Rassismus in Arnsberg? Kommentar zum Affen-Vergleich und zur Wahrheitssuche. Schwierige Recherche zwischen Gefühlen, Interessen und Sichtweisen.

Eine „Gratwanderung zwischen menschlichen Empfindlichkeiten, politischen Interessen und unternehmerischen Sichtweisen“ habe ich es genannt. Treffend. Denn sowohl die Erzählungen des betroffenen Busfahrers als auch die des Geschäftsführers sind glaubhaft und plausibel, aber leider beidseits nicht belegbar.

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„Affen fühlen sich im Wald wohler“ ist ziemlich eindeutig rassistisch, keine Frage. Aber wurde diese Aussage wirklich getätigt? Beweise oder Zeugen gibt es nicht. Auch nicht dafür, dass es eben nicht gesagt wurde. Kann einem Unternehmen, das grundsätzlich mit einem internationalen Team arbeitet, dadurch „ein Strick“ gedreht werden?

Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gleichermaßen behandeln

Oder liegt es nicht in der Eigenverantwortlichkeit eines jeden Mitarbeiters und einer jeden Mitarbeiterin selbst, sich innerhalb des Kollegiums teamfähig, tolerant und vor allem antirassistisch zu zeigen? Klar ist, dass es sicherlich das ein oder andere Unternehmen gibt, in welchem Alltagsrassismus ein echtes Problem darstellt. Klar ist auch, dass in diesem Fall nicht das gesamte Kollegium in Verdacht geraten darf.

Ebenso klar ist aber auch, dass es etliche Unternehmen in Arnsberg und Sundern gibt, die Integration förmlich leben und Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund gleichermaßen behandeln und fördern. Zu welchen gehört das Verkehrsunternehmen? Aber können die Empfindungen und Gefühle des guineanischen Busfahrers unter diesen Gesichtspunkten einfach ungehört bleiben?

Können die Wahrheit nicht ans Licht bringen

Nein! Denn Rassismus ist in den meisten Fällen nicht belegbar (Wer ist schon so „blöd“ und lebt seinen Rassismus offen und ungeniert aus?). Ob vermeintlich rassistisch geprägtes Mobbing oder „allgemeines“ Mobbing, beweisbar sind die wenigsten Fälle – was im Übrigen dazu beiträgt, dass diese „Fälle“ eben hinten herunterfallen und gar nicht zur Sprache kommen. Vielleicht auch aus Angst der betroffenen Menschen, sich als „psychisch labil“ oder „überempfindlich“ betiteln lassen zu müssen.

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Wir, die WP und ich, können die Wahrheit in diesem Fall nicht ans Licht bringen. Weder die eine, noch die andere Aussage bewerten - aber wir können sie in Relation setzen, die Thematik und damit verbundene Problematik in den Diskurs bringen. Und vielleicht ein Zeichen dafür setzen, dass das Thema „Rassismus“ im Allgemeinen von allen Seiten mehr angepackt wird.