Hachen. „Das ist Nervenkrieg“, sagt Schulleiterin Anja Schulte-Hilburg von Grundschule Hachen. Nicht mehr aufgelöste PCR-Pooltests verunsichern allerorts.
Ein inzwischen normaler Schultag in der Grundschule in Hachen. Oder was man in Corona-Zeiten alles so normal nennt: Es ist Donnerstag. Die Klassen 2 und 4 werden heute nach dem Dienstag zum zweiten Mal in dieser Woche mit einem Pool-Test getestet. Die Klassen 1 und 3 sind montags und mittwochs an der Reihe.
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Pooltest heißt: Die Kinder geben ihre Tests ab und werden als Klassen-Pool PCR ausgewertet. „Irgendwann zwischen 16 und 17 Uhr - das geht echt schnell bei unserem Labor - erhalte ich dann auf dem Handy eine Nachricht“, erzählt Schulleiterin Anja Schulte-Hilburg. Darauf steht dann: „Anzahl Gruppentest: 4; Achtung positives Resultat!“. Hinzugefügt ist eine Pool-Nummer.
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Für Anja Schulte-Hilburg beginnt dann eine Routine. Sie schaut nach, welche Klasse den Pooltest mit der entsprechenden Nummer abgegeben hat. Umgehend informiert sie dann die Klassenlehrerin und per Mail alle Eltern der betroffenen Klasse, verbunden mit der Bitte, dass die Eltern bei den Kindern der Klasse möglichst einen Bürgertest machen lassen. Wenn das nicht mehr klappt, werden die Kinder am nächsten Morgen mit einem Antigen-Schnelltest in der Schule zu Unterrichtsbeginn getestet.
Viel Verunsicherung
Problem: Bis dahin, weiß niemand, welches Kind die Virenlast in den Pool eingebracht hat. Der PCR-Pool-Test wird nicht mehr wie noch bis Ende Januar vom Labor detailliert aufgelöst, als spätestens vor Schulbeginn am nächsten Tag die Eltern der infizierten Kinder Bescheid wussten und das Kind zu Hause lassen konnten. Jetzt muss täglich jedes Kind in der Schule per Schnelltest getestet werden (sofern die Eltern nicht ein negatives Bürgertestergebnis vorlegen), solange bis der nächste PCR-Pooltest wieder negativ ausfällt.
Im Testen haben die Kinder Routine, sehr wohl aber entstehen für Kinder belastende Situationen, wenn sie zum Beispiel dann positiv sind. „Wir versuchen das natürlich alles ganz sensibel zu machen“, so Schulte-Hilburg. Auch soll den Kindern die Angst genommen werden.
„Es ist schon ein Nervenkrieg“, sagt die Schulleiterin. Aktuell hat sie eine Klasse in das Distanzlernen geschickt, weil der Pooltest einfach nicht aufgelöst werden kann und immer wieder positiv ist. Das passiert dann, wenn der Pooltest (und ggf. auch ein einzelner Schnelltest) positiv ist, die individuellen Bürgertests das aber nicht bestätigen.
„Es ist eine Drucksituation für alle“, sagt Anja Schulte-Hilburg, „aber alle ziehen mit. Wir sind jetzt in einem Test-Modus“.