Hüsten. Im Arbeitsplan fürs Kulturzentrum stehen energetische Sanierung, Behebung des Wasserschadens, neue Bühnentechnik und Räume fürs Jugendzentrum.

Das Hüstener Kulturzentrum, das Ende der 1970er Jahre gebaut und 1980 eingeweiht wurde, ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Energetische Sanierung ist für die Gebäudehülle (Fenster und Fassade) erforderlich, Erneuerungsbedarf gibt es nach einem Wasserschaden in Räumen des Untergeschosses, Erneuerungsarbeiten sind auch in der Obermaschinerie der Kulturzentrums-Bühne nötig, und außerdem wird der geplante Umzug des städtischen Jugendzentrums aus dem früheren Bahnhofsgebäude Hüsten-Ost ins Kulturzentrum noch einige Arbeiten im Innern des Gebäudes nach sich ziehen.

Die künftige Fassadengestaltung des Kulturzentrums  zeigen  Bauingenieur Patrick Kirschstein vom Arnsberger Architekturbüro Walenta (links) und der städtische Architekt Markus Fricke, der für die Stadt Arnsberg als Projektleiter fungiert. Im Bild sind die Westfassade des Kulturzentrums und in der oberen Zeichnung deren künftige Gestaltung zu sehen. Die neue wärmegedämmte Fassade erhält eine neue Fensterstruktur.
Die künftige Fassadengestaltung des Kulturzentrums  zeigen  Bauingenieur Patrick Kirschstein vom Arnsberger Architekturbüro Walenta (links) und der städtische Architekt Markus Fricke, der für die Stadt Arnsberg als Projektleiter fungiert. Im Bild sind die Westfassade des Kulturzentrums und in der oberen Zeichnung deren künftige Gestaltung zu sehen. Die neue wärmegedämmte Fassade erhält eine neue Fensterstruktur. © Martin Schwarz | Martin Schwarz

Diese umfangreichen Arbeiten werden das Kulturzentrums am Berliner Platz über einen längeren Zeitraum abschnittsweise in eine Baustelle verwandeln. Die Bauarbeiten beginnen mit einer Erneuerung aller Fenster des Kulturzentrums und der Errichtung einer neuen Fassade mit Wärmedämmung. Außerdem erhält ein großer Bereich der Fensterfront mit direkter Sonneneinstrahlung eine leicht transparente Schattierung, damit sich Innenräume in der warmen Jahreszeit nicht zu sehr aufheizen. Bei diesem Sonnenschutz handelt es sich um Zip-Screens aus Textilgewebe, die bei Bedarf motorgetrieben im Außenbereich vor den Fenstern hinuntergefahren werden können.

Die Arbeiten für die Erneuerung der Kulturzentrums-Fassade beginnen Mitte April 2022 in diesem Verbindungsbereich von Franz-Stock-Gymnasium und Kulturzentrum.
Die Arbeiten für die Erneuerung der Kulturzentrums-Fassade beginnen Mitte April 2022 in diesem Verbindungsbereich von Franz-Stock-Gymnasium und Kulturzentrum. © Martin Schwarz | Martin Schwarz

Bei der Erneuerung der Fenster werden die derzeit zweifach verglasten Fenster entfernt und durch dreifach verglaste Fenster mit Aluminium-Rahmen ersetzt. Die jetzige Kunstschiefer-Verkleidung des gebäudes wird samt Unterkonstruktion entfernt. Auf das dann freigelegte Mauerwerk wird eine neue Unterkonstruktion aufgebaut und mit einer dicken Mineralwoll- oder Steinwollschicht verfüllt.

Fördermittel für energetische Sanierung

Die energetische Sanierung des Kulturzentrums, für die die Stadt Arnsberg beim Förderantrag 2,2 Millionen Euro angemeldet hat, wird zu 70 Prozent durch das Stadtumbau-Programm gefördert, so dass bei der Stadt Arnsberg ein Eigenanteil von 30 Prozent verbleibt.

In das Förderprogramm „Stadt-Umbau“ fließen jeweils zur Hälfte Bundes- und Landesmittel ein.

Aus Brandschutzgründen kann für das Kulturzentrum die ursprünglich angedachte Holzbaufassade nicht realisiert werden. Denn das Kulturzentrum gilt als Sonderbau, für den verschärfte Brandschutzvorschriften gelten. Holz ist demnach kein zulässiger Baustoff für die Kulturzentrumsfassade.

Umschlossen wird die neue Fassade von Verbundwerkstoff-Platten in grauer, leicht strukturierter Beton-Optik. Der Verbundwerkstoff besteht aus hochverdichteter Mineralwolle. „Das Kulturzentrum wird im Endeffekt etwa 10 bis 20 Prozent Heizenergie sparen“, schätzt Jürgen Kilpert, der bei der Stadt Arnsberg den Fachdienst Gebäudemanagement leitet. Das Hüstener Kulturzentrum wird zu 100 Prozent mit Energie aus dem benachbarten Holzhackschnitzel-Heizwerk beheizt.

Grundwasser-Messungen

Mit der Ausschreibung der Arbeiten für die Sanierung der Gebäudehülle wird die Stadt Arnsberg Anfang Februar beginnen. „Wir wollen dann Mitte April mit der Ausführung der Bauarbeiten starten und die Sanierung in vier Bauabschnitten durchführen. Im Verbindungsbereich von Franz-Stock-Gymnasium und Kulturzentrum beginnen die Arbeiten und werden dann gegen den Uhrzeigersinn rund ums Gebäude fortgesetzt. Mitte Oktober sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein“, sagt Bauingenieur Patrick Kirschstein vom Arnsberger Büro „Walenta GmbH Architekten + Generalplaner“. Das Büro war von der Stadt Arnsberg beauftragt worden. Projektleiter auf städtischer Seite ist Stadt-Mitarbeiter und Architekt Markus Fricke.

Bei der nun anstehenden Fassadenerneuerung wird der Sockel des Kulturzentrums zunächst ausgespart, weil hier noch Ergebnisse der über einen längeren Zeitraum geplanten Grundwasser-Messungen am Kulturzentrum abgewartet werden sollen. Entsprechende Pegelmesseinrichtungen wurden bereits installiert. Denn im Untergeschoss des Kulturzentrums gab es in einigen Räumen einen Wasserschaden, der durch erhöhten Wasserdruck im Erdreich verursacht wurde. Die genaue Technik, wie künftig das Gebäude vor eindringendem Wasser geschützt werden soll, ist noch nicht definiert.

Raumbedarfe sind noch zu ermitteln

Für den geplanten Umzug des Jugendzentrums von „Hüsten-Ost“ ins Kulturzentrum sind die genauen Raumbedarfe im Kulturzentrum am Berliner Platz noch nicht geplant. Das Jugendzentrum, Franz-Stock-Gymnasium und Gebäudemanagement werden hier noch Abstimmungsgespräche führen, bis der genaue Raumplan steht.

Im Bereich oberhalb der Kulturzentrums-Bühne - in der so genannten Obermaschinerie - zeigt Hausmeister Marcel Schöttler einen Prospektzug (Kulissenzug). In der Obermaschinerie ist einiges zu erneuern.
Im Bereich oberhalb der Kulturzentrums-Bühne - in der so genannten Obermaschinerie - zeigt Hausmeister Marcel Schöttler einen Prospektzug (Kulissenzug). In der Obermaschinerie ist einiges zu erneuern. © Martin Schwarz | Martin Schwarz

Eine weitere Baustelle wird die so genannte „Obermaschinerie“ der Kulturzentrums-Bühne werden. In dem direkt über der Bühne angesiedelten Technikbereich gibt es Erneuerungsbedarf. Als Beispiel zeigte Hausmeister Marcel Schöttler einen defekten Prospektzug, mit dem ein Kulissenbild hoch und runter bewegt werden kann, um zum Beispiel einen Bühnenhintergrund zu gestalten. Noch gibt es keine Zeitfenster, wann im Kulturzentrum die Arbeiten für den Jugendzentrums-Umzug, die Untergeschoss-Sanierung und die Bühnentechnik ausgeführt werden.