Neheim. Was hat ein Zirkus in der Grundschule Müggenberg-Rusch in Neheim zu suchen? Unterricht mal anders: Die Klassen 1 - 4 lernen Akrobatik und mehr.
Was für ein Zirkus an der Grundschule Müggenberg-Rusch: Eine ganze Woche lang lernen insgesamt 93 Kinder der Klassen 1 bis 4 Akrobatik, Jonglage, Clownerie und Zauberei, anstatt Mathe, Deutsch oder Sachkunde.
„Den Unterricht mal anders erleben“, sagt Schulleiterin Gabriele David. Kinder, die sonst in den Leistungsfächern nicht unbedingt glänzen, können hier mit anderen Talenten im Vordergrund stehen. „Es werden in dieser Projektwoche ganz neue Seiten der Schülerinnen und Schüler geweckt. Das stärkt ihr Selbstvertrauen und macht Laune.“
Ganzheitliche Förderung für Kinder
Seit über 30 Jahren bietet das Pompitz-Team Kindergarten- oder Schulprojekte und Events an. „In der pädagogischen Zirkus-Arbeit steht die ganzheitliche Förderung der Kinder im Vordergrund. Soziales Miteinander, Mut, Selbstvertrauen, Körpererfahrung und Konzentration werden gefordert und individuell gefördert. Wir arbeiten in allen unseren Zirkusprojekten aus Tierschutzgründen ohne Tiere“, erklärt Zirkus-Pädagogin Jolinda Sonnenschein das Konzept. Bewusst wird dabei auf das klassische Zirkuszelt verzichtet. „Die Kinder sollen nicht durch einen Rundumblick überfordert werden. Daher haben wir uns für eine Bühnenshow entschieden. Die Artisten stehen oben auf der Bühne frontal zum Publikum und können sich so am besten auf ihre Darbietungen konzentrieren“, meint Jolinda.
Einmal im Leben ein Artist, ein Zauberer, Fakir oder der Clown sein. Als Zirkusdirektor Markus Pitz den 93 Kindern am Anfang der Woche dieses Angebot machte, sah er in begeisterte als auch verblüffte Gesichter. Manche wollten es gar nicht glauben. „Wie, ich soll selbst auf die Bühne? Das kann ich doch gar nicht.“ „Das kannst Du noch nicht“, entgegnet Pitz.
Welche Kunststücke soll ich lernen?
Die Schülerinnen und Schüler fassten schnell Mut und überlegten sich genau, in welche Rollen sie bei der Aufführung schlüpfen und welche Kunststücke sie lernen wollen.
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Mia möchte gerne Seiltänzerin werden und Jonas am liebsten Fakir. Gesagt, getan. Am Montag begannen die Proben, zum Wochenende soll die Show stehen und den Eltern Geschwistern, Tanten, Onkeln, Freunden und Bekannten auf großer Bühne in der Sporthalle der Grundschule präsentiert werden.
Gemeinsam werden nun die Grundlagen in den Disziplinen Akrobatik, Jonglage, Drahtseilartistik, Clownerie und Zauberei erprobt. Die ersten Unterrichtsstunden vergingen auf diese Weise wie im Fluge und viele Kindergesichter glühten auch auf dem Heimweg noch vor Aufregung. Bei der Generalprobe am Freitag dürfen die frischgebackenen Artisten dann auch in ihre Kostüme schlüpfen, die vom Pompitz-Team zur Verfügung gestellt werden.
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Die ganze Woche Pompitz kostet rund 7.000 Euro. Die Merz-Stiftung, Sparkasse, Ursel-Steinberg-Stiftung, Volksbank und der Förderverein der Schule unterstützen das Projekt. „Nur so war dies möglich“, erklärt Gabriele David, die sich mit allen Lehrerinnen und Lehrern auf die bevorstehenden Aufführungen freut.
Die Vorstellungen finden am Freitag, 3. März um 18 Uhr und am Samstag, 4. März um 10 Uhr in der Turnhalle der Grundschule Müggenberg-Rusch, Königsbergstraße 1, statt. Erwachsene zahlen 7 Euro Eintritt und Kinder (3 bis 17 Jahre) 5 Euro.