Arnsberg. Arnsberger Stadtmarketing will im Gespräch mit Heimatbund kurzfristiges Ersatzprogramm für Osterfeuer erörtern.

Die Absage des Arnsberger Osterfeuers ist seit Donnerstag im Stadtteil das Thema Nummer eins. In den sozialen Medien nahm die Diskussion wie so oft unschöne Züge mit persönlicher Kritik an einzelnen Mitarbeitenden der Verwaltung und Generalschelte für Behörden an. Mit den vielschichtigen Gründen der Absage durch den Heimatbund setzen sich dabei nur die wenigsten auseinander. Die Stadt will sich nun ein „Alternativprogramm“ einfallen lassen.

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Konstruktive Zusammenarbeit

Bürgermeister Ralf Bittner betont die „immer gute Zusammenarbeit“ mit dem Arnsberger Heimatbund. Und auch dessen Vorsitzender Torsten Kapteiner hatte am Donnerstag die „konstruktive Zusammenarbeit mit den Behörden“ gelobt. Seit Herbst waren der Heimatbund und die Stadtverwaltung immer wieder zusammengekommen und hätten nach Lösungen gesucht. Die städtische Genehmigung für das Feuer war auch mündlich und schriftlich erteilt worden. Das Feuerwerk aber konnte am durch neue Fluchtweg-Regelungen nötig gewordenen neuen Standort durch die Bezirksregierung nicht genehmigt werden. Darüber hinaus verwies der Heimatbund auch auf große Probleme bei der Materialbeschaffung für das Feuer. „Das uns angebotene Holz war für ein Feuer unserer Größe nicht geeignet“, so Torsten Kapteiner, „und so schnell hätten wir in den abgeholzten Wäldern auch kein brauchbares Material gefunden“. Die Gründe für die Absage waren also vielschichtig.

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Einig sind sich Torsten Kapteiner und Ralf Bittner auch darin, dass das Osterfeuer eine wichtige Veranstaltung, nicht nur für die Brauchtumspflege, sondern auch für die Gastronomie und den Tourismus in der Stadt ist. Kurioserweise aber nicht allein auf dem Kreuzberg selbst, sondern vor allem in der gegenüberliegenden Altstadt, wo die Zuschauer stets das Feuer aus der Ferne bewundern, um dann in den Arnsberger Gastronomien zu verschwinden.

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„Hier wollen wir eine Alternative suchen“, sagt Ralf Bittner. Er habe am Donnerstag sofort mit der Stadtmarketing-Managerin Tatjana Schefers gesprochen und sie gebeten, sich Gedanken über umsetzbare Ideen zu machen. „Natürlich muss alles erst mit dem Heimatbund besprochen werden“, verweist Ralf Bittner auf den ersten Ansprechpartner.

„Wir wollen schauen, dass wir für dieses Jahr noch etwas Gutes machen können“, verspricht Ralf Bittner. Ihm sei klar, dass dies kein Ersatz für ein Osterfeuer sein könne. Dennoch könne ja etwas entstehen, was ebenfalls Menschen in die Altstadt zieht, um einen staunenden Blick auf den Kreuzberg zu werfen. „Da gibt es einige Ideen, von denen wir schauen müssen, was am Ende umzusetzen ist“, sagt er, „da reicht es dann sicherlich nicht ein Kreuz zu beleuchten“. Mit Illuminierungen müsste es schon etwas zu tun haben, damit es ein Hingucker wird. So würde den Arnsbergern etwas geboten und auch Gastronomen müssten die Hoffnungen auf einen umsatzstarken Abend nicht aufgeben. Selbst eine Alternative zum klassischen Feuerwerk schwirrte Ralf Bittner schon spontan durch den Kopf. Sogenannte Drohnen-Feuerwerke oder Drohnenlightshows würden sich aber in der Kürze der Zeit nun auch nicht mehr realisieren lassen.

Blick nach vorne

Der Bürgermeister schaut wie Torsten Kapteiner, Vorsitzender vom Heimatbund, aber ohnehin nicht nur auf eine jetzige Alternativveranstaltung, sondern vor allem nach vorne. „Die Zeiten haben sich geändert. Der Wald ist ein anderer geworden, die Auflagen und Haftungsregeln haben sich verändert“, so Bittner.

„Wir werden was Schönes fortsetzen!“, verspricht er und unterstützt damit den Gedanken, den Torsten Kapteiner schon aufgeworfen hat. Der sprach von einer Chance, nun das Arnsberger Osterfeuer in Art und Weise und seinen Abläufen neu zu überdenken und das in der Mitgliederversammlung zu besprechen.