Arnsberg. Beliebtes Event an Ruhrterrassen steht wegen Beschwerden auf der Kippe: Neues Programm in Arbeit. Lösung wird Montag präsentiert.
Der Facebook-Post am Mittwoch schlug ein wie eine Bombe: „Aus“ für das „Sommermärchen“ – ein äußerst beliebtes Langzeit-Event auf den Ruhrterrassen im Stadtteil Arnsberg. Organisator Jonathan Mink und sein Team hatten bereits alle Weichen für eine erfolgreiche dritte Auflage gestellt, als das Ordnungsamt der Stadt völlig unerwartet eine Absage erteilte.
Kein Wunder, dass Mink, auch Inhaber des Clubs „Herr Nilsson“ am Brückenplatz, auf dem Social Media Kanal deutlich Worte fand:
„...Wir wollten auch in diesem Jahr im eher grauen Arnsberg etwas bieten. Dies ist uns leider nicht möglich, da einige Abteilungen der Stadt Arnsberg uns die Genehmigungen ab diesem Jahr nicht mehr erteilen“, heißt es in dem „Post“, der bis Freitagmorgen schon 35.000 Mal gelesen, außerdem von zahlreichen Arnsbergern, aber auch Auswärtigen geteilt und kommentiert wurde... Auf Nachfrage, warum dieses schöne, beliebte und friedliche Projekt auf einmal nicht mehr möglich ist, habe die Stadt mitgeteilt, dass sich zwei (!) Anwohner von dem „Lärm“ belästigt fühlen. „Natürlich muss man sich dem annehmen, das ist auch in unserem Interesse“, so Jonathan Mink weiter, „wir wollten mit diesen Anwohnern Kontakt aufnehmen, aber von der Gegenseite war absolut kein Interesse vorhanden, ins Gespräch zu gehen – so konnten wir natürlich auch keine Lösung finden.“
„Unsere Idee war nun, nicht an vier Tagen die Ruhrterrassen zu bespielen, sondern nur freitags und samstags“, zeigte sich der Event-Spezialist bereits am Mittwoch kompromissbereit. „Wir wären zu vielen Kompromissen bereit gewesen – leider scheint die Stadt Arnsberg nicht sonderlich daran interessiert zu sein, Kultur und Leben im Stadtgebiet zu schaffen“, schrieb der verärgerte Mink weiter.
Ist sie aber wohl doch! Wie ein spürbar entspannter wirkender Jonathan Mink am Freitag im Gespräch mit dieser Zeitung verriet, scheint sich nun doch ein Kompromiss abzuzeichnen, der in die angedachte Richtung geht: „Sommermärchen“ an zwei Wochentagen.
Nach den erdbebenartigen Facebook-Reaktionen hatte sich Ralf Paul Bittner bereits am Feiertag beim Chef des „Herr Nilsson“ gemeldet, und am Freitag wurde eifrig an einer Übereinkunft gebastelt.
Bühne bereits geordert
Für Mink und sein Team von großer Bedeutung, denn: Eine Bühne ist bereits geordert, über 30 Künstler gebucht. „Zusätzliches Personal haben wir ebenfalls schon eingestellt – und somit Arbeitsplätze geschaffen“, betont Mink, der sein „Sommermärchen“ zu einer festen Institution machen möchte. So, wie es bereits während der Coronakrise beschlossene Sache zu sein schien: „Der Plan war, dieses Projekt langfristig für Arnsberg und für die Menschen anzusiedeln“.
Über den sich abzeichnenden Kompromiss – nur freitags und samstags Programm, weniger DJ-Musik und mehr Kultur, Ende um 22 Uhr – soll am kommenden Montag endgültig entschieden werden.
„Ich bin optimistisch“, sagt Jonathan Mink. Und was sagt die Stadt?
„Ziel der Stadt Arnsberg ist es, die Durchführung des Sommermärchens auf den Ruhrterrassen auch in diesem Jahr zu ermöglichen“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Alle Beteiligten, Jonathan Mink und sein Team sowie die städtischen Abteilungen wie Kulturbüro, Stadtmarketing und Ordnungsbehörde stünden daher in engem Kontakt und Austausch. Gemeinsam werde das vom Veranstalter neu vorgeschlagene Programm besprochen, das gut in den Kultursommer 2022 passt und Teil davon sein wird. Gemeinsam wurde abgestimmt, dass Herr Mink über das Wochenende dieses neue Konzept ausarbeiten und konkretisieren wird. Auf dieser Grundlage erfolgen dann am kommenden Montag abschließende Abstimmungen. Bürgermeister Ralf Paul Bittner:„Das Kulturbüro stellt erneut ein tolles Programm für den Kultursommer auf, gerade in diesen Zeiten für uns alle wichtig. Das „Sommermärchen“ wird wieder ein individueller Baustein im Angebot sein. Ich freue mich auf den gesamten Kultursommer.“