Neheim. 25 Jugendliche liefern sich gewaltsame Auseinandersetzung. Drei Tatverdächtige wurden festgenommen. Bürgermeister Bittner will initiativ werden.
In Neheim auf dem Marktplatz hat sich am Dienstagabend gegen 18 Uhr eine Massenschlägerei ereignet. Zirka 25 Personen waren an der Schlägerei beteiligt. Als die Polizeibeamten eintrafen, konnten die meisten Beteiligten fliehen. Den Beamten gelang es aber drei Tatverdächtige festzunehmen. Es handelt sich um einen 17-Jährigen und zwei 16-Jährigen aus Ense und Arnsberg.
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Bei der Festnahme der drei Tatverdächtigen wurden die Polizeibeamten von einigen der an der Schlägerei beteiligten Personen mehrmals angegriffen. Diese Personen wollten die Festgenommenen befreien. Als der Befreiungsversuch scheiterte, konnten sie jedoch entkommen. Hier läuft ein Ermittlungsverfahren. Zu den genauen Hintergründen der Massenschlägerei kann die Polizei nach derzeitigem Stand noch keine Angaben machen.
Bürgermeister Ralf Bittner reagiert auf den Vorfall und will der Polizei vorschlagen, analog zum früheren Arbeitskreis Gewaltprävention ein Sicherheitskonzept für die Innenstadt Neheim zu erarbeiten - unter breiter Beteiligung inklusive Aktives Neheim, Gewerbe, Jugendamt und auch Schulen.
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In den sozialen Netzwerken machte die Schlägerei schon am Dienstagabend die Runde. Das Eiscafé Cais am Markt postet in der Gruppe „Du bist Neheimer wenn“ verzweifelt: „Wir rufen regelmäßig die Polizei an. Leider bringt das nichts“. Auch ein Gespräch mit dem Ordnungsamt habe keine Lösung gebracht. „Das Problem gibt es seit langer Zeit“, so Cais. Vor dem Hintergrund der Bemühungen um einen attraktiven Markt besorgt dieser Zustand, zumal bald ja auch eine weitere Gastronomie mit dem „Heiter&Herrlich“ an dieser Stelle eröffnen wird, die mehr Publikum an diese Stelle bringt. Damit vielleicht aber auch ein höheres Maß an sozialer Kontrolle.
Zur besten Geschäftszeit
Die Massenschlägerei nun ereignete sich aber noch zur besten Geschäftszeit in Neheim, was dem Image einer Einkaufsstadt nicht gut tut. Ein direkter Anwohner ist Apotheker Klaus Humpe. „Es ist schon bedenklich, dass um 18.30 Uhr auf dem Neheimer Markt eine Massenschlägerei ablaufen kann“, sagt er auf Facebook. Glücklicherweise sei die Polizei in Mannschaftsstärke schnell vor Ort gewesen. „Trotzdem wirft der Vorfall ein schlechtes Licht auf unsere Stadt“, so Klaus Humpe. Der CDU-Politiker ist auch Vorsitzender des Bezirksausschusses Neheim.
Besorgt ist auch Konrad Buchheister, der Citymanager von der Händlervereinigung Aktiven Neheim. „Wir sehen das natürlich auch nicht gern“, sagt er. Verwaltung, Ordnungsamt und Polizei seien informiert. „Und werden hoffentlich kurzfristig das Richtige tun und eine Lösung finden“.
Tatsächlich ist der Polizei der „Hotspot“ Neheimer Markt bekannt. Immer wieder mal werden sie hier hingerufen. Die Polizei lässt sich dann Ausweise zeigen, prüft die Personalien und spricht das eine oder andere ernste Wörtchen. Konkreten Tatverdacht auf irgendetwas gibt es dabei aber meist nicht.