Neheim. Über Crowdfunding wollen die Pfadfinder Neheim ein neues Dach finanzieren – jetzt zeigen sich neue Herausforderungen, die bedacht werden müssen.

Was sich im letzten Jahr als kleiner Wasserfleck bemerkbar gemacht hat, ist mittlerweile ein ausgewachsenes Problem: „Wir haben am letzten Märzwochenende die Deckenverkleidung rausgerissen“, berichtet Luca Graef, Vorstandsmitglied der Deutschen Pfadfindergesellschaft St. Georg (DPSG) Neheim, „Da sieht man erstmal, was das Wasser angerichtet hat.“ Die Neheimer Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben ein eigenes Vereinsheim, machen dort vieles in Eigenleistung, weil der kleine Verein nicht viele Einnahmen hat. Doch das Dach kann nicht in Eigenleistung gedämmt und neu eingedeckt werden – eine Fachfirma musste her.

Spendenziel zu über 170 Prozent erfüllt – doch mehr ist besser

Die nasse Decke mit den offensichtlichen Wasserflecken im Pfadfinderheim – hier Anfang März.
Die nasse Decke mit den offensichtlichen Wasserflecken im Pfadfinderheim – hier Anfang März. © WP | Katharina Kalejs

Um diese zu finanzieren, wurde im Januar eine Crowdfunding-Aktion über die Volksbank Sauerland-Aktion „Viele schaffen mehr“ gestartet – wir berichteten. Das Spendenziel lag bei 9.000 Euro; das fehlte, um die Dachdeckerfirma zu beauftragen. Weitere Einnahmen wurden zuvor schon mit Waffelständen und anderen Aktionen von den Pfadfindern gesammelt. Mittlerweile ist das Spendenziel um über 6.000 Euro überschritten: Über 15.000 Euro, gespendet von über 130 Unterstützern, liegen auf dem Crowdfunding-Konto. Ein Grund zur Freude, finden Luca Graef und seine Pfadfinder, aber auch Heinrich Veh, ein ehemaliger DPSG-Pfadfinder.

Das mehreingenommene Geld wird allerdings auch dringend benötigt: Die Dämmung wird teurer als erwartet, außerdem muss ungeplant ein neuer Notausgang für das Obergeschoss her. „Aktuell steht noch nichts genaues fest“, sagt Luca Graef, „Aber wir müssen auf der Dachseite zur Straße hin auf jeden Fall ein größeres Fenster einbauen lassen – als Notausstieg.“ Auf der Rückseite zu Wald und Wiese hin gibt es so ein großes Fenster; dort kann aber im Notfall keine Feuerwehrleiter eingesetzt werden. Deswegen muss auf der zur Straße liegenden Dachseite ein Fenster hin, das als Notausgang genutzt werden kann. Auch das soll dann mit den generierten Spendengeldern finanziert werden.

Weitere Arbeiten am Pfadfinderheim der DPSG Neheim

Die DPSG Neheim machen möglichst alles rund um ihr Vereinsheim selbst. Hier ein Foto der Einfahrt, die noch in diesem Jahr gepflastert werden soll.
Die DPSG Neheim machen möglichst alles rund um ihr Vereinsheim selbst. Hier ein Foto der Einfahrt, die noch in diesem Jahr gepflastert werden soll. © Privat | DPSG Neheim

Währenddessen sind die Pfadfinderinnen und Pfadfinder weiter fleißig: Am letzten Märzwochenende haben sie nicht nur die ruinierte Deckenverkleidung im Obergeschoss herausgerissen, sondern auch die Einfahrt zum Pflastern vorbereitet – das soll als nächstes passieren, natürlich in Eigenleistung. „Und ein paar unserer Kinder haben das Wochenende genutzt, um eine Aktion im Sinne von Seven vs. Wild durchzuführen“, erzählt Luca Graef. Ein paar Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren haben das Wochenende auf dem Vereinsgelände verbracht. Die einzige Regel: Sie dürfen nur sieben mitgebrachte Gegenstände zum „Überleben“ nutzen, wie in der bekannten Youtube-Survival-Serie, und alles, was sie am Körper tragen. „Da sind sie kreativ geworden und haben fünf Pullis übereinander angezogen.“ Und angepackt wurde seitens der Kinder natürlich auch zwischendurch: Denn die Pfadfinderinnen und Pfadfinder strengen sich an, wenn es um ihr Vereinsheim geht.

Wer noch spenden will: Die Crowdfunding-Aktion läuft noch bis Ostersonntag, 9. April. Für jede Spende über mindestens 10 Euro legt die Volksbank 10 Euro „obendrauf“. Außerdem kann die DPSG als gemeinnütziger Verein Spendenquittungen ausstellen.

>>> Weitere Nachrichten aus Arnsberg, Sundern und Umgebung