Arnsberg. Stadtwerke-Chef Ulrich K. Butterschlot stellt aber fest, dass Kunden bereits auf die Verbrauchsbremse treten

Grundsätzlich ist feststellbar, dass Menschen aufgrund des drohenden Gas-Engpasses und der steigenden Kosten derzeit Energie sparen. Das betont Stadtwerke-Geschäftsführer Ulrich Butterschlot. Allerdings sei dieses bei den Haushaltskunden noch nicht valide messbar, da deren Zähler nur einmal im Jahr abgelesen werden.

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Für den Stadtwerke-Chef ist aber klar, dass die wirklichen Spareffekte in der aktuellen Jahreszeit noch nicht von großer Wirkung sind. „Es ist zu beachten, dass eine zum Beispiel 20-prozentige Einsparung bei Haushalten im Sommer eine absolut gesehen geringere Wirkung hat als im Winter“. Bei den Industriekunden sei das anderes: Dort sei eine gewisse Einsparung im Einzelfall bereits feststellbar, insbesondere, wenn die Möglichkeit der sogenannten bivalenten Versorgung besteht, bei der auf einen anderen Energieträger als Erdgas gewechselt werden kann. „Diese Einsparung erzielt dann auch unmittelbar Wirkung. Solche Gegebenheiten lassen sich auf dem Markt beobachten“.

Noch keine Vergleichszahlen

Die konkrete Messung erfolge über den Netzbetreiber, die Westnetz, es gilt aber das Gesagte auch für die Westnetz. Vergleichszahlen, zum Beispiel zum Vorjahresquartal, seien schwierig: Zum einen gelten zu den Messdaten die besagten geringeren Sommerausschläge, zum anderen hat es in den jeweiligen Jahren immer Sondereffekte gegeben. „In der Branche ist es üblich, dass mit Algorithmen gearbeitet wird, die Vergleichswerte liefern“. Danach sei relativ gesehen ein geringerer Verbrauch zu erwarten.

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„Aktuell können wir noch keine aussagekräftigen Zahlen bieten“, sagt auch Sprecherin Julia Snelinski vom Netzbetreiber Westnetz. Es werde mit periodischen Ablesungen gearbeitet. Immer ein Thema für den Netzbetreiber sei aber die Regulierung zwischen Energieeinspeisungsmenge und der Abgabe. Nach Angaben des Stadtwerke-Chefs sei unabhängig von der aktuellen Lage ein Projekt aufgesetzt, um genauere Messdaten für das Arnsberger Stadtgebiet zu erhalten.

Modellregion E.ON Zukunftsland

Gemeinsam die nachhaltige digitale Energiewelt der Zukunft schon heute erlebbar machen – das ist die Zielsetzung, unter der im Herzen des Sauerlands die „Modellregion E.ON Zukunftsland“ entsteht. Das teilt der Energieversorger E.ON in einer Presseerklärung mit.

Zusammen mit Bürgern/-innen sowie lokalen Partnern/-innen aus Politik und Wirtschaft arbeitet der Energieversorger in den kommenden drei Jahren daran, die beiden Städte Arnsberg und Sundern in Nordrhein-Westfalen zu Pionieren der grünen Energiezukunft zu machen.

Dr. Dorothee Ritz, E.ON Geschäftsführerin für Produktlösungen und Digitales, erklärt: „Das Zukunftsland ist ein wegweisendes Projekt, mit dem wir zum einen Machbarkeit und Skalierbarkeit unserer Energielösungen demonstrieren und zum anderen aufzeigen möchten, wie unsere Kunden direkt von zukunftsträchtigen Technologien profitieren können.“

Das „Zukunftsland“ soll Vorbildcharakter für ganz Deutschland haben und will wertvolle Erkenntnisse liefern und verdeutlichen, wie das Zusammenspiel von innovativen Kundenlösungen und intelligenten Netzen zukünftig bundesweit aussehen muss.

Den offiziellen Startschuss für das Zukunftsland markiert ein Event, das E.ON von 7. bis 9. Oktober 2022 im Rahmen des Neheimer Fresekenmarktes auf dem Marktplatz in Neheim veranstaltet.

Unterdessen beschäftigt die Energiekrise die Menschen aber sehr: „Der Beratungsbedarf ist derzeit enorm“, weiß Butterschlot. Handwerksbetriebe und Verbraucherzentrale können kaum Termine vergeben. „Auch bei uns ist dies sehr deutlich spürbar“, sagt der Stadtwerke-Chef, „wir geben dann gerne Auskunft und helfen wo wir können“, so Butterschlot. Manchmal könnten die Stadtwerke aber nur erklären, eine direkte Lösung aber nicht im Tornister haben. Der Stadtwerke-Chef selber sei aktuell nahezu jeden Abend unterwegs, um die derzeitige Situation adressatengerecht darzustellen, mal für Verbraucher, mal Hausbesitzer, dann Unternehmer oder Interessenvertreter.