Hüsten. Im Freizeitbad Nass Hüsten sind die Energiepreise für das laufende Jahr noch gesichert. Ab 2022 wird nun eine Kostenexplosion befürchtet.

Im Freizeitbad Nass in Hüsten ist der Energiebedarf hoch. Benötigt werden Strom und Wärmeenergie für den Betrieb des Bades und die Aufheizung der Becken und Badehallen. Angesichts der Ukraine-Krise steigen die Sorgen vor schwer kalkulierbarem Kostenzuwachs.

Tiefengeothermie nicht steigerbar

Ist möglicherweise die von den Stadtwerken Arnsberg geförderte Tiefengeothermie aus dem bislang wirtschaftlich nicht rentablen Bohrloch in Hüsten nun angesichts der Energiekrise anders zu bewerten? Von der Wertigkeit schon, jedoch nicht quantitativ. „Die Fördermenge steigt nicht mit steigenden Energiepreisen, da die Fördermenge von der Ergiebigkeit der Wärmequelle abhängt“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Ulrich Butterschlot auf Nachfrage unserer Zeitung. Die bisherige Fördermenge sei mit dem aktuellen Stand der Technik kaum zu erhöhen - das hatten ja bereits mehrere technische Untersuchungen festgestellt.

Nass und Energiepreis-Explosion

Aktuell nimmt das Freizeitbad Nass die Wärme aus dem Bohrloch ab und deckt damit nach Auskunft von Nass-Gechäftsführer Bernd Löhr je nach Außentemperatur und Klima 20 bis 30 Prozent der für den Bäderbetrieb benötigten Wärmeenergie ab - das neue Kursbecken wird ausschließlich mit Geothermie versorgt. Allen Bestandskunden der Stadtwerke wurde bis Ende 2022 ein stabiler Preis zugesichert - darunter fällt auch das Nass. Ulrich Butterschlot erklärt, dass es einen Pauschalpreis für die Wärmeabnahme gibt. „Über die Preisentwicklung in der Zukunft ist angesichts der derzeitigen Marktlage noch keine Aussage möglich“, sagt Ulrich Butterschlot, „wir sind zuversichtlich, dass wir mit dem Nass zu einer für beide Seiten zufriedenstellenden Regelung kommen“.

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Für dieses Jahr hat das Nass also noch Planungssicherheit, fürchtet dann aber einen enormen Anstieg der allgemeinen Energiekosten. „Dann wird’s interessant“, so Bernd Löhr. Im letzten relevanten Vergleichsjahr mit durchgehender Öffnung - das war in 2019 - benötigte das Freizeitbad Nass in Hüsten 2 Millionen Kilowattstunden Strom (für 300.000 Euro jährlich) und 900.000 Kilowattstunden Wärme (200.000 Euro pro Jahr). Für Löhr ist schon jetzt klar, dass steigende Energiepreise nicht komplett auf Eintrittspreise umgelegt werden können, auch wenn die Preise im Nass zuletzt über zwei Jahre stabil geblieben waren. „Man wird dann wohl politisch bereit sein müssen, diese Preissteigerung mit Mitteln aus dem Haushalt zu tragen“, sagt Löhr.