Arnsberg. Muffrikaner Hubertus-Schützen feiern im lauschigen Seufzertal. So lief der Fest-Auftakt.
Der „schönste Biergarten der Stadt“ ist keine Außengastronomie im klassischen Sinne, sondern bezeichnet liebevoll die Vogelwiese der Muffrikaner Hubertus-Schützen im lauschigen Seufzertal. Generationen von Menschen haben dort schon gefeiert, Dönekes erzählt und mit Spannung auf den Königsschuss gewartet. Unsere Zeitung sprach mit vier Vollblut-Schützenschwestern, die auf dem Festplatz auch schon mal so versackt sind, dass die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne vom Hasenwinkel Richtung Muffrika herüberblinzelten.
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Ein Muffrikaner Urgestein und seit Geburt fest verwurzelt mit dem so genannten 16. Stadtteil ist Sandra Korte vom gleichnamigen Getränkefachmarkt an der Wennigloher Straße. „Ich wurde schon als Kind von meinen Eltern Peter und Angelika mit zum Schützenfest genommen“, erinnert sich die eingefleischte Schützenschwester. Highlight sei für die Kinder, mit dabei auch Bruder Christian, immer das Kinderschützenfest auf dem Festplatz gewesen, da habe es neben einem Karussell eine Kletterwand mit bunten Schnuckelsachen gegeben und natürlich viel Limonade.
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Sandra Korte liebt die Muffrikaner Vogelwiese, auf der sie schon viele Stunden verbracht und manche Nacht auch durchgefeiert hat: „Ich war schon immer heiß auf Schützenfest, das lag einfach in der Familie“. Die Schützenlaufbahn begann 1983, als die damals 7-Jährige Kinderkönigin der 2. Kompanie der Bürgerschützen wurde und danach mehrfach dem Kinderhofstaat in Muffrika angehörte. 2002 kam dann der Gipfel auf der „Karriereleiter“. Nach dem Königsschuss von Bernd Scheiwe wurde Sandra Korte als neue Schützenkönigin proklamiert: „In den vergangenen Jahren habe ich auf der wunderschönen Muffrikaner Vogelwiese viele neue Freundschaften geschlossen“. Wie mit Arbeitskollegin Nicole Willmes, geb. Stöcker, „die ich zwar beruflich kannte, eine echte Freundschaft hat sich aber erst in meinem Königsjahr entwickelt, als Nicole in unserem Hofstaat war“.
Als dritte im Bunde kam Steffi Glaremin vor acht Jahren mit an Bord des Muffrikaner Schützenbootes: „In Muffrika habe ich viele Freunde kennengelernt und fühle mich hier pudelwohl“, freut sich die gebürtige Bruchhauserin. Tochter Nina, nur als „Motte“ bekannt, ist begeisterte Jungschützenschwester und feiert am heutigen Montag ihren 18. Geburtstag. Wo wird gefeiert? „Keine Frage, natürlich im schönsten Biergarten der Stadt“, lacht die angehende Studentin der Hebammenwissenschaften, die, so verrät sie im Gespräch, auch mal Königin in Muffrika werden möchte. „Die Vogelwiese ist gemacht für alle Altersklassen“, schwärmt „Motte“ von der Location unweit des Walpkebachs, „hier herrscht immer eine fröhliche und stimmungsvolle Atmosphäre“.Dass die Vogelwiese der schönste Biergarten in der Stadt ist, darüber sind sich die vier froh gelaunten Mädels uneingeschränkt einig. Auch wenn Nicole Willmes in der Arnsberger Neustadt wohnt, zieht es sie immer wieder nach Muffrika. Zum Beweis dieser Treue wurde sogar am Freitag die Muffrikaner Schützenfahne in der Wolfsschlucht gehisst. Die vier mit dem Schützen-Virus infizierten Mädels haben aber noch eine weitere Gemeinsamkeit. Sandra, Nicole und Steffi arbeiten als Krankenschwestern im Arnsberger Marienhospital, Nina absolvierte ein Jahrespraktikum im Kreißsaal der geburtshilflichen Abteilung.
Zünftiger Stangenabend
Das Schützenfest hatte am Samstag mit einem zünftigen Stangenabend im Seufzertal begonnen. Hier konnte Bruderschafts-Vorsitzender Wolfgang Heitner zahlreiche Schützenbrüder ehren (s. Kasten): Mit dem Orden für besondere Verdienste des Sauerländer Schützenbundes wurden Jürgen Maas (2. Schießwart) und Thomas Terlau (ehemaliger Adjutant) ausgezeichnet, den Orden für Verdienste erhielten Stefan Elsner (1. Schießwart und Vogelbauer) und Marcel Krick (2. Kassierer).
Am Sonntag standen das amtierende Königspaar Jennifer und Adrian Heitner sowie die Königspaarjubilare im Mittelpunkt des Königskonzerts. Die Flinten knallten auf der Vogelwiese, am frühen Nachmittag stand fest, wer neues Königspaar ist. Es ist also immer was los und wird nie langweilig – im schönsten Biergarten der Stadt.