Arnsberg. Auf dem Kreuzberg herrschte eine fantastische Stimmung - und das Feuerwerk begeistert die vielen, vielen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Bilderbuchwetter mit frühlingshaften Temperaturen und eine rappelvolle Kreuzbergwiese, die größte Osterfeuerveranstaltung der Region war am Abend des ersten Feiertages wieder einmal ein absoluter Besuchermagnet.

Schon in den vergangenen Tagen hatte sich für die Verantwortlichen um Osterfeuer-Chef Peter Hansknecht abgezeichnet, dass es wohl mit dem Wetter klappen würde, denn die Prognosen der Wetterfrösche verhießen nur Gutes. Das sonnige Wetter lockte bereits am Karfreitag und Karsamstag zahlreiche Besucher Richtung Kreuzkapelle, viele Bürgerinnen und Bürger wollten nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause endlich mal wieder dabei sein.

Lange Menschenschlange am Aufgang des Kreuzweges

Kommunionkind Fridolin (9) von der Propsteigemeinde St. Laurentius übergibt das Osterlicht an Feuerwehrmann Axel Hesse vom Löschzug Arnsberg.
Kommunionkind Fridolin (9) von der Propsteigemeinde St. Laurentius übergibt das Osterlicht an Feuerwehrmann Axel Hesse vom Löschzug Arnsberg. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Und auch schon vor dem offiziellen Eröffnungsböller am Abend des Ostersonntags strömten Scharen von Menschen hinauf Richtung Kreuzkapelle, teils mit Handkarren oder der üblichen flüssigen Rucksackverpflegung.

Die Menschenschlange am Aufgang des Kreuzweges war bei Einbruch der Dämmerung riesig und reichte bis zum ehemaligen Jägerhaus, jeder wollte eine der begehrten Fackeln erhaschen.

Fridolin (9) übergibt das Osterlicht

In der Propsteikirche hatten zuvor die Kommunionkinder der Gemeinde das Licht an der großen Osterkerze vor dem Altar entzündet. In einer alten Grablaterne wurde die Flamme dann von den Kindern Richtung Jägerbrücke getragen.

An der ersten Kreuzwegstation übergab der 9-jährige Fridolin das Osterlicht an die Feuerwehrmänner Axel Hesse, Jörg Böckeler und Jörg Gräwert vom Löschzug Arnsberg. Das Trio wartete dann gespannt auf das Startsignal, punktgenau 20.48 Uhr ein lautes „Bumm“ vom Kreuzberg, und schon setzte sich der lange Lichterzug in Bewegung.

Mit dabei auch Sandra Korte und Stephanie Glaremin, beide Krankenschwestern im Arnsberger Marienhospital und tags darauf schon wieder in der Frühschicht im Dienst. „Tolles Wetter, tolle Stimmung, endlich wieder Osterfeuer“, freuen sich die beiden Freundinnen beim Marsch hinauf zur Osterfeuerwiese – und gönnen sich dabei ein frisches Pils.

Henning Fette entzündet vor einem begeisterten Publikum das Osterfeuer

Peter Hansknechts 50. Osterfeuer als Cheforganisator

1929 übernahm der Heimatbund die Osterfeuerveranstaltung vom Osterfeuerverein.

Seit den 1950er Jahren gibt es zum Abschluss ein Höhenfeuerwerk, das jedes Jahr zahlreiche Besucher auf dem Kreuzberg und vom Schlossberg und der Rumbecker Höhe fasziniert.

Für Peter Hansknecht war es am Sonntag das 50. Osterfeuer, das er aktiv begleitete.

Seine „Karriere“ begann als Aufbauer, später schaute er seinem Vater Paul über die Schulter und trat 2005 dessen Nachfolge als Vorsitzender des Osterfeuerausschusses an.

Mit viel persönlichem Engagement führt er seitdem die Organisation dieser über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Traditionsveranstaltung.

Heimatbund-Vorsitzender Werner Bühner begrüßte auf dem Kreuzberg die Fackelträger und die vielen Besucher und dankte besonders den Helfern von Feuerwehr, DRK und Heimatbund für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Dann kam der große Moment für Henning Fette.

Der engagierte Stadtführer und Heimatfreund übernahmen das Osterlicht und hielt unter den wachsamen Augen von Peter Hansknecht die brennende Fackel an den großen Holzstoß. Schon wenig später loderten die Flammen bis zur blau-weißen Wipfelfahne.

Weithin sichtbar und zur Freude der vielen Zuschauerinnen und Zuschauer brannte das Osterfeuer in hellen Flammen.
Weithin sichtbar und zur Freude der vielen Zuschauerinnen und Zuschauer brannte das Osterfeuer in hellen Flammen. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Starker Funkenflug in Richtung Seufzertal verhieß allerdings nichts Gutes – trotz der schon zuvor aufgebauten Wasserwand wollte die Feuerwehr auf Nummer sicher gehen und brachte mehrere Strahlrohre in Stellung, die mit Löschwasser aus dem mobilen Abrollbehälter mit einem Fassungsvermögen von 11.000 Litern den Waldboden feucht hielten.

Peter Hansknecht: „Alles hat gut geklappt“

Bereits am Nachmittag des Ostersonntags hatten die Pyrotechniker der Firma Prinz aus Recklinghausen mit ihrer Arbeit begonnen. Hunderte von Metern an Zündschnüren und Kabeln verlegten die Experten über die Wiese unterhalb der Kreuzkapelle, rot-weißes Flatterband signalisierte „Gefahrenbereich - Kein Zutritt“.

Die Feuerwerker hatten dann am Abend mal wieder tief in die Pulverkiste gegriffen. In allen nur erdenklichen Variationen zauberten die Raketen mit Goldregen-Effekten, Kometen und Palmen ein buntes Farbenmeer in den Nachthimmel hoch über der Stadt – ein über der Neustadt aufgehender blutroter Mond sorgte für einen weiteren Aufsehen erregenden Hingucker.

„Alles hat gut geklappt, die Besucherzahl ist einfach großartig“, freute sich Osterfeuer-Chef Peter Hansknecht über das Gelingen der Veranstaltung.