Arnsberg. Der Grundstücksmarktbericht 2022 für Arnsberg liegt vor: Wer ein „Häusle“ bauen möchte, wird ihn mit Entsetzen lesen...

Der Traum vom Eigenheim ist derzeit kaum noch bezahlbar: „Der durchschnittliche Preisanstieg von Wohnbaugrundstücken betrug im Stadtgebiet Arnsberg im Jahr 2022 etwa acht Prozent.

Eigentumswohnungen

Im Jahr 2022 wurden 165 Eigentumswohnungen für insgesamt 21,2 Millionen Euro verkauft (17 Prozent unter Vorjahresniveau).

Bei Weiterverkäufen von Wohnungseigentum sind durchschnittliche Preiserhöhungen von 10 Prozent zu verzeichnen. Der Erwerb von Eigentumswohnungen erfolgt, wie in den Vorjahren, überwiegend als Geldanlage.

Nach jeweils elf Prozent in den Jahren 2020 und 2021 haben sich die Preise nochmals erheblich erhöht. Im Stadtteil Neheim sind die Preise in den vergangenen fünf Jahren um insgesamt ca. 55 Prozent gestiegen. Diese ernüchternden Zahlen hat der örtliche Gutachteraus­schuss ermittelt – und im kürzlich vorgelegten „Grundstücksmarkt­bericht der Stadt Arnsberg 2022“ veröffentlicht. Hier einige Kernaus­sagen dieses Berichtes, der das Jahr 2022 analysiert, im Überblick:

Gesamtumsatz

Dem Gutachterausschuss wurden im vergangenen Jahr 689 Kaufverträge übermittelt (bebaute und unbebaute Grundstücke in der Stadt Arnsberg) – 2021 waren es 821, ein Rückgang um 16 Prozent. Der Geldumsatz summierte sich – ohne Berücksichtigung von Kauffällen mit ungewöhnlichen oder persönlichen Verhältnissen und der Verkäufe „sonstiger Grundstücke“ – auf 147,2 Millionen Euro und lag etwa auf dem Niveau des Jahres 2021.

Unbebaute Grundstücke

Kauffälle: Im Jahr 2022 wurden nur 29 Baugrundstücke des individu­ellen Wohnungsbaus am Immobilienmarkt gehandelt (minus 60 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021). Die sehr große Nachfrage von Bauinteressenten wird nach Auffassung des Gutachterausschusses seit geraumer Zeit in keiner Weise gedeckt, da weiterhin eine wesentlich zu geringe Neuausweisung von Wohnbauflächen erfolgt.

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Weiterhin wurden ein Geschosswohnungsbaugrundstück und ein Misch-/Kerngebietsgrundstück vermarktet. Für unbebaute Gewerbe- und Industriegrundstücke wurden elf Kauffälle registriert, für Flächen der Land-/Forstwirtschaft neun.Preisniveau: Der durchschnittliche Preisanstieg von Wohnbaugrundstücken im Stadtgebiet lag im Jahr 2022 bei acht Prozent. Wertniveau (beitragsfreie Grundstücke): frei stehende Ein-/Zweifamilienhäuser in sehr guter Lage 300 €/m² (Neheim 330 €/m²); in guter Lage 260 €/m²; in mittlerer Lage 210 €/m²; in einfacher Lage 155 €/m². Das Preisniveau für Gewerbe- und Industriegrundstücke in sehr guter Lage beträgt 65 €/m², in guter Lage 60 €/m², in mittlerer Lage 46 €/m², in einfacher Lage 32 €/m².

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Im Hauptgeschäftsbereich von Neheim sind 2022 keine Preisveränderungen festzustellen. Hier beträgt der höchste Bodenwert im Stadtgebiet 1800 €/m² (Bereich „Hauptstraße 8 – 42“, wie in 2021).

Bebaute Grundstücke

Kauffälle: Für 116,1 Millionen Euro wechselten bebaute Grundstücke im Jahr 2022 den Besitzer. Die Anzahl liegt bei den Ein- und Zweifamilienhäusern mit 194 Kauffällen fünf Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Der Verkauf von Drei- und Mehrfamilienhäusern liegt mit 42 Kauffällen auf dem Niveau von 2021. Bei gemischt genutzten Grundstücken sorgten 20 Kauffälle für einen Anstieg um 33 Prozent.
Preisniveau: Für frei stehende Einfamilienhäuser ist trotz der Preissteigerungen in den Vorjahren nochmals eine durchschnittliche Preiserhöhung, bezogen auf den 1. Januar 2023, von ca. 15 Prozent zu verzeichnen. Für Reihenhäuser und Doppelhaushälften ergibt sich ebenfalls ein weiterer Preisanstieg – um 15 Prozent. Der Kaufpreis von Einfamilienhäusern mit Einliegerwohnung und Zweifamilienhäusern ist um fünf Prozent gestiegen.

Bei Mietwohnhäusern liegen die Kaufpreise 2022 fünf bis zehn Prozent über Niveau des Vorjahres (stadtweite Durchschnittswerte).

Die meisten Kauffälle des Jahres 2022 – nach Stadtteilen (-bezirken) betrachtet – gab es in Neheim (214) die wenigsten (2) in Uentrop.