Arnsberg/Sundern. Ämter vor Ort warten außerdem auf avisierte neue Software des Landes NRW.

Anträge „ohne Ende“? Die Wohngeld-Reform des Bundes (siehe Infobox) ist auch in Arnsberg und Sundern mit erheblichem Mehraufwand verbunden.

Wir haben die Verwaltungen beider Kommunen um eine aktuelle „Wasserstandsmeldung“ gebeten.

In Arnsberg sind mit Jahresbeginn rund 600 berechtigte Haushalte hinzugekommen, so dass derzeit insgesamt etwa 2000 Haushalte im Stadtgebiet Anrecht auf Wohngeld haben. Wie berichtet, hatte die Verwaltung schon in 2022 eine Suche nach zusätzlichem Personal gestartet. „Derzeit haben wir aber keine aktuelle Stellenausschreibung (mehr) auf dem Markt“, berichtet Ramona Eifert, „wir konnten zusätzliches Personal – intern und extern – generieren und prüfen, abhängig von der Entwicklung der Antragszahlen, ob weiteres Personal zur Bearbeitung notwendig ist.“ Im Januar habe zunächst Personal aus den Stadtbüros die Wohngeldstelle unterstützt, so die Pressesprecherin der Stadt Arnsberg weiter. Zudem seien bei Bedarf weitere interne Orga-Maßnahmen geplant, um an­fallende Mehrarbeit zu bewältigen.

Noch keine Auswertung

Doch wie haben sich die Zahlen entwickelt? Eine Auswertung der eingegangenen Anträge für Januar (Gesamtzahl) liege leider noch nicht vor, erklärt Ramona Eifert. Voraussichtlich erst zum Ende dieser Woche erwartet man bei der Stadtverwaltung erstes Zahlenmaterial.

Neben wenig Vorbereitungszeit und fehlendem Personal stehen die Wohngeldämter vor einem weiteren Problem: Der Einsatz einer Software, die das Land NRW zu Jahresbeginn zur automatisierten Verarbeitung der Anträge zur Verfügung stellen wollte, verzögert sich.

„Neue Info zu dieser Software gibt es derzeit nicht“, heißt es dazu aus Arnsberg: Man gehe von einer „Einführung im Laufe des zweiten Quartals 2023“ aus.

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„Die fehlende Software führt zu erhöhtem Arbeitsaufwand, da erst mit Bereitstellung dieser Software Bescheide erstellt werden können“, ist auch Sunderns Verwaltung „not amused“ über die Verzögerung...

In der Röhrstadt habe sich das Personal der Wohngeldstelle im Vorfeld zur Wohngeldreform zusammengesetzt und gemeinsam festgehalten, die Entwicklung der Antragstellungen im ersten Quartal 2023 zunächst abzuwarten, teilt Alicia Sommer auf Nachfrage mit. Gibt es erste Zahlen? „Für Januar 2023 ist ein Anstieg bei Erstanträgen zu verzeichnen“, so die Pressesprecherin der Stadt weiter.

Bis zur Auszahlung des erhöhten Wohngeldes werden allerdings noch ein paar Monate vergehen. Es erfolgt aber eine Berechnung rückwirkend ab 1. Januar 2023, so dass kein Geld verloren geht. Info auf: https://www.arnsberg.de/wohnen-leben/gesundheit-soziales/amt-fuer-grundsicherung/wohngeld