Neheim. Im Gewerbegebiet Bergheim rückt Polizei am Dienstagabend zu einer „Bedrohungslage“ aus. Jetzt meldet sich der vermeintliche Gefährder zu Wort.

Ein mehrstündiger Polizeieinsatz sorgte am Dienstagabend in der Raiffeisenstraße im Gewerbegebiet auf Bergheim für Aufsehen. Passanten wurden aufgefordert, den Einsatzbereich zu umfahren oder zu umgehen. Die Polizei setzte einen vermeintlichen Gefährder fest.

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Hintergrund des Einsatzes, an dem sowohl mindestens ein Streifenwagen als auch hinzugerufene zivile Kräfte beteiligt waren, waren offenbar zivile Streitigkeiten zwischen zwei Personen. Diese hatten am Dienstag gegen 16.45 Uhr ihren Anfang bereits in Soest genommen. „Daraus hatte sich eine vermutete Bedrohungssituation ergeben“, teilt Polizeisprecher Sebastian Held mit. Und diese hatte ihren Schauplatz dann in der Raiffeisenstraße im Bereich der Kartbahn.

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Bei der Einsatzlage vor Ort trafen die Einsatzkräfte der Polizei den vermeintlichen „Bedroher“ tatsächlich auf Bergheim an, griffen ihn auf und setzten ihn vorläufig fest. Die Person konnte aber später wieder aus der polizeilichen Festsetzung entlassen werden, weil sich die Situation aufgeklärt hatte. Der Einsatz war gegen 22 Uhr beendet.

Der vermeintliche Gefährder war ein Mann aus Göttingen, der sich nun bei dieser Zeitung meldete und seine Sicht der Dinge schilderte. Vor dem Vorfall habe er vor einer Werler Firma, für die er lange als Vertreter gearbeitet habe, „mit einem Plakat demonstriert“, weil er sich um ihm aus seiner Sicht noch zustehende Provisionen „betrogen“ fühlte. Bei einem Gespräch vor Ort habe er offenbar Äußerungen getätigt, die den Verdacht auf eine „Bedrohungssituation“ ausgelöst hätten. Er sei zu einem vereinbarten Treffen auf Bergheim gefahren. „Da bin ich dann sofort von der Polizei überwältigt worden“, schildert der Mann. Auch nach einer Waffe sei er gefragt worden. „Dabei habe ich gar keine Waffe und würde auch nie jemanden etwas antun“, so der Mann. Der Polizei macht er übrigens keinen Vorwurf wegen des harten Vorgehens. „Die müssen sicher so reagieren“, sagt er. Er war nach Bergheim gefahren und hatte gehofft, dass sich die finanziellen Streitigkeiten dort einvernehmlich lösen würden. Begleitend dazu sei ohnehin eine juristische Klärung angestrebt.