Im Standpunkt kritisiert Redaktionsleiter Martin Haselhorst ein kaum zu haltendes politisches Bäder-Versprechen der Arnsberger Ratsmehrheit.
Eines vorweg: Ich finde es gut, wenn Politik klare Zeichen setzt, dass sie sich Schwimmbäder in der Stadt leisten will. Auch einem Bäderstandort Alt-Arnsberg mit einem 25-Meter-Becken ist aus meiner Sicht zunächst sogar mehr abzugewinnen als einem Standort Berliner Platz. Darum aber geht es hier gar nicht.
Der vom Rat beschlossene Antrag von CDU und Grüne zur „sofortigen Sanierung“ des Lehrschwimmbeckens Herdringen, der späteren Sanierung/Erneuerung des Lehrbades Voßwinkel und der Prüfung eines 25m-Bades in Arnsberg mit integriertem Lehrschwimmbecken mag gut gemeint sein, doch als Beschluss für sich stehend fühlt er sich nicht richtig an und streut Bürgern Sand in die Augen. Wer solch klare Forderungen aufstellt, ohne in dem Antrag Kostenanalysen (und belastbare Planungen) als Voraussetzungen und mögliche Umsetzungsrisiken klar zu formulieren, sendet ein unehrliches Signal: Wir sanieren und bauen, koste es, was es wolle. Und wir wissen doch alle nur zu gut, dass das am Ende nicht so ist.
Das steckte hinter dem Antrag>>>
Wenn in geheimer Abstimmung der Erhalt der Dorfschwimmbäder beschlossen wird, muss dieser Beschluss eigentlich auch umgesetzt werden. Finanzielle Vorbehalte gehören eigentlich vor einer geheimen Abstimmung gründlich geprüft. Dass ein Kompromiss aus CDU/Grüne-Antrag und einem Verfahrensvorschlag der Verwaltung mit Planungen bis Leistungsphase II (ggf. auch für Standort Arnsberg) nicht zustande kam und vom Antragsteller auch nicht nach dem Abstimmungstriumph eingefordert wurde, könnte im Nachhinein zu einem neuen Tiefpunkt der Arnsberger Ratsarbeit werden. Der Rat hat nun ein gefährliches Versprechen abgegeben, das vielleicht schnell gebrochen werden muss.