Arnsberg. Arnsberger Verwaltung stellt Pläne für Einsparen von Gas- und Energie im öffentlichen Betrieb vor: Temperatursenkung, Schließungen und Umrüstung.

Die Stadt Arnsberg drosselt den Energie- und Gasverbrauch in ihren Gebäuden und Einrichtungen. Dem Rat wird in dieser Woche ein umfangreiches Maßnahmenpaket vorgeschlagen. Einige Sparvorhaben werden nur den internen Betrieb betreffen oder laufen durch diverse energetisch technische Umstellungen im Hintergrund. Die Verwaltung erhofft sich vom Rat den klaren Auftrag, die Umsetzung aller Maßnahmen zu prüfen und in Erwägung ziehen zu können. Darüber hinaus soll darauf geachtet werden, dass alle laufenden Baumaßnahmen auf die strikte Einhaltung ambitionierter Energiestandards geprüft werden. Vielfach aber wären alle Bürgerinnen und Bürger in ihrem öffentlichen Alltag betroffen, wenn das Maßnahmenpaket tatsächlich konsequent umgesetzt werden sollte. Das Paket dürfte im Rat allerdings in seiner Konsequenz politisch noch umstritten sein. Bürgermeister Ralf Bittner spricht von einer Liste aller Möglichkeiten und eventueller Notwendigkeiten.

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Sporthallen

Die Raumtemperatur in Turn- und Sporthallen soll auf den zulässigen Mindestwert von 17 Grad abgesenkt werden. In den Herbst-, Weihnachts- und Osterferien wird die Warmwasseraufbereitung in den Hallen abgeschaltet.

Das bedeutet die Gasumlage für die Kunden>>>

Bäder

Die Lehrschwimmbecken sollen in den Ferien komplett geschlossen werden. Für das Außenbecken des Freibades Neheim soll eine Abdeckung installiert werden. Das Saisonende des Freibades wird auf den 27. August festgelegt werden. Sollte aufgrund einer großen Hitze die Öffnungszeit verlängert werden, soll für die Wassererwärmung ausschließlich die Absorberanlage ohne Gasnutzung herangezogen werden. Im Freizeitbad wurden Wasser- und Lufttemperaturen bereits reduziert. Schon jetzt wurde die Betriebszeit von einigen Saunaöfen im Freizeitbad Nass gedrosselt. Gravierend: In den Herbst-, Weihnachts- und Osterferien soll das Nass geschlossen bleiben.

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Schulen und Kita

In den Schulen wird während der Nutzungszeiten die Raumtemperatur auf 20 Grad abgesenkt. In Kitas gelten allgemein die 20 Grad - in Waschräumen werden die Temperaturen auf 24 Grad, in Schlafräumen auf 18 Grad und in Pausenräumen auf 21 Grad limitiert. Bei Kinderkrippen gelten Ausnahmen.

Veranstaltungsräume

Hier ist eine Reduzierung der Betriebszeiten und Raumtemperaturen von Heizungen und Lüftungen auf 20 Grad im Zuschauerraum bei Nutzungsbeginn und 18 Grad im Foyer geplant. Betroffen sind Sauerlandtheater, Kulturzentrum Hüsten und Kulturschmiede sowie das Kaiserhaus.

Verwaltungsgebäude

In allen Verwaltungsgebäuden soll das warme Wasser abgestellt werden. In Büroräumen soll die Temperatur auf 20 Grad abgesenkt werden. Bürobelegungen sollen verdichtet werden, um in Gebäuden einzelne Etagen oder Trakte zu schließen - auch unter weiterer Nutzung von mobilem Arbeiten. Der tägliche Arbeitszeitrahmen, in dem geheizt wird, soll eingeschränkt werden. Auf Klimageräte und Heizlüfter soll verzichtet werden (Regelung über Dienstanweisung).

Beleuchtung

Die Beleuchtung öffentlicher Gebäude aus vorwiegend touristischen Gründen soll reduziert oder abgeschaltet werden. Bei der Straßenbeleuchtung ist die Umrüstung auf LED-Leuchtmittel bereits eingeleitet worden. In Abstimmung mit der Polizei soll geprüft werden, wo der Betrieb von Straßenbeleuchtungen (2-6 Uhr) und nicht sicherheitsrelevante Ampelanlagen (ab 22 Uhr) reduziert oder ganz eingestellt wird.

Bücherei

Das Angebot der Büchereien und der Ausleihe soll auf einzelne Wochentage reduziert werden.

Brunnen

Öffentliche Zierbrunnen sollen abgeschaltet werden. Das gilt auch für den Brunnen am Freizeitbad Nass.

Wärmeinseln

Für unterschiedliche denkbare Szenarien sollen sogenannte „Wärmeinseln“ und „Wärmeräume“ geplant und geschaffen werden, um einen Anlaufpunkt für vor großer Kälte Schutz suchende Menschen bereitzuhalten.