Niedereimer. Damit hängt das Projekt von Aldi Nord noch in der Luft. Das Unternehmen will im Niedereimerfeld eine Vorzeigefiliale errichten.

Noch immer ist nicht geklärt, ob Aldi Nord im Niedereimerfeld die nicht mehr zeitgemäße Filiale durch einen modernen, energetisch autarken und geräumigen Neubau ersetzen kann.

Auch das könnte Sie interessieren:

Arnsberg: „Penny“ will Markt auf Bachtenkirch-Gelände bauen

Knackpunkt ist die vorgesehene Größe, die die Vorgaben des dortigen Bebauungsplanes überschreitet. Die Stadt hat ein Gutachten zwecks Klärung in Auftrag gegeben. Beide Parteien – Stadt und Aldi Nord –, die ihre Argumente bereits in einem Verwaltungsgerichtsverfahren dargelegt hatten, sind auf eine außergerichtliche Einigung aus. Dies auch auf verwaltungsgerichtliche Empfehlung. Wie berichtet, will Aldi im Niedereimerfeld eine Vorzeigefiliale entstehen lassen.

Das Gutachten soll Auswirkungen u.a. auf andere Lebensmittelmärkte untersuchen

„Bestandteil der Einigung vor dem Verwaltungsgericht Arnsberg ist, dass die Stadt ein Gutachten über mögliche Einflüsse und Auswirkungen der von Aldi gewünschten Erweiterung in Auftrag gibt,“ erklärte jetzt Stadtsprecher Frank Albrecht auf Anfrage. Und das sei inzwischen geschehen, und zwar nach Informationen unserer Zeitung schon Ende September.

„Das Büro ,Stadt und Handel’ untersucht nun die Auswirkungen einer Erweiterung des Aldi-Marktes in Niedereimer auf den Stadtteil Arnsberg und vor allem auf andere Lebensmittelmärkte im Nahversorgungsangebot des Stadtteils.“

Klären, wie die Erweiterung des Aldi-Marktes planungsrechtlich abgesichert werden kann

Darüber hinaus, so Albrecht weiter, sollen in dem Gutachten auch die städtebaulichen Ziele rund um den Standort in Niedereimer herausgearbeitet werden. „Im Grunde genommen soll das Gutachten klären, wie eine Erweiterung des Aldi-Marktes planungsrechtlich abgesichert werden kann.“ Damit folge man auch dem Vorschlag des Vorsitzenden Richters der 4. Kammer des Verwaltungsgerichtes.

Nun aber müsse man zunächst einmal die Ergebnisse des in Auftrag gegebenen Gutachtens abwarten. „Erst dann können wir über weitere Schritte beraten.“ Aber wann die Expertise des Fachbüros auf dem Tisch der zuständigen Fachabteilung liegt, das könne man nicht sagen. „Wir hoffen aber, dass dies relativ schnell erfolgen wird.“

Aldi-Manager: „Wenn der Wille dafür da ist, findet man auch einen Weg“

Die derzeitige Aldi-Filiale im Niedereimerfeld gilt vielen Kundinnen und Kunden als zu eng.
Die derzeitige Aldi-Filiale im Niedereimerfeld gilt vielen Kundinnen und Kunden als zu eng. © gieseke | gieseke

Das Gutachten wird nicht nur von der Verwaltung mit einiger Spannung erwartet, sondern auch von Matthias Nysten als zuständigem Leiter „Immobilien und Expansion“ bei Aldi Nord. Jedoch, so Nysten, hätte er sich gerne noch vor Beauftragung des Gutachters mit den Verantwortlichen der Stadt ausgetauscht. Um einige Details bereits im Vorfeld abzuklären. „Jetzt aber haben wir uns auf einen Gesprächstermin geeinigt, sobald das Gutachten vorliegt.“

Matthias Nysten zeigt sich verhalten optimistisch, dass man in Sachen Neubau zu einer tragfähigen Einigung gelangen könne. Schließlich sei gerade auch in diesen Zeiten eine adäquate Nahversorgung von nicht geringer Bedeutung. „Und wenn der Wille dafür da ist, findet man auch einen Weg.“

Knackpunkt ist die geplante Vergrößerung der Verkaufsfläche

Wie berichtet, will Aldi die in den 90er Jahren erbaute enge Filiale durch einen modern konzipierten, sich energetisch weitgehend selbstversorgenden hellen und kundenfreundlichen Neubau mit bodentiefen Schaufenstern ersetzen. Bei gleichzeitiger Vergrößerung der Verkaufsfläche von 800 auf 1200 Quadratmeter.

Doch der im Niedereimerfeld gültige Bebauungsplan N 3 „Alte Ruhr“ – dessen dritte Änderung trat 2004 in Kraft – begrenzt die Verkaufsfläche für Lebensmittelmärkte auf 800 Quadratmeter. Das galt in diesen Jahren als normale Größe für diese Märkte, aber inzwischen haben sich deren Konzepte der Entwicklung im Kundenverhalten angepasst. Mit der Erkenntnis, hatte Nysten im September erklärt, dass sich Investitionen bei Verkaufsflächen von unter 1200 qm nicht mehr unbedingt rentieren würden.

Örtliche CDU-Vorsitzende setzt sich für Vorhaben ein, Bürgermeister sieht hohe Priorität

Für die Realisierung des Aldi-Neubaus setzt sich von Beginn an auch Niedereimers CDU-Vorsitzende Uschi Kirss ein, die immer wieder beide Parteien zu gemeinsamen Gesprächen zusammengebracht und auch vermittelt hatte. Weil sie von der Wichtigkeit dieses Projektes für die Nahversorgung überzeugt ist.

Auch Bürgermeister Ralf Paul Bittner hatte bekundet, dass die Lösungsfindung im Interesse der umliegenden Bevölkerung hohe Priorität genieße.