Arnsberg. Stadt will versuchen, Bad temporär noch einmal nutzbar zu machen. Das soll nun ausdrücklich einen Betrieb über den 1. Oktober hinaus ermöglichen.

Der Schwimmverein SV Aegir Arnsberg hat eine an Bürgermeister Ralf Bittner gerichtete Online-Petition auf dem Portal OpenPetition zum Erhalt des Lehrschwimmbeckens Sauerstraße in Arnsberg gestartet. Bürgermeister Ralf Bittner kündigt eine Lösung an.

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Bis gestern Nachmittag wurden rund 1650 Unterstützende - darunter fast 1400 Arnsberger - gezählt. Das Quorrum wurde mit 990 berechnet und gibt an, wie viele Unterschriften aus der jeweiligen Region benötigt werden, damit „openPetition“ von den zuständigen Entscheidungstragenden eine Stellungnahme einfordert.

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Der SV Aegir erklärt seine Motive: „Wir fordern den Erhalt der Wasserfläche des Lehrschwimmbeckens an dem Standort Sauerstraße in Alt-Arnsberg“, schreibt der Verein. Hierbei könne es sich, falls möglich, um die Renovierung des Bestandsgebäude handeln oder aber auch um den Neubau eines Lehrschwimmbecken im Stadtteil Arnsberg. Das Lehrschwimmbecken an der Sauerstraße habe in 2019 rund 30.000 Besucher gehabt, von denen zirka 23.000 aus Vereinen kamen. „Hier zeigt sich wie stark frequentiert das Bad ist“, so der Schwimmverein, „zu den Besuchern zählen die Kleinsten, zum Erlernen des Schwimmens, die Mittleren zum Vertiefen des Schwimmsports als auch die Alten zum Bewahren der Mobilität und Erhalt der allgemeinen Fitness im Alter“.

Verspohl: Schwarz-Grün will Bad in Arnsberg

Verena Verspohl, Sprecherin von Bündnis 90/Grüne in Arnsberg, verweist darauf, dass die schwarz-grüne Mehrheit bei ihrem Ratsbeschluss zu den Arnsberger Lehrschwimmbecken von Beginn an den Neubau eines Bades mit 25m-Becken in Arnsberg gefordert habe. Die Stadtverwaltung und vor allem SPD und FDP hatten auf eine zentrale Lösung gesetzt, sich aber nicht durchsetzen können. Für die von Schwarz-Grün priorisierten Sanierungen der Lehrschwimmbecken in Herdringen und Voßwinkel gab es bislang nur Förderzusagen für Herdringen. Auch dafür, so die Stadt, müssten alle für alle Lehrschwimmbecken benötigten Mittel aufgebraucht werden.

Voßwinkel und das Bad an der Sauerstraße droht die Schließung im Herbst wegen nicht mehr reparierbarer Hubböden. Verspohl macht klar, dass Grüne und CDU auf jeden Fall bereit seien, Mittel für die Sanierungen bereit zustellen. Die SPD wirft Schwarz-Grün finanzpolitische Verantwortungslosigkeit vor.

Stadt will temporäre Lösung

„Die Stadt Arnsberg setzt alles daran, das Lehrschwimmbecken in der Sauerstraße temporär wieder samt Hubboden nutzbar zu machen“, teilt die Stadt Arnsberg auf Nachfrage mit, „die Instandsetzung ist während der Trockenwartung, wenn das Becken leer ist, in den Osterferien geplant“. Ziel sei es, dass ein Betrieb in der Sauerstraße über den seitens des Gesundheitsamtes anberaumten Stillegungstermins 1. Oktober 2023 hinaus möglich ist.

Die Stadt verweist auf ein Schreiben des Gesundheitsamtes am 29. September 2022. Darin heiße es: „Eine jährliche Begehung der Arnsberger Bäder ergab schon vor ein paar Jahren ein immer wiederkehrendes Bild. Die Bäder sind aufgrund ihres Alterszustand zwar technisch immer wieder auf den möglichst besten Zustand gebracht worden, aber die Bausubstanz wird nach einer Nutzung, von im Jahre 2022, 49 Jahren von Jahr zu Jahr schlechter. (….) Alle technischen Mängel die im Gutachten der Fa. Aqua Consulting GmbH vom 19.08.2020 aufgeführt wurden, sind im Zuge einer Sanierung behoben worden. Alle Mängel der letzten Begehung im Schwimmbad durch das Gesundheitsamt wie z.B. Deckenpanelle, scharfe Kanten im Duschbereich sind fachgerecht saniert worden. Durch die durchgeführte Sanierung sehe ich kein Problem das Lehrschwimmbecken Sauerstraße und Voßwinkel bis zum 1.10.2023 weiter zu betreiben. Einem Betrieb über den 1.10.23 hinaus wird vom Gesundheitsamt nicht mehr zugestimmt.“

Am Abend korrigierte Bürgermeister Ralf Bittner eine anders lautende Erklärung der Verwaltung und stellte klar, dass versucht werde, durch die Reparatur den Betrieb bis zu einer späteren Sanierung verlängern zu können. Die Mittel dafür stünden bereit.

Die Stadt Arnsberg wolle alles daransetzen, dass auch in Zukunft ausreichend Wasserflächen für Schwimmunterricht und weitere Kurse verfügbar sind. Dazu arbeiten aktuell der Stadtsportverband und die Vereine gemeinsam mit dem Sportbüro an kreativen Ideen, durch die es gelingen soll, weitere Wasserflächen bereitzustellen.

Das sind die Nutzer

Nutzergruppen im Lehrschwimmbecken Sauerstraße sind:

Grundschulen: Städt. Kath. Bekenntnisgrundschule „Johannesschule“, Städt. Gemeinschaftsgrundschule „Norbertusschule“, Städt. Gemeinschaftsgrundschule „Adolf-Sauer-Schule“; Städt. Kath. Bekenntnisgrundschule „Rodentelgenschule“ Bruchhausen; - Städt. Grundschulverbund „Regenbogen“ (Gemeinschaftsschule) mit Teilstandort Niedereimer; Städt.Kath. Bekenntnisgrundschule Müschede.

Förderschulen: Städt. Fröbelschule, Caritas-Schule Mariannhill, Franz-Joseph-Koch-Schule.

KiTas: Städt. Kita „Kleine Strolche“ Arnsberg, Städt. Kita „Entenhausen“ Bruchhausen.

Weitere Nutzer sind: TV Arnsberg 1861 e.V., TuS 1896 Oeventrop e.V., SV Aegir Arnsberg e.V., DLRG OG Arnsberg e.V., SV Neptun Neheim-Hüsten 1960 e.V., Deutsches Rotes Kreuz KV Arnsberg e.V., CeBeeF (Club Behinderter und ihrer Freunde e.V.) Arnsberg-, Islamischer Verein-, VHS Arnsberg-Sundern, Betriebssportgemeinschaft Stadt Arnsberg