Arnsberg. Waren Sie schon mal Teil eines Kunstwerkes? Im April hätten Sie Gelegenheit dazu, wenn F. Shahroudi ihre Performance in Arnsberg präsentiert.
Die iranische Künstlerin Farkhondeh Shahroudi präsentiert zur Zeit im Kunstverein Arnsberg ihre Werke und lädt Interessierte am 15. April um 16 Uhr zur aktiven Teilnahme an einer Performance auf dem Neumarkt ein. Diese Darbietung soll die Krönung und gleichzeitig der Abschluss ihrer Ausstellung sein.
Bürgerinnen und Bürger werden eingeladen, zu vorgegebenen Rhythmen zwei Steine aufeinander zu klopfen. Diese Klang-Prozession führt Shahroudi kostümiert auf dem Neumarkt an. Ihr selbstentworfenes Kleid, das aus Kautschuk-Reifen besteht, ist eine Adaption der schiitischen Trauerzeremonie und in der Tradition des iranischen Theaters „ta‘ziyeh“.
>>>Ausstellung im Kunstverein Arnsberg<<<
Zu dieser traditionellen Zeremonie versammeln sich im Iran üblicherweise viele Menschen. Treffpunkt in Arnsberg für die Performance ist der Kunstverein in der Königstraße 24. Am 14. April findet von 16 bis 17 Uhr eine Probe im Garten des Kunstvereins statt. Anmeldungen bitte per E-Mail unter: kontakt@kunstverein-arnsberg.de.
Farkhondeh Shahroudi, 1962 in Teheran geboren, lebt und arbeitet heute in Berlin. Ursprünglich hat die Künstlerin in ihrer Heimat Malerei studiert und hat ihr Studium in den 90er Jahren in Dortmund mit dem Themenschwerpunkt der Objektkunst.
Ihre Arbeiten bestehen größtenteils aus verflochtenen Beziehungen zwischen Schrift und Bild. Inspiriert von der Poesie und den Erinnerungen an den Iran und ihren Alltag in Deutschland berichtet Shahroud von Sprache und Sprachlosigkeit. Sie ruft Unausgesprochenes wach. Daher auch der ungewöhnliche Titel ihrer Ausstellung „Gestern war ich so müde, dass ich den Tee gegessen habe“. Farkhondeh Shahroudi will mit ihrer Kunst Stutzpunkte setzen. Ihr Werk thematisiert Geschichten von Menschen, die ausgeliefert, entwurzelt oder ausgelagert sind, die sich zwischen Orten und Welten bewegen, wie in einem Theaterstück.
>>>Trauer um Theresia Stock<<<
Viele Figuren in Shahroudis Arbeiten erinnern an das traditionelle iranische Theater, „Ta’ziyeh“, wo Schauspielerinnen und Schauspieler, Zuschauerinnen und Zuschauer, ebenso wie Tiere, auf der Straße zu einer Einheit verschwimmen. So verwandeln sich Bilder, Körper und Erzählungen. Mit der Aktionskunst am 15, April auf dem Neumarkt, die sich in der Performancegruppe darstellen wird, will sich die Künstlerin aus Arnsberg auf spektakuläre Weise verabschieden und hofft, ihrem sauerländischen Publikum somit lange in Erinnerung zu bleiben.