Auf die Kommunen warten angesichts Energiekrise, Krieg und Klimawandel große Herausforderungen. Ist Krisenstabsarbeit Panikmache?
Es ist die Zeit der Krisenszenarien. Der Ukraine-Krieg mit seinen humanitären und wirtschaftlichen Herausforderungen fordert nicht nur die Entscheider auf höchster politischer Ebene. Auch kommunale Verwaltungen auf Kreis- und Stadtebene bereiten sich auf Kriegsflüchtlinge, Gasmangellage und flächendeckenden Stromausfall vor. Hier müssen Vorkehrungen für ein Funktionieren von Verwaltung und einer zu bewältigenden Lage geschaffen werden. Nicht zum Selbstzweck, sondern zum Schutz von und zur Hilfe und Unterstützung der Menschen vor Ort. Und als wenn das nicht schon genug wäre, kommt nun auch Corona mit Wucht zurück, während das Damoklesschwert der Folgen des Klimawandels ohnehin auch über dem Sauerland schwingt. Hochwasser, Waldbrände, Dürre und zu erwartende Klima-Flüchtlinge aus aller Welt.
So bereiten sich Hilfsorganisationen auf den Katastrophenfall vor>>>
Die Stadt Arnsberg hat ihre Krisenstabsarbeit komplett neu strukturiert. Wer sich anhört, welche Szenarien dort vorbereitet werden, will die Ohren am liebsten auf Durchzug stellen, weil es nämlich reichlich Nährstoff für Depressionen, zumindest aber ein schweres Paket Zukunftsangst bietet. Ist das alles übertrieben? Machen wir uns verrückt? Vielleicht. Aber das weiß man leider immer erst nachher besser. Wenn alles nicht so schlimm kommt, wie die pessimistischsten Unken es nun ausrufen, wird schnell zur Panikmache erklärt, was nur zu unserem Guten sein sollte. Es wäre fahrlässig, sich nicht auf Krisenszenarien vorzubereiten. Im schlimmsten Falle ist es zu spät, sich dann noch ein Krisenmanagement aufzubauen. Corona hat doch gezeigt, wie schnell ein ganzes System auf dem falschen Fuß erwischt werden kann (und Arnsberg, Sundern und der HSK haben hier noch eine gute Figur abgegeben).
So stellt Arnsberg seine Krisenstabsarbeit neu auf>>>
Am Ende ist es eine Frage der Kommunikation: Krisen lassen sich nicht ausblenden und sich auf diese gut vorzubereiten ist noch keine Katastrophe. Im Gegenteil: Dies zu versäumen kann aus Krisen erst die echte Katastrophe machen.