Herdringen. Tag drei des Herdringer Schützenfests begann traditionell mit dem Schießen auf die Krähe. So lief der Vormittag auf der Freilichtbühne ab.
Peter Brummund ist der neue König der Schützenbruderschaft St.-Antonius Herdringen. Als um 9.40 Uhr das Vogelschießen auf der Freilichtbühne mit den vielen Ehrenschüssen begann, stand Brummund noch im Bereich der Zuschauer. Erst als sich die Reihen an den Gewehren lichteten, kam er langsam die Stufen zum „Schießstand“ hinauf. Ihm folgten Christian Emming und Daniel Drees. „Ich versuche es mal, wenn es nicht klappt, ist es nicht schlimm. Bin schon gespannt was meine Frau Michaela sagen wird“, sagte Brummund lächelnd bevor es ernst wurde.
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Im Gegensatz zu Emming und Drees hatte er fast gar nichts vorbereitet. Wie 2019 Meinolf Münstermann. Er hatte sich auch erst morgens entschieden, auf den Vogel zu schießen. Der 46-jährige neue Herdringer Schützenkönig ist seit 2018 im Vorstand der Schützenbruderschaft als Fahnenträger und als Garten- und Landschaftsbauer mit einem Team für die Außenanlage der Gemeinschaftshalle zuständig.
Mit dem 144. Schuss holt er die Krähe runter
Es dauerte 45 Minuten, für viele beim Vogelschießen eine Ewigkeit, bis die Herdringer Krähe mit dem 144. Schuss endlich von der Stange fiel. Brummund hatte während des Schießens bewiesen, dass er wusste wo die Schwachstellen der Krähe waren. „Du leistest sehr gute Vorarbeit für die beiden Mitbewerber“, so die beiden Schießwarte Manfred Neuhaus und Ralf Hültenschmidt. Brummund blieb die Ruhe selbst und setzte sogar ein paar Mal beim Schießen aus. Obwohl die Krähe schon ziemlich gerupft aussah.
Eigentlich frühestens 2024
Seine Königin Michaela Fahl-Brummund war erst gar nicht damit einverstanden, dass Peter die Krähe abschießt. „Er hat nichts gesagt. Wir haben mal darüber geredet und nach einer groben Planung frühestens 2024 dafür in Augenschein genommen. Ich kann es noch gar nicht fassen, dass ich jetzt mitten drin bin. Jetzt beginnt der Stress, ich habe nichts vorbereitet“, betont die Schützenkönigin. Doch die Vorstandsdamen waren nach der Proklamation bei ihr und unterstützten ihre Königin bei den Vorbereitungen.
Daniel Strotmeyer ist Jungschützenkönig
Als bei Brummunds noch kein Königsstress herrschte, schossen die Jungschützen auf ihre Jugendkrähe. Darauf wurden auch erst ein paar Ehrenschüsse abgefeuert. Danach schossen der Reihe nach acht Bewerber auf das schwarze Federvieh. Um 9.30 Uhr war es dann soweit. Daniel Strotmeyer setzte mit dem 103. Schuss dem Wettbewerb um die Königswürde bei den Jungschützen ein Ende. Der Herdringer ist 21 Jahre alt, Finanzbeamter und 2. Vorsitzender der Jungschützen. „Ich freue mich riesig. Es ist jetzt das dritte Mal, dass ich auf den Vogel schieße. Es hat endlich geklappt“, betont Strotmeyer voller Freude. Auch der Jungschützenhauptmann Moritz Voßbeck hätte gerne den Vogel abgeschossen. „Ja, so ist das eben in Herdringen. Hier kannst du nicht mit Bestimmtheit sagen, heute werde ich Schützenkönig. Das kann schon mal einige Jahre dauern, bis bei dir die Krähe runterfällt“, grinst der Jungschützenchef.
Als alle Könige feststanden, ging es zur „Showtreppe“ auf der Freilichtbühne. Schützenhauptmann Thorsten Köhle vollzog die Proklamation des neuen Königspaares und verabschiedete die jetzt Altmonarchen Meinolf und Ruth Münstermann. Nach der Proklamation waren Arnsbergs Bürgermeister Ralf-Paul Bittner sowie Schützenhauptmann Jörg Werdite, sein Stellvertreter Detlev Kulke und Schützenkönig Thomas Eberhard von der Arnsberger Schützengesellschaft die ersten Gratulanten. In einem kleinen Festzug ging es von der Freilichtbühne in die Gemeinschaftshalle und die Königin war schon unterwegs zum Kleider kaufen und Frisör.
Ehrungen:
Am Sonntag wurden langjährige Herdringer Schützenmitglieder aus den Eintrittsdaten 1962 und 1972 geehrt:
60 Jahre Walter Schlinkmann, Johannes Köhle, Rudi Schweineberg, Dieter Vogelmann, Rudolf Schweineberg.
50 Jahre Bernhard Brune, Josef Huneke, Ewald Kallweit, Heinz Wälter, Dietmar Sack, Franz-Ullrich Kretzer, Franz Kraft, Heinz Dohle, Raimund Schran.
Am Montagnachmittag wurden dann weitere 19 Mitglieder für 25 Jahre in der Bruderschaft geehrt.
Jubelkönigspaare: vor 40 Jahren regierten Karl-Heinz und Christel (†) Müller in Herdringen, vor 25 Jahren waren Matthias (†) und Beatrix Münstermann Regenten der Bruderschaft.