Arnsberg/Südwestfalen. Dr. Wetzchewald veräußert seine Anteile am Institut für Notfallmedizin. Ein Arnsberger übernimmt. Was das für die Notarztstandorte bedeutet.

Paukenschlag in der hiesigen Notfallmedizin: Über zehn Notarztstandorte mit insgesamt 150 Notärzten, die zum Institut für Notfallmedizin (INM) der Universität Witten-Herdecke GmbH und gGmbH von Dr. Dietmar Wetzchewald gehören, werden zum 1. Juli von der Dr. Kaiser Holding übernommen. Das INM ist seit 2007 maßgeblich an der Notarztversorgung der Stadt Arnsberg und an neun weiteren Standorten in NRW beteiligt. Nun übernimmt die Dr. Kaiser Holding die Anteile an der INM von Dr. Wetzchewald.

Firmensitz wird nach Hüsten verlegt

Ab 1. Juli wird die gerade im Bau befindliche Rettungswache in Hüsten der offizielle Firmensitz des Instituts für Notfallmedizin, das bislang an der Apothekerstraße in Neheim beheimatet war. „Bis zur Fertigstellung der neuen Rettungswache in Hüsten wird das operative Geschäft aber weiterhin von der Hüttenstraße aus abgewickelt“, erklärt Marcel Kaiser, Geschäftsführer des Hagelstein Rettungsdiensts, und ab 1. Juli auch Geschäftsführer des Instituts für Notfallmedizin.

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Doch wie kam es überhaupt zur Übernahme? „Dr. Wetzchewald und ich haben ja bereits gemeinsam ein Impf- sowie Testzentrum betrieben und haben während dieser Zeit ein gegenseitiges Vertrauen aufgebaut. Und eines Tages hat er mich dann auf eine potenzielle Übernahme des INM angesprochen“, so Kaiser. „In den letzten Monaten haben wir uns sehr viele Gedanken gemacht, die INM GmbH auch für die nächsten Jahre wirtschaftlich und inhaltlich gut aufzustellen. Hierzu war auch eine Nachfolgeregelung für die Zeit nach meinem altersbedingten Ausscheiden aus der INM GmbH erforderlich“, beschreibt Dr. Dietmar Wetzchewald die Beweggründe, seine Gesellschaftsanteile des Instituts für Notfallmedizin an Dr. Marcel Kaiser zu veräußern.

Dr. Wetzchewald bleibt bis 2026 im Unternehmen

Während Kaiser sich als geschäftsführender Gesellschafter um die wirtschaftlichen Belange der INM kümmern wird, bleibt Wetzchewald bis Mitte 2026 für medizinische Belange erhalten. „Bis zum 30. Juni 2026 werde ich weiterhin als ärztlicher Direktor für Qualität, Forschung und Lehre verantwortlich sein“, betont er. Im operativen Bereich wird sich zunächst ebenso wenig verändern: Die operative Leitung wird die langjährige Kollegin Dr. Heidrun Schwager mit Markus Sabel übernehmen.

Für Marcel Kaiser, der vor fünf Jahren den Hagelstein Rettungsdienst gekauft hat, stellt der Einstieg in das Institut für Notfallmedizin eine große Herausforderung dar, erklärt er. Und das vor allem personell: „Ziel ist es nun, einen guten Übergang zu gewährleisten, attraktive und gute Arbeitsbedingungen für alte und neue Notärzte zu schaffen und die hohen Qualitätsanforderungen zu übertreffen. Durch die Arbeit beim Rettungsdienst weiß ich, wie wichtig Wertschätzung durch den Arbeitgeber ist. Das INM soll den eingeschlagenen Wachstums- und Erfolgskurs weiter fortsetzen“, so der neue geschäftsführende Gesellschafter. So wird es auch in Zukunft die Möglichkeit geben, am Institut für Notfallmedizin zu promovieren.

Und auch die Nachfrage nach weiteren Notarztstandorten sei ganz klar vorhanden. Schon nach dem Erwerb des Hagelstein Rettungsdiensts, habe es dahingehend immer wieder Anfragen gegeben, aktuell stehe Kaiser mit drei neuen Standorten im unmittelbaren Umfeld in Verhandlungen.