Arnsberg. Sie wurden getestet und daraufhin auf verschiedene normale sowie „internationale Klassen“ aufgeteilt. So soll es weitergehen.

Die ukrainischen Kinder, die in den letzten drei Wochen in Arnsberg angekommen sind, werden ab sofort in sogenannten „internationalen Klassen“ sowie im regulären Unterricht unterrichtet.

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Tests durch Kommunale Integrationszentrum

„Das KI (Kommunales Integrationszentrum) hat in der vergangenen Tagen Tests mit den Kindern gemacht, um sie direkt in der für sie passenden Schulform unterzubringen“, erklärt Verena Verspohl, stellvertretende Schulleiterin am Gymnasium Laurentianum in Arnsberg. Von 14 Kindern besuchen von dieser Woche an drei die Sekundarschule, nehmen dort am Unterricht der 7. Klasse teil und werden in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unterrichtet. Die anderen Kinder werden die „internationale Klasse“, in der vorrangig Deutsch gelehrt wird sowie den Regelunterricht am Laurentianum besuchen. „Dazu kommen noch drei weitere geflüchtete Kinder aus Afghanistan“, so Verspohl. Weiterhin werden zwei Schüler voraussichtlich nur bis zu den Sommerferien am Laurentianum bleiben und danach auf die Berufsschule wechseln. „Darauf bereiten wir sie bis dahin vor.“

Jeden Vormittag Unterricht

Unterricht für die geflüchteten ukrainischen Kinder hat aber auch schon vor Einführung der „internationalen Klassen“ stattgefunden: „Als die ersten geflüchteten Kinder angekommen sind, habe ich einfach im Kollegium nachgefragt, wer bereit wäre, eine Stunde zu spenden. Es haben sich direkt 15 Lehrerinnen und Lehrer gemeldet“, berichtet die stellvertretende Schulleiterin. Jeden Vormittag hat seitdem Unterricht stattgefunden, mal Sport, mal Mathe, mal Bio, mal Kunst. Dann geht es in erster Linie darum, die deutschen Begrifflichkeiten für Farben, Zahlen oder zum Beispiel Sinnesorgane zu erlernen. „Zum Glück sind die meisten Kinder lateinisch alphabetisiert und alle sind wirklich enorm lernfreudig. Seit Woche zwei können sie zum Beispiel schon auf Deutsch einkaufen. Und beim Sport oder bei Ausflügen gehen sie inzwischen wirklich aus sich heraus.“

Um das Gefühl von einem „Zuhause“ zu verfestigen, habe man den geflüchteten Kindern auch gleich einen eigenen Klassenraum zugeordnet. „Sie wussten so von Tag eins an, dass das ‘ihr Ort’ ist und konnten ankommen.“

„Mächtig beeindruckt“

Dass die Kinder so schnell nach ihrer Ankunft beschult werden, habe zudem den Vorteil, dass die Mütter am Vormittag ein wenig Zeit für sich und Erledigungen hätten. „Dass ihre Kinder direkt zur Schule gehen dürfen, hat niemand erwartet, man merkt den Müttern aber an, dass sie sehr erleichtert darüber sind. Und alle sind mächtig beeindruckt von der Ausstattung an deutschen Schulen“, berichtet Verspohl, die sogar schon gefragt wurde, wie viel Schulgeld man denn normalerweise pro Monat zahlen müsse, um eine Schule wie das Laurentianum zu besuchen. „Die sind davon ausgegangen, dass es sich um eine Privatschule handelt“, sagt sie.

Ob es bei der bisherigen Anzahl an Kindern bleibt, sei zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht abzusehen, da bislang nur die Kinder aus dem ehemaligen Schwesternwohnheim des Marienhospitals unterrichtet werden. „Vermutlich werden auch noch Kinder aus der Unterkunft in Oeventrop dazukommen. Und auch das werden wir hinbekommen. Wichtig ist jetzt, den Kindern Struktur und Halt zu geben“, sagt Verena Verspohl.