Das N-Wort ist rassistisch. Auch in Arnsberg. Klar! Doch was ist mit „Hipp Hipp Hurra“? Rassistisch? Diskriminierend? Das regt zum Denken an.
„Hipp hipp hurra“ ist antisemitisch. Haben Sie das gewusst? Zugegebenermaßen: ich nicht! Denn laut Duden handelt es sich hierbei um einen „Ruf, mit dem man jemanden, etwas feiert, jemanden hochleben lässt.“
Und dennoch: Bei diesem Beispiel handelt es sich um einen Schlachtruf der Judenverfolgung. Schon von den Römern im zweiten Jahrhundert nach Christus genutzt, entstand Ende des 19. Jahrhunderts das sogenannte „Borkum-Lied (Hipp Hipp Hurra)“, das ein Hetzlied gegen jüdische Menschen darstellte.
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Bewusst wird einem dies jedoch erst dann, wenn man sich mit Rassismus und Diskriminierung in der deutschen Sprache beschäftigt. Selbstverständlich nutzt es in diesem Kontext heute niemand - und dennoch regt es an, selbstreflektierter mit Worten umzugehen.
Einmal mehr zu schauen, was Risse in die Seele des Gegenübers reißen könnte. Wie müssen sich Menschen fühlen, wenn man darüber spricht, „einen Türken zu bauen“, sich vehement zu geänderten Bezeichnungen (Z-Soße) „schwarzärgert“ oder aber auch genau diese Wörter „bis zur Vergasung“ nutzt?
Auch die Medien-Sprache spielt dabei eine große Rolle. Statt „bis zum Geht-nicht-mehr“ in Bildern zu schreiben, könnten treffsichere Verben doch sowieso viel besser das beschreiben, was ist.