Arnsberg. Bis 12. Januar können Eltern ihre Kinder in Arnsberger Kitas anmelden. So ist die Lage in der Stadt. Die Abeckung aller Bedarfe ist angestrebt.

Die Stadt Arnsberg sieht sich auf einem kontinuierlichen Weg, die Betreuungsbedarfe für Kinder im Kindergartenalter fast vollständig zu decken. Gab es im Frühjahr 2019 noch 398 Kinder, für die es keinen Betreuungsplatz in Arnsberg gab, ging dieser Wert in den Jahren 2020 (204), 2021 (158) und 2022 (74) immer weiter zurück. In den letzten fünf Jahren wurden nach Auskunft der Stadt 503 neue Plätze geschaffen. In Planung und Umsetzung seien zudem Projekte mit 330 Betreuungsplätzen (teils auch als Ersatz für bestehende). Neu geschaffen werden 113 zusätzliche Plätze.

So läuft die Anmeldung in Kitas

Das Jugendamt der Stadt Arnsberg weist noch einmal darauf hin, dass die Anmeldungen für das Kindergartenjahr 2023/24 bis Donnerstag, 12. Januar 2023, vorzunehmen sind.

Für den Anmeldeprozess müssen sich Eltern zunächst unter https://kita.arnsberg.de online registrieren und anmelden. Die Eltern werden dann gebeten, sich mit den ausgewählten Kitas in Verbindung zu setzen.

Die Fachberatung der Kindertagespflege nimmt nach einer Anmeldung Kontakt zu den Eltern auf. Die Anmeldung kann im Einzelfall nach vorheriger Terminabstimmung auch durch die Kita erfolgen.

Eine Übersicht aller Arnsberger Kindertageseinrichtungen findet sich auf der genannten Homepage der Stadt Arnsberg. Eltern können ihre Kinder in maximal zwei Kitas anmelden. Zusätzlich ist eine Anmeldung für die Kindertagespflege möglich.

Eine erste Rückmeldung erhalten Eltern ab dem 19. Januar 2023.

Für Fragen zum Anmeldeverfahren ist unter 02932/201-2550 die Hotline des Jugendamtes geschaltet. Diese ist montags bis freitags von 8-12 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 14-16 Uhr erreichbar.

Über das Arnsberger Serviceportal https://portal.arnsberg.de/ steht Eltern darüber hinaus im Bereich „Kinder, Jugend und Familie“ die Anfrageoption zur Verfügung.

Reicht das? Genau das ist derzeit nicht klar: „Eine für das kommende Kindergartenjahr noch nicht einschätzbare Bedarfsgröße sind die Kinder zugewanderter Familien“, sagt Fabian Schrieck, Fachdienstleitung Kindertagesbetreuung bei der Stadt Arnsberg, „hier muss das Anmeldeverfahren abgewartet werden, um die die tatsächlichen Zahlen aufbereiten zu können“. Prognosen seien da nur schwer möglich, da die Anfragen nach Regelbetreuungsplätzen durch Familien aus der Ukraine sehr unterschiedlich seien. „Einige haben hier großes, andere kaum Interesse“, so Fabian Schrieck.

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Volle Bedarfsdeckung ist das Ziel. Aber gelingt das? Finden alle Eltern, die es wünschen, einen Kindergartenplatz oder gar den ihrer Wahl? „Die berufstätigen Eltern können in der Regel mit einem Betreuungsplatz versorgt werden“, versichert Fabian Schrieck, „hierbei kann natürlich nicht immer der Wunschplatz angeboten werden“. Es gebe derzeit noch Bereiche im Stadtgebiet Arnsberg, die nicht immer Betreuungsplätze für Kinder aller Altersgruppen umfassen. Daher müssten Eltern kleinerer Kinder (insbesondere U2) auch bei der Anmeldung betrachten, in welcher Einrichtung ein solcher Platz überhaupt zur Verfügung steht. „Hier ist oftmals die Betreuung in der familiennahen Kindertagespflege ein optionales Angebot, welches näher am Wohnort erreichbar ist“, empfiehlt Fabian Schriek.

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Diese sind in Arnsberg ohnehin eine wichtige Ergänzung, um die Betreuungssituation in der Stadt Arnsberg zu entspannen. Rund 260 Betreuungsplätze werden im kommenden Kindergartenjahr 2023/24 im Bereich der familiennahen Kindertagespflege stadtweit angeboten. In der institutionellen Betreuung - also in den Kindertagesstätten - sind es ab Sommer rund 2800.

Viel passiert

Im vergangen Kindergartenjahr ist in Arnsberg viel passiert, um weitere Betreuungsangebote zu schaffen. Sichere neue Kindergartenplätze sind derzeit in der Stepke-Kita „Märchentraum“ in Neheim mit 75 Betreuungsplätzen (plus 1 Betreuungsgruppe) und der Stepke-Kita „Trommelwirbel“ in Rumbeck mit 55 Betreuungsplätzen (plus 1 Betreuungsgruppe) zu verzeichnen. Im Verlauf des laufenden Kita-Jahres wurden zudem Kapazitäten geschaffen in der evangelischen Martin-Luther-Kita Arnsberg (plus 2 Betreuungsgruppen)„Darüber hinaus muss geschaut werden, wie weit einige Projekte noch im neuen Jahr gelingen und wann im Kindergartenjahr 2023/24 mit weiteren Betreuungsplätzen zu rechnen ist“, sagt Fabian Schrieck.

Stepke-Kita in Moosfelde.
Stepke-Kita in Moosfelde. © Archiv | Martin Haselhorst

Zufrieden mit der Bilanz zeigt sich Bürgermeister Ralf Paul Bittner. „Nach meinem Antritt als Bürgermeister vor knapp fünf Jahren habe ich es zur Priorität gemacht, das Defizit von über 500 fehlenden Betreuungsplätzen zu beheben mit dem Ziel, jeder Familie mit Betreuungsbedarf in Arnsberg einen Platz in der Kita oder Kindertagespflege anbieten zu können“, sagt er auf Nachfrage, „mit der Schaffung der nun weiteren Plätze wird uns dank der großen Bemühungen im Fachbereich Soziales, Jugend, Familie dieser wichtige Meilenstein gelungen sein“. Auch Bittner verweist auf die Herausforderungen durch Fluchtbewegungen mit einer „immer unsicheren Größe im Betreuungsbedarf, der wir aber so gut es geht gerecht werden, wie schon in der Vergangenheit“.

Bittner blickt stolz darauf, dass Arnsberg mit seinen Kitas und den Familienzentren im Arnsberger Modell „einen hohen Qualitätsstandard und demnächst ausreichend Kita-Plätze“ geschaffen habe. Das eröffne neue Perspektiven: „Nun arbeiten wir weiter am Thema Elternbeiträge“, verspricht Ralf Bittner.

Das sind die Ausbauperspektiven

Im Bereich der institutionellen Kindertagesbetreuung in Arnsberg sind aktuell folgende Ausbauprojekte in Planung oder der Umsetzung. Hier der Stand Mitte Dezember.

Anbau an den Kath. St. Pius-Kindergarten: Der Kita-Träger wird hier nun eine Umsetzung vorantreiben. Die Verwaltung wartet hier auf weitere Informationen..

Neubau der Stepke Kita in Neheim: Eine Inbetriebnahme ist zum Jahresbeginn geplant. Der Bau schritt nach einmaligem Verzug nun weiter wie geplant voran.

Neubau der Stepke Kita in Rumbeck: Eine Inbetriebnahme der Einrichtung somit ab Mitte Januar 2023 denkbar.

Kita Oeventrop: Die erforderliche Wirtschaftlichkeitsuntersuchung liegt vor. Eine abschließende Verwaltungsprüfung hierzu erfolgt kurzfristig. Die Ausschreibungsunterlagen sind nach leichter Anpassung der Planung nun nahezu fertig gestellt. Auch die Energieeffizienz wurde nun abschließend auf ein Energieeffizienzhaus 40 festgelegt. Die Ausschreibung soll in Kürze veröffentlicht werden.

Kita Holzen: Die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung liegt auch hier vor. Die Verwaltungsprüfung erfolgt parallel wie bei der Kita-Neubauplanung in Oeventrop. Auch hier wird die Anforderung für eine Energieeffizienzhaus 40 in die Ausschreibung mit aufgenommen. Die Ausschreibung sollte erfolgt sein.

Kita Bachum: Die Ausschreibung sollte zeitgleich mit den Ausschreibungen für Oeventrop und Holzen im November 2022 publiziert werden.

Planung eines Waldkindergartens auf dem Lüsenberg: Der insbesondere von Bündnis 90/Grüne geforderte Waldkindergarten benötigt nicht zwingend ein festes Gebäude als Wetterschutzunterstand und Aufenthaltsraum für zwischendurch bzw. an wetterbedingten Innentagen. Somit sind andere Anforderungen an den Waldkindergarten zu stellen, als an eine Regelkindertageseinrichtung. Eine Erstellung des Waldkindergartens ist in folgenden Varianten denkbar: Holzrahmenbau, Modul-Bau oder Bauwagen. Weitere Planungs-und Umsetzungsschritte werden bald vorgestellt. Je nach gewählter Variante könnten sich Bau- und Umsetzungszeiten verlängern. Eine abschließende Planung sollte noch in 2022 erreicht werden, so dass die Umsetzung in 2023 gelingt.

Erweiterung der Kath. Kita Franz-Stock: Hier stand zum Jahresende noch ein Abschlussgespräch mit dem Landesjugendamt aus. Anschließend kann der abschließende Fördermittelantrag an den LWL übersandt werden.