Arnsberg. Charlotte Kremer führt seit über einem Jahr das Tagescafé Beyond in Arnsberg. Sie erklärt, wie einfach Nachhaltigkeit in der Gastronomie ist.
Es klingt verwirrend, „Derry Township” mit nach Hause zu nehmen. Doch Charlotte Kremer meint es ernst mit diesem Angebot. Denn „Derry Township” ist der Name eines Bechers to-go. „Jeder Becher hat einen Namen”, erklärt die junge Inhaberin des Tagescafés Beyond, „und jeder Behälter auch”.
Die Becher und Behälter sind Teil ihres nachhaltigen Gastronomie-Konzepts und ein Erfolg auf ganzer Linie. Sowohl für sie als auch für ihre Kunden. Seit über einem Jahr setzt sie die unterschiedlichsten umweltschonenden Strategien in ihrem Tagescafé um.
Nachhaltigkeit wichtiger Aspekt für Gastronomie in Arnsberg
Die 22-jährige Gastronomin arbeitet mit der Mehrweg-Lösung von Vytal. Alle ihre Schalen und Becher sind spülmaschinenfest und wiederverwendbar. „Wir servieren unsere Menüs in diesen Schalen, wenn sie mitgenommen werden oder wir sie ausliefern”, sagt sie, „die Kunden bringen uns sie dann innerhalb von zwei Wochen zurück”.
Gemanagt wird das Ganze via Vytal-App. Einfach und schnell werden die Schalen und Becher gescannt und so ins Umlaufsystem eingecheckt. Einzige Voraussetzung: Die Kundin oder der Kunde benötigen die kostenlose App.
So funktioniert das Nachhaltigkeitskonzept
Das Vytal-System ist einfach anhand von „Derry Township” zu erklären: Wer einen Kaffee to-go im Beyond bestellt und statt dem Pappbecher den nachhaltigen Vytal-Becher nutzen möchte, lädt sich kurzerhand die App herunter und scannt den auf dem Becher enthaltenen QR-Code, kostenlos und ohne Pfand.
Nun hat Vytal die Information, dass „Derry Township” im Umlauf ist.
Bis zu zwei Wochen ist dann Zeit, den Becher wieder zurückzubringen. Entweder ins Beyond oder aber auch in einen anderen mit Vytal arbeitenden Gastronomiebetrieb. Der Becher wird dann erneut gescannt.
Die App weiß nun, dass der Becher wieder bei einem Gastronom angekommen ist. Egal ob in Arnsberg oder Köln.
Neben der Information, welche Gastronomen mit dem System arbeiten, können Kunden sich auch über ihr Verhalten selbst informieren. „Die Kunden können über die App nachvollziehen, wie viel Verpackungsmüll sie bereits eingespart haben“, sagt Charlotte Kremer. „Es ist ja auch schön für sie, wenn sie sehen, dass es was bringt”.
Frühstück to-go ist eine Nische in Arnsberg
Die Idee, ein Tagescafé zu eröffnen, entspringt einem spontanen Shopping-Ausflug Anfang 2020. Charlotte Kremer und ihre Mutter gönnen sich in Hamburg spontan ein “Frühstück to-go” - in dieser Form modern in großen Städten, jedoch eine Nische im sauerländischen Arnsberg.
Da die Kremers in ihrer Immobilie auf dem Brückenplatz 8 noch ein leeres Objekt haben, ist die zukünftige Nutzung klar: Entstehen soll ein Tagescafé - mit Kaffee, Gebäck, kleinen Mittagsmenüs und einem Fingerfood Catering. Vegan und vegetarisch.
Die Idee, Vytal statt Glasschalen oder Pappschachteln fürs Essen to-go zu verwenden, schießt Charlotte Kremer in den Kopf, als sie “Die Höhle der Löwen” auf VOX sieht. Kurzentschlossen nimmt sie an Livestreams der Vytal Geschäftsführung auf Instagram teil - und ist überzeugt: Das ist genau das Richtige für Beyond. „Die Schalen sind auch einfach schön“, erklärt Charlotte Kremer, „ich als Gastronom zahle kein Pfand, sondern ein paar Cent für die Nutzung. Pappschachteln oder Bambus müsste ich auch kaufen”.
I-Tüpfelchen: Spülmaschinenfeste Strohhalme
Damit nicht genug, ist auch die Speisekarte nachhaltig. Denn sie ist klein und fein. “Dadurch kaufen wir weniger ein, haben nicht so viel Verpackungsmüll und schmeißen kein Essen weg”, erklärt Charlotte Kremer.
Die Küche ist vegetarisch und vegan. Auch das liegt an der Überzeugung der jungen Gastronomin, dass Nachhaltigkeit zu einem modernen Gastronomiebetrieb gehört.
Das I- Tüpfelchen stellen die wiederverwendbaren Strohhalme dar. Nicht aus Glas, wie sie erklärt, sondern aus einem spülmaschinenfesten Kunststoff.
Mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie
Charlotte Kremer ist nicht in die Gastronomie hineingeboren, studierte Wirtschaftspsychologie und arbeitet nebenher noch in der Marketingabteilung einer Druckerei. Auch ihren Master möchte sie im kommenden Jahr beginnen. „Ich erwarte nicht, dass jeder Gastronom nun das Gleiche macht wie wir“, stellt sie klar. Dennoch sehe sie die Nachhaltigkeit in der Gastronomie als wichtigen Ankerpunkt für Arnsberg, um die Idee der Agenda 2030 #nachhaltigesarnsberg auch nur ansatzweise zu meistern. „Ich denke nicht an 2030, sondern an morgen“.
Von ihren Kolleginnen und Kollegen wünscht sie sich, dass jeder das in seiner Gastronomie umsetzt, was für ihn möglich ist. „Ich freue mich schon darüber, wenn jemand wiederverwendbare Strohhalme einsetzt“, so Charlotte abschließend.