“, so Keggenhoff.

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Besonders vor den Feiertagen seien die roten Früchte beliebt gewesen. „Vor Muttertag waren alle Erdbeeren auf dem Neheimer ausverkauft“, resümiert sie und verrät, dass die Preise aber bald moderater werden. „Spanische Erdbeeren unterscheiden sich übrigens sehr von den heimischen“, sagt die Landwirtin. Diese seien viel härter und nicht so süß.

Und wer die Erdbeeren von Franz Fabry aus Sundern kennt, weiß wie gut süße Früchte schmecken. Er steht seit 1992 für besonders süße und frische Erdbeeren aus regionalem Anbau ein. Der Obstbauer hat sein Pflückfeld an der Drubergstraße, direkt an der Straße zwischen Endorf und Stockum. Auch hier sind die Früchte noch nicht reif.

Da es sehr viel geregnet hat, müssen die Obstbauern aufpassen, die Erdbeeren nicht zu nass werden.
Da es sehr viel geregnet hat, müssen die Obstbauern aufpassen, die Erdbeeren nicht zu nass werden. © WP | Anja Jungvogel