Neheim. Fast jeder Besucher der Neheimer Innenstadt kennt ihn. Das aber ist die spannende Geschichte des Straßenmusikers.

Wer die Neheimer Fußgängerzone hoch und runter schlendert und sich fragt, warum es heute so still ist, der hat wahrscheinlich Antoan Kurttwan verpasst – den Straßenmusiker, der fast tagtäglich mit seiner Gitarre und Stimme dort anzutreffen ist. Der gebürtige Nordmazedonier steht nun bereits seit über einem Jahr fast jeden Tag dort und spielt seine Musik bei Wind und Wetter für die Menschen.

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Seine Motivation dahinter? Er selbst sagt: „Leute kommen vorbei, haben einen schlechten Tag, dann hören sie die Musik und sind zumindest in dem Moment nur hier und denken sich, alles ist okay“. Er will den Menschen also Freude machen, sie vom Alltag ablenken und wertet damit ganz nebenbei auch die Neheimer Fußgängerzone auf.

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Über Stockholm und London nach Neheim

Antoan Kurttwan ist schon viel rumgekommen in der Welt. Geboren in Nordmazedonien lebt er nach Stationen in den USA, Stockholm und London mittlerweile schon seit zirka sechs Jahren hier in Deutschland. Hier hat er nun seine Heimat gefunden. „Ich habe meine Freundin hier, ich habe meine Freunde hier, hier ist mein Leben passiert in den letzten paar Jahren“, sagt er. Zudem ist er sehr begeistert von den Menschen in Deutschland. Er erzählt: „Die Leute hier wissen zu schätzen, was ich mache. Sie sehen mich als Arbeiter, sie sehen, dass ich tagtäglich wieder komme und mit Liebe spiele“.

Musik spielte in seinem Leben dabei schon immer eine sehr große Rolle. Angefangen habe alles in Nordmazedonien mit seinem Vater. Auch er sei ein begeisterter Musiker gewesen. Der Papa nahm ihn und seinen Bruder, der heute ebenfalls als Musiker tätig ist, schon im jungen Alter mit auf Jazzfestivals. Diese habe Antoan als Kind oft als zu laut empfunden. „Die großen Drums waren mir zu laut, sodass mir mein Vater damals immer Schokolade gab, damit ich nicht weine“, erzählt er. Trotzdem verliebte er sich dann in die Musik. Der Vater brachte ihm zudem Gitarre spielen und Singen bei.

Heute ist der 30-Jährige sehr musikalisch. Er spielt nämlich nicht nur Gitarre und singt, wie in der Neheimer Fußgängerzone. Er spielt zudem Klavier, Schlagzeug und Bass. Da kommt es auch nicht von ungefähr, dass er neben seinen Liedern in der Fußgängerzone auch schon selbst Songs aufgenommen hat und das ganze sogar mit Erfolg. Mit seinem Lied „Me, Myself and I“ erreichte er auf seinem Youtube Kanal „wanttwan“ 40.000 Aufrufe und mit „I Follow you“ sogar ganze 270.000 Aufrufe.

Studiomusik in den USA

Antoan Kurttwan hat was zu erzählen. So auch von seiner Zeit in den USA, wo er in New York im Studio einmal sechs Tage lang mit einem Kollegen nur im Studio saß und Songs aufgenommen hat. „Das war die beste Zeit meines Lebens“, meint er darüber. Stockholm, London, New York und nun Neheim. Nun singt und spielt er eben in der Fußgängerzone im Schatten des Sauerländer Doms.

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Ewig auf der Straße stehen möchte er nicht. Auf längere Sicht denkt er darüber nach, eventuell eine Ausbildung als Tontechniker anzufangen. Bis dahin versorgt er die Neheimer weiterhin mit seiner Musik und gibt der Fußgängerzone somit noch ein Stück mehr Atmosphäre.