Oeventrop. Die Schaffung eines neuen und identitätsstiftenden Schulareals in Dinschede schreitet weiter voran. Besonders im Fokus: die Energieversorgung.

Trotz der aktuellen Entwicklungen auf dem Energiemarkt bleibt es das Ziel der Stadt Arnsberg, für das Schulareal Dinschede ein fortschrittliches, nachhaltiges und finanzierbares Energiekonzept zu entwickeln.

Bei allen Überlegungen würden aber die Planungen für eine finanziell langfristig verantwortbare Energieversorgung die derzeit angespannte Verfügbarkeit von Material und Technik angesichts der Situation auf den Wirtschaftsmärkten berücksichtigen. Dies erklärte jetzt Bürgermeister Ralf Paul Bittner im Rahmen einer Pressekonferenz.

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Kerne des Konzeptes sind die Neubauten von Kita und Grundschule

Wie mehrfach berichtet, wird das Schulareal Dinschede auf der Grundlage eines Ratsbeschlusses vom Dezember 2021 als „Neue Mitte Oeventrop“ geplant und soll die Ruhrdörfer deutlich aufwerten - durch ein mehr an Lebensqualität. Im Vorfeld eingebunden in die Diskussion über die Gestaltung waren daher auch die Bürger.

Kern der Umsetzung des städtebaulich-architektonischen Konzeptes ist der Neubau einer Kita im Bereich der „Alten Knabenschule“ sowie der Neubau der Grundschule Dinschede – verbunden mit der Integration eines Bürgerzentrums.

In Kürze Abstimmung zwischen Schule, OGS und Verwaltung

Die ehemalige Hauptschule wird ebenfalls für die Unterbringung von Grundschülern herangezogen.
Die ehemalige Hauptschule wird ebenfalls für die Unterbringung von Grundschülern herangezogen. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Und der aktuelle Stand der Dinge? Derzeit - seit April - werde der notwendige Platzbedarf für Schule und Offenen Ganztag (OGS) durch die Unterbringung der Grundschule Dinschede in der ehemaligen Hauptschule sowie in angemieteten Containern gedeckt.

Die Planung berücksichtige, so Bittner weiter, die Raumbedarfe für Kita, Schule und Bürgerzentrum und sehe im Entwurf einen sukzessiven Neubau der Gebäude und deren gute Einbindung in das städtebauliche Konzept der „Neuen Mitte Oeventrop“ vor.

Zudem soll in Kürze mit Schule, Offenen Ganztag und Vertretern aus der Verwaltung die Gestaltung der Außenanlagen, die Lage und Zufahrt zu den notwendigen Stellplätzen sowie die Einrichtung von Hol- und Bringflächen für Eltern abgestimmt werden.

Für die weiteren Planungen sei aber eine topografische Geländeaufnahme erforderlich, mit der bereits begonnen worden sei. Ein Vermessungsbüro kläre dabei die konkreten Grundstücksgrenzen und ermittele die für die Neubebauung und die nachhaltige Energieversorgung zur Verfügung stehenden Flächen.

Ralf Paul Bittner: Gehen mit diesem Projekt einen Schritt zur Stärkung unserer Dörfer

Stadt will die Bürger mitnehmen

Die Stadt Arnsberg möchte die Bürger auf dem Weg zur Umsetzung der „Neuen Mitte Oeventrop“ mitnehmen.

Über den Fortschritt von Planung und Umsetzung wird daher regelmäßig in einem eigenen Bereich auf der Homepage der Stadt Arnsberg informiert.

Und zwar abzurufen unter www.arnsberg.de/stadtentwicklung.

„Wir gehen mit diesem komplexen Projekt einen wichtigen Schritt zur Stärkung unserer Dörfer. Es ist zudem ein wichtiger Schritt gegen den Sanierungsstau und zur Qualitätssteigerung in unserer Bildungslandschaft. Das ist an vielen Stellen ebenfalls noch dringend nötig. Die komplette energetische Neuplanung ist eine auf Nachhaltigkeit und Klimaneutralität ausgelegte Energieversorgung“, bewertet der Arnsberger Bürgermeister Ralf Paul Bittner den Stand der Dinge.

Die Platzkapazitäten spielen nach Auskunft der Verwaltung eine wichtige Rolle bei der Entscheidung über die künftige Energieversorgung des Schulareals. Vor dem Hintergrund der brisanten Energiemarkt-Situation und mit Blick auf die Ziele der Stadt Arnsberg zur Klimaneutralität bleibe eine Nutzung fossiler Energien ausgeschlossen. Vielmehr setze die Stadt auf regenerative Energien. Für diesen Zweck wird die Ausstattung der Dächer mit PV-Anlagen sowie die Nutzungsmöglichkeiten von Wärmepumpen untersucht.

Auch weitere alternative Versorgungsmöglichkeiten werden noch geprüft

Damit nicht genug: Auch weitere alternative Versorgungsmöglichkeiten würden selbstverständlich geprüft und sollen gegebenenfalls in die Planungen einfließen. Die Stadtwerke Arnsberg seien dazu gerade mit einer Machbarkeitsstudie befasst, die darüber hinaus Empfehlungen für die Entscheidung über eine zentrale - für alle alle Gebäude nutzbare - oder eine dezentrale Energieversorgung geben soll.

Die Ergebnisse sollen dann Grundlage für die Ausschreibung des Kita-Neubaus sein, die kurzfristig erfolgt. „Hierzu werden in Kürze die Ausschreibungsunterlagen veröffentlicht“, so Michael John, Fachbereichsleiter Soziales, Jugend, Familie, „um einen geeigneten Investor für den Bau der Kita zu finden“.

Die „Neue Mitte Oeventrop“ soll zugleich identitätsstiftend sein

Auch die Oeventroper GrunDiKids haben nun erstmal ein neues Zuhause.
Auch die Oeventroper GrunDiKids haben nun erstmal ein neues Zuhause. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Das Büro RHA aus Aachen hat sich schon in der Vorbereitung der Planungen über die so genannten Digitalen Marktplätze aus dem Jahr 2021 mit den Gestaltungsmöglichkeiten für das Areal beschäftigt. Dabei sind auch die Wünsche vieler Bürger in die Planungen eingeflossen.

Im Auftrag der Stadt hat das Büro jetzt Gestaltungsleitlinien für das Schulareal erarbeitet. Diese sollen nun zügig auf der Homepage der Stadt Arnsberg zur Einsichtnahme zur Verfügung stehen.

Die Leitlinien konzentrieren sich dabei auf den südlichen Bereich des Schulareals, der für die Funktion als „Neue Mitte Oeventrop“ identitätsstiftend sein soll und das städtebaulich-architektonische Erscheinungsbild in Oeventrop bestimmen wird. Parallel zu den Planungen um die Energieversorgung werde nun der Abriss der alten Gebäude vorbereitet - um für die geplanten Neubauten Flächen zu schaffen.

Vor Ausschreibung der Abrissarbeiten muss ein Schadstoffkataster erstellt werden

Für die sachgemäße Entsorgung von Bau- und Gefahrenstoffen in und an den bestehenden Gebäuden muss übrigens ein Schadstoffkataster erstellt werden. Mit dessen Ergebnissen kann im Anschluss die Ausschreibung und Vergabe der Abrissarbeiten für die „Alte Knabenschule“ und später die Grundschule erfolgen. Nach einer vollständigen Auswertung der Ergebnisse rechnet die Stadt Arnsberg für Dezember mit dem Start der europaweit erforderlichen Ausschreibung für den Abriss der Gebäude. Die Vergabe erfolgt nach Beschluss durch den Rat der Stadt Arnsberg.

Stand heute kann im Frühjahr 2023 mit dem Abriss begonnen werden. Parallel hierzu sollen Mitte 2023 dann auch die Planungen für die neue Grundschule als vorbereitende Maßnahme für die Ausschreibungen zum Bau der Gebäude.