Hüsten. Christina Millentrup (29) leitet bei der Hüstener Spedition A.L.S. die Bereiche Marketing und Personal.

„Logistik beinhaltet so viel mehr, als Güter von A nach B zu transportieren“, sagt Christina Millentrup im Brustton der Überzeugung. Eine Überzeugung, die auf fundiertem Wissen beruht, denn: Obwohl noch keine 30 Jahre alt, trägt die junge Frau bei der „Allgemeinen Land- und Seespedition“ (kurz A.L.S.) die Verantwortung für Personalwesen und Marketing.

Als „häufig unfassbar spannend“, beschreibt sie ihren Job und ihre Branche, obwohl das Speditionsgeschäft eigentlich „Liebe auf den zweiten Blick“ ist. Aber Reihe nach: Im Jahr 1993 in Arnsberg geboren, wuchs Christina in der „Alten Freiheit“ auf: „Ich bin ein echtes Hüstener Kind“, sagt die 29-Jährige; und blickt kurz auf ihre Schulzeit zurück: Besuch der Grundschule Mühlenberg, 2013 Abitur am Franz-Stock-Gymnasium.

Anschließend machte sie eine Ausbildung zur Handelsfachwirtin bei „Peek & Cloppenburg“ in Dortmund. „Ja, ich wollte damals unbedingt in die Modebranche“, berichtet Christina – obwohl familiär vom Logistik-Business geprägt: Vater Christoph Dahlmann hat die A.L.S. im Jahr 1989 – gemeinsam mit Helmut Schulte – gegründet. „Meine Eltern haben aber immer gesagt – mach Dein Ding“, blickt sie zurück.

Doch ganz ohne Druck wurde die Speditionsbranche dann ihr Ding: „Bei P & C bekam ich u.a. tiefere Einblicke in die Welt der Logistik – in Gesprächen mit der Familie hat mir Christoph dann die Perspektiven aufgezeigt.“ Der Funke zündete, von 2016 bis 2019 absolvierte die Hüstenerin in Köln den Bachelor-Studiengang „Logistik und Handel“ – arbeitete sich parallel in den Personalbereich des Hüstener Familienunternehmens ein. „Die für diesen Bereich zuständige Kollegin ist plötzlich verstorben“, schildert Christina Millentrup die Umstände dieses frühen Karriereschubs.

Viel Verantwortung

Viel Verantwortung in jungen Jahren? Für die Powerfrau kein Problem – im Gegenteil. Nicht nur die Belange der Mitarbeitenden (derzeit 35 Angestellte) sind ihr Ding. Sie hat auch das Marketing übernommen – und studiert außerdem berufsbegleitend in Dortmund „Logistik & Supply Chain Management“ (Master-Abschluss).

Kein Tag ist wie der andere; „obwohl ich mir manchmal wünsche, es wäre anders“, sagt die Geschäftsfrau mit Blick auf ihre Arbeitswoche, die derzeit meist locker die 50-Stunden-Marke knackt...

A.L.S.: Der „Unternehmenspass.
A.L.S.: Der „Unternehmenspass. © WP | Torsten Koch

Doch das sei nicht zwingend Voraussetzung für einen Einstieg in die Logistikbranche, meint Christina mit Fokus auf potenzielle Inter­essenten: „Wir bieten viel – Weiterbildung, gute Aufstiegschancen, Kontakt zu verschiedensten Menschen vom Staplerfahrer bis hin zum Konzern-Geschäftsführer“, rührt sie die Werbetrommel für ihren Berufsstand. Erst kürzlich wieder während der Ausbildungsmesse im Neheimer Kaiserhaus, denn: Die Allgemeine Land- und Seespedition bildet regelmäßig selbst aus.

Dass junge Leute dort gute Chancen haben, lebt Christina Millentrup vor – und der Chef hat ebenfalls ein Zeichen gesetzt, was den beruflichen Nachwuchs angeht: Neben Christina haben zwei weitere Mitarbeiter Prokura; ihr Bruder Michael Millentrup gehört seit Januar 2023 als kaufmännischer Leiter des neuen Logistikzentrums in Voßwinkel zum Unternehmen: A.L.S. ist also gut aufgestellt für die Zukunft.

„Und was ist mit Familie?“, mag der ein oder andere von „Work Life Balance“ getriebene Leser nun fragen. Doch ihre berufliche Karriere sieht Christina nicht als „Hemmschuh“ für eine Ehe und Kinder, schließlich sei sie noch keine 30, meint sie. Als Vorbild mag das Motto dienen, mit dem die Hüstener Spediteure auch ihren Kunden begegnen: „maßgeschneiderte Lösungen finden...“

Auch für Hobbies bleibt noch Zeit: „Joggen, Rennrad fahren“, gibt Christina zu Protokoll, „und Teilnahme an sportlichen Events.“ Gerne auch mit Teilen der (A.L.S.)-Familie, zum Beispiel beim vierten „Rad-Marathon“, der in diesem Sommer ansteht.