Hüsten. Bereits seit 2009 ist der Hüstener Verein aktiv, nun unter neuem Namen „Kinderhilfe Nordmazedonien e.V.“ und mit neuem Vorstand. Neustart.
Die herbstlichen Farben des Laubs, den strahlend blauen Himmel und seine grauweißen Schleierwölkchen, das knallige Rot eines frischen, süßlichen Apfels oder auch das sanfte Gelborange der Sonne – all diese Dinge können Kinder mit einer Sehbehinderung oder gar Erblindung aufgrund einer Netzhauterkrankung nicht wahrnehmen. Denn im schlimmsten Fall leben sie im Dunkeln. Insbesondere Frühgeborene sind gefährdet, da sich durch die fluktuierende Sauerstoffzufuhr die Netzhaut ablösen kann.
Alles begann mit Aleksandar aus Nordmazedonien. Damals, 2008, gründete sich der Verein „Frühgeborenen- und Kinderhilfe Mazedonien“ in Hüsten aufgrund der Idee, diesem kleinen Jungen sein Augenlicht wiederzugeben. Mit den Jahren verfestigte sich diese Idee und wurde zur Hilfe für viele Kinder in Mazedonien.
Austausch mit Universitätsklinik in Skopje
In der Folge entstand über Dr. Martin Rey, ehemaliger Chefarzt der Kinderstation im Klinikum Arnsberg, der sich seinerzeit selbst schon in Nordmazedonien über die Versorgung der Säuglinge mit Netzhautablösung informierte, ein guter Kontakt zur Universitätsaugenklinik in Skopje. Gegenseitige Besuche und ein reger Austausch begannen.
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Durch Spenden war es dem Förderverein möglich, die unterschiedlichsten technischen Geräte zu finanzieren, die für das Screening und die entsprechende Gesundheitsversorgung notwendig waren.
Der Rotary Club Arnsberg spendete dem Verein 2017 ein augenärztliches Untersuchungsgerät, genannt Heine Omega © 500 Binocular Indirect Ophthalmoscope. Noch heute ist der „Kinderhilfe Nordmazedonien e.V.“ dankbar dafür. „Das Gerät ist nach wie vor im Einsatz“, sagt Zorica Ebbert.
Das Team, das zum großen Teil selbst seine Wurzeln in Nordmazedonien hat, möchte nun „neu“ beginnen. Insbesondere auch nach der hemmenden Coronazeit.
Hilfe zur Selbsthilfe
„Wir sind alle gewillt weiterzumachen und neu durchzustarten“, sagt Zorica Ebbert, „es ist für uns ein Herzensprojekt.“ Sie ist die erste Vorsitzende des neu formierten Vorstands, die zweite Vorsitzende ist ihre Nichte Juliana Jakimova. Nunmehr nennt er sich jedoch „Kinderhilfe Nordmazedonien e.V.“. Die Ziele des Vereins haben sich indes nicht verändert. „Das große Augenmerk liegt weiterhin auf der Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Zorica Ebbert. Der Kontakt zur Universitätsaugenklinik in Skopje besteht nach wie vor.
„Wir möchten unseren Fokus jedoch nunmehr auf kleinere Provinzkrankenhäuser richten“, ergänzt Juliana Jakimova, „dort fehlen häufig noch die Geräte und grundlegendes Equipment zur Versorgung der Kleinen.“ Auf diese Art und Weise wolle der Verein auch ländlich beheimateten Familien die Möglichkeit geben, sowohl auf das Screening als auch auf eine entsprechende Behandlung zuzugreifen.
Überwachungsmonitor für Provinzkrankenhaus in Nordmazedonien
Nordmazedonien ist das drittärmste Land auf dem europäischen Kontinent. Zwei Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner leben auf dem Land. „Wir dürfen dem Gesundheitstourismus nicht blind zusehen“, sagt die 1. Vorsitzende, „sondern eine gesundheitliche Versorgung in der eigenen Heimat unterstützen – eben mit der Hilfe zur Selbsthilfe.“
Aktuell gibt es klare Anfragen einiger Provinzkrankenhäuser. Beispielsweise wird ein Überwachungsmonitor mit unterschiedlichen Manschetten benötigt. „Das gehen wir aktuell an, um die finanziellen Voraussetzungen zu schaffen“, so Ebbert.
Dazu gehörten auch die Bemühungen, mit Menschen hier vor Ort ins Gespräch zu kommen. Daher hat sich der „Kinderhilfe Nordmazedonien e.V.“ auch dazu entschieden, mit einem eigenen Internetauftritt und einem Social-Media-Account auf Facebook neu zu starten. Jede und jeder könne sich so über den Verein und die einzelnen Projekte informieren.
So können Sie helfen
Wer den Kinderhilfe Nordmazedonien e.V. unterstützen und sich vorab informieren möchte, kann dies bald im Internet oder auch vorab gerne via Mail an: kinderhilfe.nordmazedonien@web.de.
Auch auf Facebook möchte sich der neu formatierte Verein aktiv zeigen und auf Projekte sowie mögliche Unterstützungen hinweisen.