Arnsberg/Sundern. Starker und anhaltender Regen ließen die Ruhr und auch die Röhr bis zum Wochenende spürbar anschwillen. Jetzt entspannt sich die Lage.

Die Wassermengen in Ruhr gehen zurück. Das teilt der Ruhrverband mit. An der Messstelle Bachum ist der Pegelstand mit 1,85m zwar noch über 60 Zentimeter über dem Normalwert, doch abfallend unterhalb der ersten Meldegrenze. In Oeventrop ist der Pegelstand kanpp einen Meter über dem Normalwert (70cm) - auf hier fällt der Pegel. Nach Angaben des Ruhrverbandes soll sich das auch so fortsetzen.

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Die Wetterprognosen für den Samstag sagten im Verlauf des Tages noch weitere stärkere Regenfälle voraus. Die Unwetterzentrale NRW sprach da die Warnstufe Orange mit Regenfällen von 30 bis 40 Litern von Quadratmeter aus - das war etwas weniger als noch am Donnerstag bis Freitagmorgen. Da es am Freitag nicht durch geregnet hatte, gingen auch da die Pegel an der Ruhr in Bachum und Oeventrop leicht zurück und bewegten sich nun ganz knapp unterhalb der ersten Informationsstufe.

Positiv bemerkbar macht sich an vielen Stellen des Stadtgebiets einmal mehr die Ruhr-Renaturierung, die dem anschwillenden Fluss viel Flut- und Ausweichräume gibt.

Der Ruhrverband beobachtet die Lage an der Ruhr, lässt derzeit sehr wenig Wasser aus den Stauseen ab und steuert so ein Stück weit auch die Wassermenge der Ruhr. Sprecher Markus Rüdel bezweifelte schon am Donnerstag, dass die Werte für ein mittleres Hochwasser erreicht werden würden. So waren am Mittag auch am Arnsberger Feldmühlenwehr im Alten Feld die Wiesen rund um die Jägerbrücke noch nicht überflutet. Vor der Renaturierung war das nahezu immer bei stärkeren und langanhaltenden Regenfällen der Fall.

Tatsächlich war dies am Freitagmorgen an den Messstellen in Bachum und Oeventrop auch noch lange nicht der Fall. Sehr wohl aber wurden an beiden Pegel- und Durchflussmessungen die Werte der ersten Informationsstufe leicht überschritten. Auf den digitalen Pegelkarten des Ruhrverbandes wurde an beiden Stellen auf „Gelb“ umgestellt. Die Dynamik des Pegelanstiegs ließ dann aber im Verlauf des Freitags nach, da auch der Regen ausgesetzt hat.

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Ein Indiz für erstes Hochwasser ist in der Regel der Radweg unter den Brücken am Möhnezufluss in Neheim. Am Donnerstagnachmittag waren diese noch nicht überspült, jedoch war das Wasser schon nahe herangerückt. Am Freitag aber waren Teile des Weges von der Ruhr erfasst und nicht mehr trockenen Fußes befahrbar. Der Weg ist aktuell noch gesperrt.

Ruhrtalradweg bei Neheim.
Ruhrtalradweg bei Neheim. © WP

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Der Pegelstand in Bachum war am Donnerstag zwischen 8 und 16 Uhr um 20 Zentimeter gestiegen - auch der dynamische Wasserdurchfluss steigt kräftig an. Am späten Abend nähert sich der Pegelstand mit 1,90m der ersten Informationstufe (2,10m). Gleiches gilt für den Pegel an der Ruhr in Oeventrop. Am späten Abend war der Pegelstand hier bei knapp 1,87 Meter - rund 40 Zentimeter höher als am Morgen, knapp unter dem ersten Informationswert und 50 Zentimeter unter dem Stand eines mittleren Hochwassers. Am Samstagmorgen bewegte sich die Ganglinie an beiden Messstation wieder ganz leicht nach unten.

Die Ruhr bei Neheim am Donnerstagnachmittag.
Die Ruhr bei Neheim am Donnerstagnachmittag. © Martin Haselhorst

Größere Wassermengen werden in Volme und Lenne erwartet und somit auch in der unteren Ruhr ab Hagen.

Das ist die Ganglinie des dynamischen Wasserdurchflusses am Pegel Oeventrop am Donnerstagnachmittag - Tendenz stark steigend.
Das ist die Ganglinie des dynamischen Wasserdurchflusses am Pegel Oeventrop am Donnerstagnachmittag - Tendenz stark steigend. © Ruhrverband