Hüsten. Initiative für Personenzüge zwischen Bahnhof Neheim-Hüsten und dem Alten Feld in Arnsberg auf der Kleinbahn.
„Eine Personenhaltestelle für die Kleinbahn mit direktem Zugang zum Klinikum – das wäre ideal“, sagt Rupert Schulte vom Verkehrs- und Gewerbeverein Hüsten (VGH). Diese Idee entspringt keinem Wunschdenken, die geschichtliche Vergangenheit der Kleinbahn ins Hier und Jetzt zu holen, sondern eher einem konzeptionellen Denken, sowohl den stark zunehmenden Verkehr im Ortsteil und vor allem Ortskern Hüsten zu entzerren als auch insgesamt eine emissionsschwache Alternative zum Autofahren zu bieten.
Der VGH startet deshalb eine politische Initiative zur Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Kleinbahn der Verkehrsgesellschaft RLG zwischen Bahnhof Neheim-Hüsten und dem Alten Feld in Arnsberg. In einem Schreiben an Bürgermeister, die Parteien im Rat und die RLG regte die VGH vor dem Hintergrund künftiger Verkehrsbedarfe an, die Individualverkehr zwischen den Ortsteilen zurück auf die Gleise zu bringen.
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„Alternative Verkehrskonzepte sind dringend nötig um auch in Arnsberg den ÖPNV und Individualverkehr zu entzerren“, schreiben Rupert Schulte, Angelika Geue und Ingo Beckschäfer im Namen des VGH, „durch den Personenverkehr auf der Schiene, kann der innerörtliche PKW und Busverkehr reduziert werden und so besonders, die Verkehrssituation im Ortsteil Hüsten entzerrt werden.
Verkehrssituation in Hüsten angespannt
Auch unter dem Aspekt, dass der Neubau des Klinikums im Sommer eröffnet wird und dann das Verkehrsaufkommen weiter zunehmen wird“. Nicht zuletzt die aktuelle und baustellenbedingte Sperrung der Bahnhofstraße habe gezeigt, wie komplex und auch anfällig die Hüstener Verkehrssituation sei sobald das Verkehrsvolumen zunehme.
Rupert Schulte, der mitten in Hüsten lebt und tagtäglich beobachtet, wie sich allein die Parksituation im Zentrum – insbesondere durch das Klinikum – entwickelt, ist sich sicher, dass die Reaktivierung der Kleinbahn ausschließlich Vorteile mit sich bringt. Für diese Zeitung erinnert er sich an die früheren Personenbahnhöfe der Kleinbahn, die heute fast alle wieder „in Betrieb“ genommen werden könnten.
„Am Bahnhof Neheim-Hüsten haben wir das dritte Gleis“, sagt er, „aktuell wird dieses ja auch für Güterzüge verwendet.“ Denn nach wie vor würden die Kleinbahngleise dann und wann für Güter verwendet. „Das bedeutet, dass das Schienennetzwerk ja in Ordnung sein muss“, so Rupert Schulte weiter. Hüsten Ost (das Häuschen, in dem sich aktuell das Jugendzentrum Hüsten befindet), sei die nächste Station gewesen.
„Haltestellen“ der Kleinbahn zwischen Hüsten und Arnsberg
Auch diese könne man wieder nutzen. Auf Höhe der Bruchhausener Straße 18 (früher: Palm Beach Club) sei der nächste Kleinbahnbahnhof gewesen, gefolgt von der Bushaltestelle „Zur Friedrichshöhe“ in Niedereimer und dem Standort Obereimer (heute Burger King). Weiter seien die Stationen damals schon über die Jägerstraße, Ecke Altes Feld bis hin nach Gierskämpen und zur bis zur Kartonagenfabrik Feldmühle erweitert worden.
„Wenn ich den Bahnsteig bis da oben verlängere, kann ich die Kleinbahn praktisch allen Leuten vom BBZ bis hin zu den Wohngegenden anbieten“, ist sich Rupert Schulte sicher. Ob Berufs- oder Schulpendlerinnen und -pendler – jede und jeder hätte hier die Möglichkeit, statt mit dem Bus oder dem Auto mit der Kleinbahn zu fahren. „Die Kleinbahnstationen lägen dann ja in direkter Nähe zu den Schul- und Bildungszentren – in Hüsten am Berliner Platz, aber auch in Arnsberg.“
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Der VGH verweist auf eine intakte Gleisverbindung zwischen Bahnhof Neheim-Hüsten und dem Alten Feld in Arnsberg, die wichtige Anlaufpunkte in der Stadt gut erreichbar anfahren würde: Das Schulzentrum am Berliner Platz, die Gewerbebetriebe und Unternehmen in Bahnhofsnähe, das Rathaus der Stadt, das ausgebaute Klinikum Hochsauerland in Hüsten, die Wohngebiete Gierskämpen und Jägerkaserne sowie das Berufsbildungszentrum bbz und die Caritas Werkstätten im Alten Feld in Arnsberg. Haltepunkte auf der Strecke lägen alle zentral in Bruchhausen und Niedereimer und seien für Fahrgäste gut erreichbar.
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Das I-Tüpfelchen sei aber auch die Tatsache, dass durch die Reaktivierung der Kleinbahn auch das Verkehrsaufkommen zwischen Hüsten und Arnsberg per Pkw und Bus deutlich reduziert werden könne.
Umweltbewusst pendeln von Arnsberg nach Hüsten
„So könnten wir zu einer echten Verkehrswende beitragen“, sagt Rupert Schulte, „wir würden die Emissionen senken und gleichzeitig auch die Parkplatzschwierigkeiten vieler Leute lösen.“ Denn wer mit der Kleinbahn aus Arnsberg nach Neheim führe, bräuchte keinen Parkplatz. Und auch das vorprogrammierte massive Verkehrsaufkommen nach Eröffnung des Notfall- und Intensivmedizinischen Zentrums am Karolinenhospital in Hüsten könnte dadurch eingedämmt werden.
Die für den Gütertransport noch regelmäßig genutzte Kleinbahn ist in Besitz der RLG, bei der die Stadt Arnsberg Gesellschafter ist. Der Antrag appelliert an Bürgermeister und Politik, die VGH-Initiative im Sinne einer „umweltbewussten Verkehrswende“ zu unterstützen. Die RLG hatte ihren Personennahverkehr auf der Schiene 1968 eingestellt. Die Linie zwischen Neheim-Hüsten und dem Alten Feld war 1907 gebaut worden.
Die für den Gütertransport noch regelmäßig genutzte Kleinbahn ist in Besitz der RLG, bei der die Stadt Arnsberg Gesellschafter ist. Der Antrag appelliert an Bürgermeister und Politik, die VGH-Initative im Sinne einer „umweltbewussten Verkehrswende“ zu unterstützen. Die RLG hatte ihren Personennahverkehr auf der Schiene 1968 restlos eingestellt. Die Linie zwischen Neheim-Hüsten und dem Alten Feld war 1907 gebaut worden.