Neheim. In Arnsberg startet die neue Biodanza-Reihe. Was den Tanz so besonders macht und wieso Sie ihn unbedingt ausprobieren sollten, erfahren Sie hier.

Alles, was uns im Alltag begegnet und was wir erleben, kann ein Tanz sein – Gespräche, kleine Gesten, ruhige und schwungvolle Momente. Sowohl das Leben als auch der Tanz stecken bereits im Begriff „Biodanza“. Dahinter verbirgt sich ein besonderes Erlebniskonzept, das ein ganz neues Körpergefühl vermittelt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tanzen ohne Schuhe. Schrittfolgen oder feste Choreographien, die man aus dem Tanzsport sonst kennt, gibt es hier nicht. Ob mit Partner oder ohne, jeder kann vorbeikommen, der Freude an Bewegung hat. Getanzt wird gemeinsam in der Runde, zu zweit oder auch mal ganz für sich allein.

Freies Tanzen im Hier und Jetzt

Jutta Strätz und Christa Schubert haben sich über diesen Tanz kennengelernt und laden nun dazu ein, gemeinsam in die Welt des Biodanza einzutauchen. Was ihn so besonders macht, erklärt Christa Schubert: „Es geht um das Erleben im Hier und Jetzt“ – „Und um den Moment, den jeder gerade anders erlebt“, ergänzt Jutta Strätz. Daraus ergeben sich die Tanzbewegungen. Es sind Momentaufnahmen davon, was jemanden gerade im Inneren bewegt. Diese Stimmungen übertragen sich auf den Tanz. Dabei kann es mal schwungvoll, aber auch ganz ruhig und reduziert zugehen.

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Wichtig ist, dass nichts bewertet wird und es auch um keine Leistung gehen soll. Jeder ist frei, in dem was er macht. Die beiden geben zwar Übungen vor, die die Gruppe durchführt, aber die Umsetzung liegt immer bei den Tänzerinnen und Tänzern allein. Die persönliche Stimmung bildet dabei eine treibende Kraft und wird auch durch die Musik mitgeprägt. Einen festen Musikstil gibt es bei Biodanza nicht – wichtig ist aber, dass sie positive Stimmungen hervorrufe, erklären die Beiden. Die ausgewählten Lieder sollen keine ablenkenden oder gar traurigen Texte enthalten. Die Melodie dürfe zudem keine Dissonanzen, also Missklänge, aufweisen, so Strätz. Für die Musikauswahl sei grundsätzlich entscheidend, dass sie keinen Stress auslöse und positive Gefühle erzeuge.

Kommunikation ohne Worte

Biodanza Arnsberg

Es handelt sich um offene Abende. Interessierte können jederzeit einsteigen.Wann: 20. März bis 22. Mai 2023, immer montags ab 19.30 Uhr Wo: Tanzstudio Neheim, Lange Wende 45bKosten: 12 Euro pro AbendAnmeldung: telefonisch unter 017654064976oder unterjutta@biodanza-arnsberg.deWeiterführende Informationen zu den Angeboten:www.biodanza-arnsberg.de

Eine weitere Besonderheit: Während des Tanzes wird nicht miteinander gesprochen. Jutta Strätz und Christa Schubert führen durch den Abend, aber die Tänzer kommunizieren ausschließlich über Blicke und Gesten. Tanzt man nicht mehr allein, so muss man gemeinsam einen Rhythmus finden und sich mit seinem Partner verständigen.

„Dabei konzentriert man sich mehr auf seine Sinne und nimmt die Umgebung auf andere Weise wahr“, erklärt Jutta Strätz. Dadurch verliert man sich weniger in seinen Gedanken und stoppt den Gedankenfluss. Man hat die Gelegenheit, dem Alltag ein wenig zu entkommen und sich für einen Abend vom Stress zu lösen.

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Beim Biodanza steht alles im Zeichen des bewussten körperlichen Erlebens und Wahrnehmens – dabei keine Schuhe zu tragen, fühlt sich erst einmal ungewohnt an. „Man hat einen anderen Bodenkontakt, das ist ein anderes Fühlen, manche kennen das Gefühl des Barfußseins nicht mehr“, sagt Christa Schubert. Auch bewusst mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen, das ist ein Erlebnis, das einige nur selten aufmerksam wahrnehmen. Wer sich zunächst unsicher fühlt, kann auch auf Socken tanzen, diese sollten aber unbedingt rutschfest sein, wenn es einmal schwungvoller zugeht. Generell geht es darum, das zu tun, was sich gerade für einen natürlich anfühlt. Typische (Tanz-)Bewegungen gibt es dabei so gut wie keine. „Macht einfach das, was ihr noch nie gemacht habt“, schlägt Schubert vor. An kaum einem Ort ist es sonst möglich, sich einmal ganz frei durch den Raum zu bewegen, ob tanzend, gehend oder springend.

Vertrauensvolle und herzliche Atmosphäre

Mal ist man ganz für sich, mal tritt man mit anderen Tänzerinnen und Tänzern in Verbindung. Auch dabei gilt: Jeder darf sich bewegen, wie es gerade gefällt oder wie man sich traut – egal ob schüchtern oder mutiger. Wer als Neuling dazustößt, so hat man schnell gemerkt, wird direkt aufgenommen – sowohl mit als auch ohne Worte. Mögliche anfängliche Scheu ist schnell verflogen.

Jeder Mensch ist einzigartig – das spiegelt sich auch im Tanz wider. Worauf es ankommt, ist es, den Blick ins Innere zu schärfen und anderen Menschen zu begegnen: „Mit offenem Blick, offenen Händen und offenem Herzen“, fasst Jutta Strätz zusammen.

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