Arnsberg. Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung: Zerstörungswütige schmeißen Scheibe des Berufskollegs am Eichholz in Arnsberg ein. Und jetzt?

Zerbrochene Fensterscheibe und augenscheinliche „Schusslöcher“ in der Eingangstür - schon wieder haben sich Zerstörungswütige am Berufskolleg am Eichholz ausgelassen. Nachdem bereits letzte Woche zwei Fensterscheiben „durch Geschosse“ beschädigt worden sind, ist eine dieser Fensterscheiben nunmehr gänzlich eingeschlagen worden.

Lesen Sie auch <<<Sundern: Angsträume für Frauen in der Stadt beseitigen>>>

„Der Sachschaden beläuft sich auf eine Summe im mittleren vierstelligen Bereich“, sagt Martin Reuther, Pressestelle des HSK als Schulträger des Berufskollegs, „die Reparaturen starten in Kürze.“ Und wer übernimmt den Schaden? Voraussichtlich wird der Hochsauerlandkreis auf den Kosten sitzenbleiben - solange keine Täterin oder kein Täter gefunden ist. Und selbst, wenn jemand ermittelt wird, ist fraglich, ob die Schadensersatzansprüche auch tatsächlich durchgesetzt werden können.

Zur Anzeige gebracht wurde der Vorfall natürlich auch - direkt am Morgen des 7. März. „Wir ermitteln nun wegen Sachbeschädigung“, sagt Pressesprecher Sebastian Held der Polizei des Hochsauerlandkreises, „aufgrund der Undurchsichtigkeit solcher Vorfälle sind wir jedoch auch in diesem Fall auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.“ Gesucht werden Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können.

Ordnungsamt Arnsberg: Kontrolldruck soll erhöht werden

An der benachbarten Sekundarschule in Arnsberg seien keine Vandalismus-Schäden entdeckt worden. „Vor Ort wurde, wie häufig, vermehrt Müll gefunden, aber keine Beschädigung“, so Ramona Eifert, Pressesprecherin der Stadt Arnsberg.

Seit dem 1. Juli des letzten Jahres würden die bekannten Hotspots für Vandalismus und Vermüllung vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) auch im Spätdienst bestreift, besonders intensiv seien die Kontrollen am Schulgelände. Am Feauxweg zum Beispiel sei das Ordnungsamt zwei- bis dreimal pro Schicht.

Sieht aus wie ein Einschussloch - eine der gläsernen Eingangstüren des Berufskollegs am Eichholz. 
Sieht aus wie ein Einschussloch - eine der gläsernen Eingangstüren des Berufskollegs am Eichholz.  © Privat

Durchgesetzt würden die Vorschriften der Ordnungsbehördlichen Verordnung (Aufenthaltsverbot nach 21 Uhr, Verbot von Glasflaschen, Rauchverbot und das Befahren mit Kraftfahrzeugen). Bei Verstößen würden die Personalien aufgenommen, Platzverweise erteilt und auf die korrekte Entsorgung von Müll hingewiesen, da neben Beschädigungen auch die Vermüllung dieser Bereiche ein großes Problem darstelle. Für die Beseitigung von achtlos liegengelassenem Müll an den Schulen entstünde ein Arbeitsaufwand von mindestens 50 Wochenarbeitsstunden (mehr als eine ganze Arbeitskraft).

Polizei Arnsberg sucht nach Hinweisen

In enger Zusammenarbeit mit den Kollegen von den Technischen Diensten und dem Gebäudemanagement würde der Kontrolldruck in besonders betroffenen Bereichen kurzfristig erhöht. Aus Sicht der Arnsberger Ordnungsbehörde funktioniere die Zusammenarbeit mit der Polizei in diesem Bereich vorbildlich. Diese informierten sich gegenseitig über Vorfälle und Beobachtungen – so könne der Ordnungsdienst relativ kurzfristig reagieren und Einsatzorte umplanen.

Auch interessant <<<Wintereinbruch: Mehrere Unfälle in Arnsberg und Sundern>>>

Bleibt abzuwarten, ob sich dadurch nun tatsächliche Erfolge einstellen werden. Denn die Lösung des eigentlichen Problems stellt dieser zusätzliche beziehungsweise erhöhte Kontrolldruck für die Arnsberger und Arnsbergerinnen nicht dar, die teils schon eine „No-go-Area“ dort zu sehen scheinen.

Hinweise richten Sie bitte an die Polizeiwache in Arnsberg unter Tel. 02932 / 90 200.