Arnsberg. Jetzt beginnen in NRW die ersten Prüfungen - wenn auch mit Verzögerungen. So erlebt ein Arnsberger Schüler das erste Abitur nach der Pandemie.
Bald geht es los: Für die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in Arnsberg und Sundern beginnt nun die Prüfungszeit – die letzte ihrer schulischen Laufbahn, bevor sie die Schulbank hinter sich lassen und in die Hörsäle und Ausbildungsstätten der Welt aufbrechen. Das steht auch für Johann Röhrig (18) an. Der Arnsberger macht aktuell auf dem Laurentianum Arnsberg sein Abitur – Mathe und Englisch als Leistungskurse, Biologie als drittes Fach, Erdkunde mündlich.
Die Abi-Prüfungen von Mittwoch werden verschoben>>>
Johann hat durch Glück bei der Fächerwahl viel Zeitpuffer zum Lernen
Durch seine Wahl sind seine Prüfungen gut verteilt. „Ich habe immer 5 bis 6 Tage frei zwischen den Klausuren, da kann ich dann nochmal lernen“, erzählt er. Los gehen sollte es in NRW mit den Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik, Informatik und Technik sowie Ernährungslehre am heutigen Mittwoch – hier werden sowohl die Grundkurs- als auch die Leistungskursklausuren geschrieben. Wegen einer Download-Panne wurden die Klausuren inzwischen auf Freitag verlegt. Am Donnerstag folgen dann die Leistungskurse, größtenteils in den Geisteswissenschaften: Kunst, Musik, Erziehungswissenschaft, Geschichte, Sozialwissenschaften, Volkswirtschaftslehre, Religion, Philosophie und Soziologie. Aber auch Psychologie, Recht, Geographie und Sport stehen auf dem NRW-weiten Zentralabiturplan.
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Am Montag, 24. April, werden die Sprachen in Grund- und Leistungskursen geprüft: Latein, Italienisch, Niederländisch, Russisch und Türkisch. Am Dienstag folgen Spanisch, Portugiesisch und Griechisch. Am Mittwoch, 26. April, wird Deutsch in den Grund- und Leistungskursen geschrieben, am Freitag, 28. April, Englisch. In der dritten Prüfungswoche sind dann größtenteils Grundkurse dran: Nach dem Maifeiertag geht es am Dienstag los mit den Grundkursen von verschiedenen Sprachen, Religionen, sowie den Geisteswissenschaften, die sich schon bei den Leistungskursen den Tag geteilt hatten. Am Mittwoch, 3. Mai, schreiben alle Abiturientinnen und Abiturienten Mathe – egal, ob Grund- oder Leistungskurs. Den Abschluss macht Französisch am Freitag, 5. Mai.
Die mündlichen Prüfungen finden dann, wie die Nachprüfungen, ab dem 8. Mai statt, und am 1. Juni gibt es dann die Noten aus den schriftlichen Prüfungen. „An dem Tag habe ich Geburtstag“, verrät Johann. „Dann sehen wir mal, ob es etwas zu feiern gibt oder nicht.“ Er bereitet sich auf jeden Fall gut vor: Er lernt jeden Tag im Durchschnitt zwei Stunden, manchmal auch mit Freunden in Lerngruppen. Davon profitieren sie alle: „Was der eine nicht gut kann, kann der andere vielleicht besser. Und wir können Notizen vergleichen.“
Das Gymnasium Laurentianum ist digital gut aufgestellt
Außerdem haben die Schülerinnen und Schüler mittlerweile einen ganzen Materialpool online zur Verfügung, mit dem sie lernen und wiederholen können. „Da ist unsere Schule schon sehr weit“, Johann schmunzelt. „Aber an der Infrastruktur können sie noch arbeiten.“ Denn auf Online-Materialien könne man eben nicht zugreifen, wenn es in manchen Klassenräumen nur eine Edge-Verbindung gebe und das WLAN nicht stabil genug sei.
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Und wie geht es weiter, wenn das Abitur durch ist? „Ich starte dieses Jahr eine Ausbildung bei ITH in Meschede, zum Elektroniker für Geräte und Systeme“, erzählt Johann. Eigentlich kurios, findet er: Er war nach der zehnten Klasse von der Sekundarschule am Eichholz auf das Laurentianum gewechselt, um Abitur zu machen, und jetzt geht er doch in eine Ausbildung. Aber das Abitur öffnet ihm auch Türen: „Danach mache ich vielleicht noch einen Meister, oder ein Studium. Mal schauen, wohin es mich so verschlägt.“
Coole Abiturzeit trotz Startschwierigkeiten nach Corona
Bis dahin sind es ja auch noch drei Jahre – und vier Abiturprüfungen. Und die Zeit als Abiturient will Johann genießen. „Es war toll, wir hatten eine coole Mottowoche, da haben die Komitees ganze Arbeit geleistet.“ Er ist froh, dass die Pandemie sich mit dem Ende seiner Schulzeit auch zu Ende neigt. „Am Anfang, so mit Maske und Onlineunterricht, war das schon schwierig.“ Besonders Kontakte knüpfen als Neuer in der Stufe sei via Videokonferenz schwierig gewesen – geschafft hat Johann es trotzdem. Als nächstes freut er sich dann auf Abisturm und Abiball; die stehen dann Ende Juni an, nach den Prüfungen.