Neheim. „Carino“, das Caritas Internationales Kino, lädt auch 2023 wieder im Apollo Kino Neheim dazu ein, in ferne Filmwelten einzutauchen.

„Seit meiner Studentenzeit liebe ich das Kino“, sagt Eva Hagedorny lächelnd, Migrationsberaterin für Erwachsene (MBE) der Caritas Arnsberg, „damals bin ich dreimal die Woche gegangen“. Daher ist es ihr auch heute noch ein Anliegen, dass Kinos nicht leer bleiben. Doch das eigentliche Ziel dieses besonderen Kinoprojekts ist, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer dieser Kinohighlights sich in eine Sphäre begeben, die sie sonst nicht kennenlernen würden. In „fremde“ Filmkulturen - und damit auch in ferne Länder.

„Carino“ heißt das Projekt, von dem sie spricht und das auch im kommenden Jahr wieder die Herzen der Film- und Kinofans höher schlagen lassen soll. Caritas Internationales Kino. Zehn von ihr ausgewählte Filmtitel soll es auch 2023 wieder im Apollo Kino in Neheim zu sehen geben. Zehn Filme mit einer gewissen Botschaft. „Es handelt sich dabei nicht um Blockbuster, die es überall, z.B. auch auf Netflix, zu sehen gibt“, sagt sie, „diese Filme haben schon einen gewissen Anspruch.“

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Die Auswahl fiel ihr nicht leicht. Denn neben der Tatsache, dass sie sehr darauf achtete, auch wirklich weltweite Regisseure auszuwählen (Ägypten, Indien, Palästina, Afghanistan etc.) - selbst wenn die Finanzierungen sich auf andere Länder verteilten -, so zeigt ihre Auswahl neben all den fiktiven Elementen aber auch das „tägliche Leben“ in dem jeweiligen Land.

Eva Hagedorny wählt Filme für Apollo Neheim

Jeden ersten Mittwoch eines Monats zeigen sie und das Apollo Kino einen herausragenden ausländischen Film. Dafür hat sie natürlich auch ausschließlich preisgekrönte Filme der letzten Jahre nach Arnsberg geholt - damit alle Interessenten und Interessentinnen die „unglaubliche Vielfalt des Weltkinos“ sehen können. Los geht es am 4. Januar mit „Die Schwimmerinnen - Ägypten (2022)“. Sally El Hosainis Film handelt von einer Geschichte, die auf Tatsachen beruht.

Es ist „die Geschichte einer beschwerlichen Flucht und eines entbehrungsreichen Neuanfangs, an deren Ende ein märchenhafter Erfolg steht.“ So beschreibt es Eva Hagedorny in ihrem Flyer. Selbstverständlich sind die entsprechend ausgewählten Filme in deutscher Sprache, denn das ist eben genau die Zielgruppe, die das Projekt „Carino“ ansprechen möchte. „Natürlich sind auch Menschen aus den verschiedensten Ländern eingeladen - vorwiegend geht es jedoch darum, die Sichtweite der Arnsberger Mitbürgerinnen und Mitbürger zu erweitern“, sagt Eva Hagedorny.

Herzensprojekt mit Sinn

Sie möchte ihrem bzw. dem Publikum der Filme einen kleinen Schubs geben, auch einmal über den Tellerrand hinauszuschauen, fremde Welten, Länder und Kulturen kennenzulernen und auf diese Art und Weise vielleicht auch Ängste oder Unsicherheiten zu nehmen. Ein Projekt, das ihrer täglichen Arbeit mit geflüchteten und migrierten Menschen entspricht. Das es ihr ermöglicht, die unterschiedlichen Sichtweisen und Kulturen miteinander bekanntzumachen.

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Genau aus diesem Grund ist es auch ihr absolutes Herzensprojekt. Jeden ersten Mittwoch im Monat (bis auf eine Ausnahme) also können all diejenigen, die in eine anspruchsvolle Geschichte aus fernen Ländern eintauchen möchten, dies ab 19 Uhr im Apollo Neheim auf der Goethestraße tun. Wie üblich, können die Karten an der Abendkasse für einen Preis von 8 Euro gekauft werden.

Eine kleine Übersicht für 2023

4. Januar: Die Schwimmerinnen - Ägypten (2022)

1. Februar: 7 Göttinnen - Indien (2015)

1. März: Gaza mon amour - Palästina (2020)

5. April: Stein der Geduld - Afghanistan (2012)

3. Mai: Lunana - Bhutan (2020)

7. Juni: Körper und Seele - Ungarn (2017)

6. September: Hive - Kosovo (2021)

4. Oktober: This rain will never stop - Ukraine (2020)

8. November: Der Masseur - Polen (2020)

6. Dezember: Parasite - Südkorea (2019)

Eva Hagedorny und die Caritas möchten aber auch die Arbeit der herausragenden ausländischen Regisseure und Schauspieler würdigen und daher auch deren Werke präsentieren. Bereits im Jahr 2022 lief das Projekt sehr gut. „Viele Menschen haben dieses Angebot angenommen und sind ins Kino gekommen“, bestätigt Eva Hagedorny. Für 2023 wünscht sie sich noch mehr Zuschauerinnen und Zuschauer.