Neheim. Enser Betrieb pachtet Geschäft der ehemaligen Bäckerei Greshake in Apothekerstraße in Neheim. Das ist geplant.

Das Bäckerhandwerk bleibt im Haus: Die Räume der kurz vor Weihnachten geschlossenen Bäckerei Greshake in der Apothekerstraße gegenüber der „Roten Schule“ Neheim (ehemals Michael-Grundschule) werden von der Bäckerei „Klapp 1910“ aus Ense-Bremen übernommen, die am Donnerstag dort ihre erste Neheimer Filiale eröffnen wird.

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„Altes bewahren und es einen neuen Anstrich geben“, sagt Heiko Klapp. Der Inhaber des Enser Bäckerei-Betriebes weiß die Zeugnisse guten alten Bäckerei-Handwerks zu schätzen. So wird der von der Familie Greshake gepachtete Laden zwar grundsätzlich auf das „Klapp Pink“ farblich gebrandet, auf „Historisches“ will Heiko Klapp aber nicht verzichten. So soll das kunstvoll geschmiedete Greshaksche Schild über dem Eingang ebenso bleiben wie das ein Bäcker-Motiv zeigende Relief am Haus und die Bronzebrezel als Türgriff am Eingang. „Die Tür soll zwar erneuert werden. Die Brezel aber soll wieder drankommen“, so Heiko Klapp.

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Der Enser ist jemand, der das Bäckerhandwerk von der Pike auf gelernt hat und zu schätzen weiß. Bei der damaligen Bäckerei Bauernfeind in Neheim hatte er seine Ausbildung gemacht. Später wurde er Bäckermeister und Betriebswirt des Handwerks. Als 25-Jähriger übernahm er im Jahr 2022 den 1910 gegründeten Familienbetrieb. „Und dann sind wir langsam und stetig gewachsen“, sagt der heute 47-Jährige.

Sieben Klapp-Standorte

Die Neheimer Filiale ist eine von künftig weiterhin sieben Standorten von „Klapp 1910“. Eine der beiden Wickeder Filialen hat er jetzt aufgegeben, um die Neheimer Stelle zu eröffnen. Es bleiben neben dem Hauptsitz in Ense-Bremen zwei Standorte in Werl, einer am Wickeder Markt, ein zweiter in Ense und einer in Soest am toom-Baumarkt. „So viele Standorte sind ja Luxus“, sagt Heiko Klapp, „wir wollen aber mit Bedacht wachsen“. Eine hohe Zahl an Filialen sei immer auch eine Herausforderung. „Auf dem Neheimer Markt ist aber gerade viel Bewegung“, sagt er, „das ist auch unsere Chance“. Vielfalt sei ohnehin immer zu begrüßen.

Die alte Bäckerei Greshake wird von „Klapp 1910“ gepachtet. Die Theke wird übernommen. Im Innenraum aber fällt schon die Markenfarbe „Pink“ auf. Neue Beleuchtung und auf engem Raum neu geschaffene Sitzmöglichkeiten für einen Kaffee und Brötchen im Sitzen stehen ebenfalls für die Veränderung. Die ehemalige Backstube wird zur Lagerfläche.

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Gebacken wird aber auch weiter an dieser Stelle. Die Rohlinge „aus langzeitgereiftem Teig“ kommen ebenso wie die Brote und Kuchen vom Hauptsitz in Ense-Bremen und werden im Ofen im Laden gebacken. Verstärkt will Heiko Klapp am Neheimer Standort auch auf belegte Brötchen und den „Kaffee to go“ setzen. „So etwas ist heute immer stark gefragt“, sagt er.

Der Bäckerei- und Konditoreibetrieb „Klapp 1910“ hat aktuell 75 Mitarbeitende. Auch von Greshake ist Personal übernommen worden. „Es gibt also auch bekannte Gesichter in der Filiale“, so Heike Klapp. Neue Kräfte würden aber auch noch gesucht.

Jeden Tag geöffnet

Gestartet werden soll ab Donnerstag mit Öffnungszeiten von 6.30 bis 18 Uhr an Wochentagen, 6.30 bis 12.30 Uhr an Samstagen und 8 bis 12 Uhr an Sonntagen. „Langfristig wollen wir in der Woche aber schon um 6 Uhr öffnen“, kündigt Heiko Klapp an.

Ein Traditionsstandort in Neheim bleibt der Bäckerei-Branche erhalten. Das begrüßen auch die Neheimer. „Die Reaktion der Leute hier ist großartig“, sagt Heiko Klapp, „vorbeikommende Passanten sagen uns, dass sie sich freuen, dass es hier mit uns weitergeht“.

Kleine Sitzgelegenheit für einen Kaffee und ein Brötchen zwischendurch gibt es künftig in der Klapp-Filiale in der ehemaligen Bäckerei Greshake.
Kleine Sitzgelegenheit für einen Kaffee und ein Brötchen zwischendurch gibt es künftig in der Klapp-Filiale in der ehemaligen Bäckerei Greshake. © Martin Haselhorst